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12. Dez 2023

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Gesundheit

Fitness und Lebensfreude kennen kein Alter

Journalist: Julia Butz

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Foto: Lucia Hunziker

Eine gute Lebensqualität entsteht im Wechsel von Anstrengung und Erholung. Damit behält der Alltag seine Abwechslung und das Leben sein Yin und Yang.

Auf der Gartenbank zu sitzen und ins Beet zu schauen, bis man selbst zum Gemüse wird, das kann nicht die Vorstellung unserer ‘besten Jahre’ sein. Die wichtigste Voraussetzung für echte Lebensqualität ist wohl die Überzeugung, dass Alter per se keine Krankheit, sondern ein spannender Zeitabschnitt ist, den es aktiv zu gestalten gilt!

Sich im Alltag immer wieder Ziele zu setzen, für deren Erreichung eine ausserordentliche Leistung notwendig ist – das scheint mir auch für ein abwechslungsreiches Leben massgeblich. Wenn ich beispielsweise eine herausfordernde Aufgabe erledigt habe, schenke ich mir bewusst eine Auszeit. Das kann ein längerer Spaziergang durch den Wald sein, ein paar Stunden mit einem Buch oder die Zubereitung eines feinen Menüs. Um auch als Senior vital und energiegeladen durchs Leben gehen zu können, gehören eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung einfach dazu. Gesundheit und körperliches Wohlbefinden spielen dabei natürlich eine zentrale Rolle. Aber deshalb müssen wir nicht alle zu Ernährungsaposteln werden. Die Freude an einem guten Glas Wein (oder zwei) oder an einem geselligen Znacht sollte man sich nie nehmen lassen. Aber: selbst wenn man zeitlebens mit Übergewicht, als Kettenraucher oder desinteressierter Faulenzer durch den Alltag gegangen ist, ist das kein Schicksal, sondern lässt sich jederzeit verändern.

Innere Zufriedenheit, gemeinsam aktiv sein und den Freundeskreis pflegen – auch das gehört zu einer gesunden Lebensgestaltung dazu. Aber diese Qualität kann man nicht im Internet bestellen, man muss sie aktiv «erarbeiten». Auch Gemeinschaft und Freundschaften lassen sich im Alter nicht einfach aus dem Hut zaubern. Das gilt es lebenslang zu pflegen. Neugierig sein, am Dasein anderer Anteil nehmen – und dies als Bereicherung empfinden, ich denke, das ist immens wichtig. Es gibt unzählige Studien, die einen engen Zusammenhang zwischen Demenz und Einsamkeit belegen. Wer sich da nicht aus der Komfortzone seines Sofas wagt, nicht die Initiative ergreift – und sich nicht um das Wohlergehen seines Umfelds kümmert, kann bald zu Hause allein verkümmern. Angebote, gerade für ältere Menschen, gibt es zuhauf. Nur wird einem niemand die Entscheidung abnehmen, etwas Neues auszuprobieren.

Denken, schreiben, immer wieder lernen, anderen zuhören, sich für eine Sache wie die Tätigkeiten der Unicef zu engagieren oder mit jungen Menschen begeistert eine Idee zum Fliegen zu bringen, sind grosse Privilegien. Die Erkenntnisse daraus verleihen mir auch mit 75 Lenzen grosse Freude und ein permanentes Wohlgefühl. Ich kann nur jedem empfehlen, auch den Mut dazu aufzubringen!

 

Die Schweizer TV-Legende Kurt Aeschbacher ist nach rund 30 Jahren als Moderator und über 1000 TV-Sendungen heute als UNICEF Botschafter und Herausgeber des Magazins 50plus aktiv. Gemeinsam mit Bestsellerautorin und Journalistin Nina Ruge produziert er außerdem als – kurzer Podcast für ein langes Leben – «ZwägHochZwei».