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9. Mai 2025

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Gesundheit

Fitness: Lernen vom Profisportler – mit Dennis Schröder

Journalist: Julia Butz

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Foto: Joel Adu-Poku

Wie bleibt ein Superstar fit und welche Tipps hat er für ein sportliches, gesundes Leben? Deutschlands Ausnahmebasketballer Dennis Schröder im Interview.

Herr Schröder, hinter Ihrem Erfolg steckt neben Talent vermutlich vor allem eines: hartes Training. Wie sieht eine typische Arbeits- und Trainingswoche bei Ihnen aus? Natürlich mit sehr viel Bewegung (lacht). Erstmal haben wir ja drei bis fünf Spiele in der Woche. Aber auch wenn wir kein Spiel haben, kommen wir zum Team-Training zusammen. Wo wir uns warm machen, ein bisschen werfen, … einfach eine Routine, um sich erst mal zu aktivieren und dann direkt ins Training einsteigen zu können. Danach macht jeder sein individuelles Workout. Bei uns nennen wir das „unsere Vitamine“ – genau wie die anderen Vitamine, die der Körper täglich braucht.

Das sind dann wieder mehrere Stunden, die man in der Halle verbringt. Ja, um auf Dauer so leistungsfähig sein zu können und auch um Verletzungen zu vermeiden, ist es dann besonders wichtig, wie man die nächsten Stunden verbringt. Zum Beispiel, dass man sich aus-rollt, ein paar Stretching-Einheiten macht oder eine Massage bekommt. Das Eisbaden nach dem Training gehört auch dazu. Wobei ich zugeben muss, dass die Zeit im Whirlpool doch sehr viel angenehmer ist.

Eine Zeit der Entspannung, die als Regeneration absolut wichtig ist … … aber ebenso aktiv genutzt wird. Regeneration heißt auf keinen Fall, nur im Bett zu liegen und zu chillen!

Treiben Sie als Familienmensch auch gemeinsam Sport? Mit der Familie gehen wir viel spazieren. Das geht natürlich an meinem neuen Standort jetzt in San Francisco noch etwas besser als in Brooklyn. Gerade haben wir uns ein Haus angeschaut, welches eher ländlich und im Grünen liegt. Da ich keinen Alkohol trinke, kenne ich mich nur leider mit den sehr guten Weinen, die es hier im Nappa Valley geben soll, überhaupt nicht aus. Trotzdem ist es natürlich eine sehr coole Erfahrung, nun in der San Francisco Area zu sein.

Ich denke das Wichtigste in Bezug auf die Ernährung ist, dass es immer ausgewogen ist.

Wie ernährt sich Dennis Schröder? Ich frühstücke nicht, trinke nur ein Wasser mit einer komplett frisch ausgepressten Zitrone. Das ist zum detoxen sehr gut und kann ich nur jedem empfehlen. Im Laufe des Tages trinke ich einen Smoothie, der nicht nur Obst, sondern auch Gemüse enthält, Spinat beispielsweise. Und zum Mittag- und Abendessen dann etwas Gesundes. Ich denke das Wichtigste in Bezug auf die Ernährung ist, dass es immer ausgewogen ist. Natürlich esse ich auch mal einen Burger, aber grundsätzlich sollte es nie zu einseitig sein. Also nicht zu viel Fleisch. Oder nur vegan.

Nicht zuletzt durch den Weltmeistertitel, auch in der NBA stehen Sie in der ersten Reihe, sind Vorbild für sehr viele Menschen. Was können wir von einem Profisportler lernen, um fit zu werden oder zu bleiben? Gezielt trainieren, auf die Ernährung achten, und natürlich: Niemals aufgeben. Wer hart und regelmäßig in Bewegung ist, wird immer für seinen Einsatz belohnt. Übrigens habe ich genau diese Frage letztens einem prominenten Sportmediziner gestellt, der inzwischen über 80 und noch immer fit wie ein Turnschuh ist. Denn auch ich merke, mit nun über 30, dass mein Körper anders reagiert, als es noch mit 18 der Fall war, als ich frisch in die Liga gekommen bin. Jetzt muss ich mich beispielsweise aufwärmen und alle meine Routinepunkte abarbeiten.

Und was hat der Sportmediziner geantwortet? Er sagte: Das wichtigste sind Bewegung und Vitamine.

Nachwuchsförderung liegt Ihnen besonders am Herzen. Seit 2020 sind Sie alleiniger Gesellschafter des Bundesligaclubs Basketball Löwen Braunschweig. Ich habe früher selbst dort gespielt und dann hat sich die Gelegenheit ergeben, das Team zu übernehmen. Hier ganz gezielt agieren und gestalten zu können und mit Menschen zusammenzuarbeiten, die dieselbe Vision teilen, freut mich ganz besonders. Wir möchten alles dafür tun, dass sowohl der Team-Zusammenhalt als auch der individuelle Spieler gefördert wird. So wie es auch in der NBA der Fall ist. Neben dem Sport und der Bewegung hat eine Mannschaft eine wichtige soziale Komponente. Wie eine Familie, in der man den Zusammenhalt und die Teamchemie spürt. Genau diesen Ansatz versuchen wir in Braunschweig umzusetzen. Dass wir das nun als Familie leiten und weiter nach vorne pushen können, ist super. An dem Punkt, an dem ich jetzt bin, ist es für mich einfach wichtig, etwas zurückzugeben; Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu geben, Optionen aufzuzeigen, zu unterstützen. Mit den Braunschweig Löwen kann ich genau dies tun: aus jungen Männern professionelle Basketballer machen. Selbst wenn sie keine Profis werden, hilft ihnen die erlernte Disziplin später mit beiden Beinen im Leben zu stehen und etwas aus sich zu machen. Das ist einfach besser, anstatt auf der Straße irgendwelchen Blödsinn zu machen. Basketball bringt so viele Kulturen zusammen, das ist das Coole an dem Sport. Neben dem Sport und der Bewegung hat eine Mannschaft eine wichtige soziale Komponente. Wie eine Familie, in der man den Zusammenhalt und die Teamchemie spürt.

Neben dem Sport und der Bewegung hat eine Mannschaft eine wichtige soziale Komponente. Wie eine Familie, in der man den Zusammenhalt und die Teamchemie spürt.

Factbox

Der gebürtige Braunschweiger und NBA-Star steht aktuell bei den Golden State Warriors unter Vertrag. 2023 gewann er mit der deutschen Nationalmannschaft die Weltmeisterschaft. In seinen Vlogs u. a. Social Media-Formaten, gibt er außerdem regelmäßig Trainings- und Workout-Tipps zum Nachmachen.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.