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22. Jun 2023

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Gesundheit

Fit mit Velo

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Kay Liedl/unsplash

Velofahren stärkt Körper, Geist und Psyche und fördert die Mobilität. Best Ager fahren gut mit Trekkingbikes und speziellen Velokursen.

Kaum eine Sportart ist so perfekt für das Alter geeignet wie Velofahren. Auf gelenkschonende Weise werden dabei an der frischen Luft moderat Ausdauer und Beweglichkeit trainiert. Regelmässig durchgeführt, stärkt es das Herz-Kreislauf-System und beugt damit Krankheiten wie Arteriosklerose und Herzinfarkt vor. Der gesamte Körper wird gut durchblutet, der Ruhepuls reduziert und die Lungenventilation optimiert. Durch regelmässiges Training kann zudem Gewicht gehalten oder sogar reduziert werden sowie dem altersbedingten Muskelabbau entgegengewirkt werden. Schon zehn Minuten pro Tag kräftigen die Muskeln und verbessern die Durchblutung. Ein doppelt so langer Zeitraum boostet sogar das Immunsystem.

Dreimal die Woche für etwa 30 bis 45 Minuten Radeln erzielt die besten gesundheitlichen Ergebnisse.

Die sanfte Belastung schmiert Knie- und Hüftgelenke und verringert den Knorpelabbau. Die Bewegung an der frischen Luft stärkt zudem die Psyche: Stresshormone werden abgebaut und Glückshormone freigesetzt. Darüber hinaus schult Velofahren kognitive Fähigkeiten, denn Velofahrer vollbringen ausgemachte Koordinationsleistungen – angefangen vom Aufsteigen über Treten und Lenken bis hin zur Beachtung von Wegverhältnissen und Verkehrsregeln. Ausserdem fördert Velofahren die Mobilität und die Teilhabe am sozialen Leben. Genussvolle Touren zu zweit oder in der Gruppe festigen die soziale Gesundheit. Dreimal die Woche für etwa 30 bis 45 Minuten Radeln erzielt die besten gesundheitlichen Ergebnisse.

Trekkingräder sind dabei die idealen Drahtesel für Senioren. Aufgrund ihrer Konstruktion sind sie sowohl für den Stadtverkehr als auch für ausgedehnte Spritztouren im Gelände geeignet. Kein Wunder, dass sich Trekkingbikes hierzulande grosser Beliebtheit erfreuen. Mit der passenden Schaltung oder einem Elektromotor lassen sich auch Steigungen problemlos meistern. Der eingebaute Hilfsmotor unterstützt die Tretbewegung, sodass Silver Biker selbst jüngere, motorlose Velofahrer locker hinter sich lassen können. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein E-Bike die Gelenke wesentlich weniger belastet als ein klassisches Velo.

Vor der Anschaffung sollte man sich im Fachhandel gründlich beraten lassen und eine Probefahrt machen. Wer erst im höheren Alter seine Velokarriere startet, sollte sich zudem von seinem Arzt grünes Licht geben lassen. Neben einem allgemeinen Gesundheitscheck sind ein Belastungs-EKG sowie Seh- und Hörtest sinnvoll. Wer unsicher ist, ob er den Herausforderungen des Strassenverkehrs noch gewachsen ist, kann seine Fähigkeiten und Verkehrskenntnisse in spezialisierten Kursen aufpolieren. Insbesondere Best Ager, die mehrere Jahre nicht mehr mit einem Velo unterwegs waren, sind mit einem praxisorientierten Kurs gut beraten. Auch das Fahren mit einem Elektrovelo will geübt sein. Im Gegensatz zum klassischen Drahtesel reagiert das E-Velo beim Anfahren anders, indem es einen Antriebsschub abgibt. Um ein Gefühl für Bike und Fahrweise zu bekommen, ist eine professionelle Anschubhilfe und eine langsame Eingewöhnung sinnvoll.

Der Verkehrs-Club VCS der Schweiz legt älteren Velofahrern den Besuch eines Fahrradkurses nahe – insbesondere all jenen, die auf ein E-Bike umsteigen.
www.verkehrsclub.ch

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.