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4. Mär 2025

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Gesundheit

Frühjahrsmüdigkeit einfach „wegessen“

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Jennifer Schmidt/unsplash

Dr. Anne Fleck ist Rheumatologin, Internistin, Bestsellerautorin (ENERGY!), Podcast-Host – und Deutschlands renommierteste Ärztin für Präventiv- und Ernährungsmedizin. Hier erklärt sie, wie gutes Essen gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft und warum man dabei schlank und vital werden kann.

DrAnneFleck_byAsjaCaspari_ABGlanz-02 online.jpg Dr. Anne Fleck, Rheumatologin, Internistin, Bestsellerautorin (ENERGY!), Podcast-Host – und Deutschlands renommierteste Ärztin für Präventiv- und Ernährungsmedizin

Bei der Kollegin beginnt es schon nach dem Mittagessen, bei der Chefin spätestens um 15 Uhr: Das große Gähnen setzt ein. Die so genannte Frühjahrsmüdigkeit schlägt mit voller Wucht zu. Diese Antriebslosigkeit kennt man auch aus dem Tierreich, sagt die Internistin, Buchautorin und Ernährungsmedizinerin Dr. Anne Fleck. Ursache ist häufig ein Mangel an Vitamin D. „Dieser macht nicht nur potenziell etwas müde, sondern kann auch die Entstehung der vielen infektiösen Krankheitsfälle im Frühjahr begünstigen“, so die Medizinerin.

Um dem vorzubeugen, sollte die Nährstoffversorgung präzise optimiert werden. In ihrer Hamburger Praxis für personalisierte Prävention sieht Dr. Fleck immer wieder Patientinnen und Patienten mit einem eklatanten Mangel an B-Vitaminen, Magnesium, Zink, Selen und Vitamin D. Doch Vorsicht: Die Einnahme von Mikronährstoffen sollte immer individuell dosiert werden, um die richtigen Wirkspiegel zu erreichen. „Grundsätzlich sollten Menschen ihre Nährstoffversorgung über die Nahrung dauerhaft optimieren, nicht nur jetzt im Frühjahr“, rät Dr. Anne Fleck. „Lange Zeit hat man zu fünf Händen Grünzeug pro Tag geraten. Heute sind es eher acht Hände!“

Selen und Zink dienen der optimalen Entgiftung und Funktion des Immunsystems. Eine Ernährung mit viel Gemüse, besonders mit grünem Blattgemüse, Gewürzen, Kräutern und einem hohen Ballaststoffanteil sorgt auch im Frühjahr für einen besseren Energielevel; Nüsse, Kerne, Samen und natürlich eine ausreichende individuelle Eiweiß- und Kohlenhydratversorgung kommen unterstützend hinzu.

Grundsätzlich sollten Menschen ihre Nährstoffversorgung über die Nahrung dauerhaft optimieren, nicht nur jetzt im Frühjahr.

Die Kollegin und die Chefin gähnen derzeit nicht nur häufig, sie haben über die Feiertage auch ein paar Pfunde zugelegt. Jetzt eine harte Diät zu machen, bringt nichts – denn von Diäten nimmt man nicht ab. „Vielmehr braucht jeder seine individuell passende Ernährungsweise, die schmeckt, Spaß macht, Genuss bringt und nebenbei für ein Wohlfühlgewicht sorgt“, sagt die Buchautorin mit dem erfolgreichen Nummer 1 Podcast „Dr. Anne Fleck – Gesundheit und Ernährung“. „Und damit sind nicht die süßstoffgeschwängerten Protein-Shakes gemeint! Denn Süßstoffe stehen im Verdacht, das Mikrobiom möglicherweise negativ zu verändern.“ Gesund sind zwei bis drei Mahlzeiten am Tag mit einer langen Pause zwischen Abendessen und Frühstück. Besteht das Frühstück aus Eiweiß, maßvollen Kohlenhydraten, viel Ballaststoffen und gesunden Fetten, Nüssen, Samen, etwas Obst, hochwertigen Omega-3-Fettsäuren aus Omega-safe Patent, bleibt man lange satt und hat keinen Heißhunger und die Darmflora wird günstig beeinflusst.

Kräuter und Gewürze wirken entzündungshemmend, der Ballaststoffanteil aus Pflanzen und Kräutern hilft zudem, das Darmmilieu auf gesund und schlank umzuprogrammieren.

Der Teller darf ruhig zu mehr als der Hälfte mit Grünzeug bedeckt sein. Kräuter und Gewürze wirken entzündungshemmend, der Ballaststoffanteil aus Pflanzen und Kräutern hilft zudem, das Darmmilieu auf gesund und schlank umzuprogrammieren. Wer sich viel bewegt, kann mehr Kohlenhydrate zu sich nehmen als ein reiner „Bewegungsmuffel“.

Dr. Fleck: „So kann jeder seine Ernährung individuell gestalten und seine Gesundheit ohne Diät und ohne langfristigen Jojo-Effekt programmieren. Und das Wunschgewicht kommt sozusagen als Geschenk dazu.“

24. Sep 2025

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Gesundheit

Bunt ist frauengesund – mit Dr. Silja Schäfer

![SiljaSchäfer_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Silja_Schaefer_online_b0806d2908.jpg) ```Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin``` **Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?** Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist. **Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?** Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch. **Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?** Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch. >Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. **Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?** In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.