13. Mär 2024
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Gesundheit
Journalist: Chan Sidki-Lundius
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Foto: Thirdman/pexels
Im Rahmen einer gezielten Vorsorge lassen sich häufig auftretende Frauenkrankheiten und deren Risikofaktoren frühzeitig erkennen.
Die Lebenserwartung von Frauen steigt seit Jahren an. Mittlerweile beträgt sie 83,4 Jahre, damit liegt sie etwa fünf Jahre über der von Männern. Einer der Hauptgründe für diese Entwicklung: Gesundheitsgefährdendes Verhalten (Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsum, Bewegungsmangel, riskantes Verhalten etc.) zeigen Frauen seltener. Belegt ist auch, dass Frauen nicht so ausgeprägte Vorsorge- und Impfmuffel sind wie Männer. Das sind aber bei weitem nicht die einzigen Unterschiede, die die Gesundheit von Frauen und Männern betreffen. Denn da gibt es so einige typische Frauenkrankheiten, die uns das Leben nicht gerade versüßen.
Brustkrebs ist die nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zweithäufigste Todesursache bei Frauen, jährlich erkranken mehr als 70.000 Patientinnen daran. Die gute Nachricht: In den letzten 25 Jahren sind die Überlebenschancen erheblich gestiegen, was vor allem auf die verbesserten Möglichkeiten der Früherkennung zurückzuführen ist. Weitere typische Frauenkrankheiten sind Eierstockkrebs, Blasenentzündung, Lipödeme (krankhafte Fettverteilungsstörung), Vaginalmykosen und Inkontinenz – allesamt Tabuthemen, über die Frauen meistens nicht gern sprechen. Häufige gynäkologische Erkrankungen sind auch die Gebärmuttersenkung, Myome der Gebärmutter sowie Endometriose. Bei der Endometriose bilden sich außerhalb der Gebärmutter Zellen, die der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) ähneln. Betroffene Frauen haben unterschiedliche Symptome, beispielsweise Unterleibsschmerzen während der Regelblutung oder beim Sex. Und ein Großteil der Patientinnen ist ungewollt kinderlos.
Gemäß Zahlen des Robert Koch-Instituts kommen auch Muskel-und Skeletterkrankungen wie Arthrose und Osteoporose bei Frauen häufiger vor als bei Männern. Insbesondere ältere Frauen haben damit zu tun. Von den Frauen ab 65 Jahren leidet fast die Hälfte unter Arthrose, also dem Abbau des Gelenkknorpels. Bei Osteoporose hingegen nimmt die Knochendichte stark ab, die Knochen werden dann anfälliger für Brüche. Ungefähr jede vierte Frau ab 65 Jahren ist ein Osteoporose-Opfer. Das liegt vor allem an den Veränderungen im Hormonhaushalt während und nach den Wechseljahren. Laut aktueller Auswertungen von Patientendaten sind schließlich auch mehr Frauen als Männer von einer Thrombose betroffen. Einen Grund dafür sehen Mediziner im Gebrauch der Pille und von Hormon-Präparaten. Diese Hormone beeinflussen unter anderem die Gerinnungsfähigkeit des Blutes.
Viele der genannten Krankheiten, so zum Beispiel Brustkrebs oder Endometriose, führen erst relativ spät zu Symptomen. Sie werden daher vielfach erst diagnostiziert, wenn sie bereits in einem fortgeschrittenen Stadium sind. Umso wichtiger ist es für Frauen, keine Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchung auszulassen. Denn diese dienen dazu, mögliche Gesundheitsprobleme und frühe Krankheitsstadien zu entdecken, bevor sie sich bemerkbar machen oder Beschwerden verursachen. Auch bei Symptomen, die das allgemeine Wohlbefinden einschränken, sollten Frauen den Arztbesuch nicht zu lange herausschieben. Auch hierfür gilt: je früher, desto besser.