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13. Dez 2023

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Gesundheit

Für wunderschöne Haut kann man einiges tun

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Presse

Im Gespräch mit Dr. Yael Adler, Dermatologin, Ernährungsmedizinerin und Anti-Aging-Expertin.

Viele Frauen lassen sich vorbeugend bereits mit Mitte 20 Botox spritzen. Ist das sinnvoll?

Die Frauen sind zu diesem Zeitpunkt in aller Regel zu jung dazu, denn mit Mitte 20 hat die Haut noch genügend Elastizität und Rücksprungkraft und keine stehenden Zornesfalten. Es könnte sogar sein, dass man als junge Frau durch Botox-Anwendungen älter wirkt, da man sich dadurch die Mimik nimmt.

 

Was kann man tun, um vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen?

Bewegung und Sport sind Anti-Aging-Mittel schlechthin und die beste Prophylaxe. Wenn man es schafft, Bewegung in seinen Alltag einzubauen und sich sportlich fordert, dann werden im Körper anfangs Radikale freigesetzt, gleichzeitig werden Reparaturmechanismen und Antioxidantien hochgefahren.  Ein sportlicher Mensch wirkt insgesamt immer jünger. Man sollte jedoch auf hohen Lichtschutzfaktor achten.

 

Welche Vitalstoffe tun der Haut ganz besonders gut?

Sekundäre Pflanzenstoffe schützen und reparieren. Wer reichlich Betacarotin aus Möhrensaft (mit einem Tropfen Öl vermischt), Lycopin aus Tomatenmark, Chlorophyll aus grünem Gemüse und Kräutern, Matchapulvertee, Betanin aus der Roten Beete und Anthocyane aus blauen Beeren isst, schützt seine Haut auch von innen. Wichtig: Keine Zigaretten, selten oder keinen Alkohol. Lösliche Ballaststoffe stärken die Darmflora, verringern Entzündungen, stärken das  Immunsystem. Fermentierte Nahrungsmittel, beispielsweise Kefir, Buttermilch, Natto (fermentierte Sojabohnen), Kimchi, nicht-pasteurisiertes Sauerkraut, original griechischer Joghurt, effektive Mikroorganismen, ein saures Getränk der japanischen Insel Okinawa, und ungespritzter Salat aus dem Garten sind ebenfalls gut.

 

Welche Rolle spielt Stress bei der Alterung?

Stress fördert Entzündungen im Körper und in der Haut, auch Mikroentzündungen der Haut lassen sie schneller altern alt. Gute menschliche Begegnungen, psychische Entspannung, Achtsamkeit, Liebe, Berührungen und Küsse sind dagegen große und sichtbare Anti-Aging-Faktoren. Meditation sowie ausreichender, guter Schlaf sind ebenfalls wichtig.

 

Was kann man weiterhin für die Schönheit seiner Haut tun?

Weniger Seife benutzen! Mit Verfahren wie Laser, photodynamischer Therapie und regenerativer Hyaluronsäure, allenfalls dezent Botox kann man die Haut verjüngen.

Hilfreich ist auch eine Blutuntersuchung, um Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Omega-3-Fettsäuren und Aminosäuren bestimmen zu lassen: Viele Menschen benötigen Vitamin D3 mit K2, Omega 3, Selen, Jod, Zink, Magnesium und Biotin. Auch Eisenspeicher und Schilddrüse sollten in Ordnung sein.

Ein Glukosesensor am Arm für eine Phase, kann hilfreich sein, um den eigenen Zuckerstoffwechsel besser kennenzulernen, denn ein zu hoher Blutzucker verursacht Entzündungen und verklebt Eiweiß. Ebenso ungünstig sind Weißmehl, Kuhmilch und Fastfood. Dinnercancelling, Eisbaden oder Sauna wirken dagegen Wunder!

 

Zur Behandlung von vergrößerten Poren rate ich von Micro-Needling und Dermabrasion ab, hier bringen fraktionierte CO2-Laser und Radiofrequenznadelverfahren viel bessere Ergebnisse, denn die Hitzeimpulse stimulieren neues Kollagen.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.