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30. Dez 2024

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Gesundheit

Game-Changer Brustkrebsvorsorge

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Thirdman/pexels

Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen aufgrund enormer Fortschritte in der Brustkrebstherapie.

Brustkrebs ist nach wie vor die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Weltweit erkranken jährlich 1,5 Millionen Frauen am Mammakarzinom, rund 69.000 sind es allein in Deutschland. Ungefähr 25 Prozent der Neuerkrankungen treten bei Frauen unter 50 Jahren auf. Zwar sterben hierzulande jährlich noch über 18.000 Frauen an Brustkrebs, dennoch ist die Sterberate seit Jahrzehnten kontinuierlich rückläufig. Rechtzeitig erkannt und leitliniengerecht behandelt, sind die meisten Brustkrebs-Erkrankungen heilbar. Laut Robert Koch-Institut sind rund 87 Prozent aller Frauen fünf Jahre nach der Brustkrebs-Diagnose noch am Leben.

Obwohl Brustkrebs jede Frau treffen kann, gibt es verschiedene Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen. Neben dem Alter und hormonellen Einflüssen kann auch eine genetische Veranlagung wie Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen das Brustkrebsrisiko erhöhen. Auch ein ungesunder Lebensstil mit Nikotin- und Alkoholkonsum, Bewegungsmangel, einer fettreichen Ernährung und Übergewicht erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung empfohlene Präventivmaßnahmen darstellen. Auch Stillen wird als schützend angesehen, da es die Hormonproduktion positiv beeinflusst.

Da die Heilungschancen von Brustkrebs umso höher sind, je früher er entdeckt wird, ist die Krebsvorsorge von großer Bedeutung. In Deutschland gibt es ein gut strukturiertes Früherkennungsprogramm: Ab dem 30. Lebensjahr sollten Frauen ihre Brust jährlich von ihrer Frauenärztin abtasten lassen. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren erhalten alle zwei Jahre eine Einladung zum kostenfreien Mammographie-Screening, das eventuelle Veränderungen in der Brust durch Röntgenaufnahmen sichtbar machen kann. Darüber hinaus wird Frauen ab 40 Jahren geraten, monatlich selbst ihre Brüste abtasten, um Veränderungen wie Knoten, Schwellungen oder Hautveränderungen frühzeitig zu erkennen. Bei auffälligem Befund ist die weitergehende bildgebende Abklärung mittels Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) oder auch eine Biopsie unabhängig vom Alter eine Kassenleistung.

Aufgrund enormer Fortschritte bei der Brustkrebstherapie in den vergangenen Jahrzehnten ist ein Großteil dieser Erkrankungen heute heilbar. Neben dem Tumorstadium, der Tumorart und dem Entartungsgrad hängen die Heilungschancen auch vom Alter der Patientin ab. Da es verschiedene Typen von Brustkrebs mit unterschiedlichen Tumoreigenschaften gibt, variieren auch die Behandlungsmöglichkeiten. Dank modernen Diagnosemethoden und innovativen therapeutischen Ansätzen kann die Brustkrebstherapie heute immer individueller auf die Patientin und die spezifischen Tumoreigenschaften abgestimmt werden. Das grundsätzliche Ziel ist, eine möglichst effektive Behandlung mit minimalen Nebenwirkungen zu gewährleisten.

Häufig werden dazu verschiedene Therapieansätze kombiniert. Hierzu zählen neben Strahlen- und Chemotherapien auch Hormon-, Immun- und Antikörpertherapien. Zentraler Bestandteil der Brustkrebstherapie ist im frühen Stadium, aber auch bei lokalen Tumoren im fortgeschrittenes Stadium, in der Regel die Operation. Bei kleinen Tumoren wird im Rahmen brusterhaltender Operationen (BET) nur der betroffene Teil der Brust entfernt. Bei rund 30 Prozent der Patientinnen ist allerdings die Entfernung der gesamten Brust (Mastektomie) erforderlich. Diese radikale Therapiemaßnahme löst bei den meisten Betroffenen eine starke seelische Belastung aus.

Generell geht eine Brustkrebstherapie, wie jede Krebsbehandlung, mit großen psychischen Belastungen einher. Angst, Unsicherheit und emotionale Erschöpfung sind häufige Begleiter – oftmals über die gesamte Dauer der Behandlung. Auch nach Abschluss der Therapie können psychische Herausforderungen die Lebensqualität einschränken. Studien belegen, dass über die Hälfte aller Patientinnen messbar unter einer erhöhten psychischen Belastung nach der Krebserkrankung leidet. Neben der Angst vor Rückfällen, Depressionen und Anpassungsstörungen bei der Rückkehr in den Alltag macht auch die Beeinträchtigung des Körperbildes vielen betroffenen Frauen stark zu schaffen. So löst der veränderte Körper oftmals Minderwertigkeitsgefühle aus oder stellt eine tägliche Erinnerung an die lebensbedrohliche Erkrankung dar. Vielen Frauen hilft dann eine Brustrekonstruktion dabei, ihr seelisches Gleichgewicht wiederzufinden und sich wieder „ganz“ zu fühlen. So gilt als wissenschaftlich anerkannt, dass die Wiederherstellung der körperlichen Integrität, einen psychosozialen Gewinn für die betroffenen Frauen darstellen kann. Für viele Patientinnen signalisiert sie auch das Ende der Krebstherapie.

Nach Abschluss aller Behandlungen schließt sich die Nachsorge an, die einen wichtigen Bestandteil des Heilungsprozesses bei Brustkrebs darstellt. Sie dient dazu, Rückfälle (Rezidive) frühzeitig zu erkennen, Nebenwirkungen der Behandlung zu behandeln und die psychischen Auswirkungen von Krankheit und Therapie zu bewältigen. Der genaue Ablauf der Nachsorge hängt von der Art und dem Stadium der Erkrankung sowie den durchgeführten Therapien ab. Da Brustkrebs noch viele Jahre nach dem Abschluss der Krebstherapie zurückkehren kann, empfehlen Mediziner, die Nachsorge über mindestens zehn Jahre durchzuführen.

Brustkrebszentren:

In Deutschland gibt es viele zertifizierte Brustkrebszentren, die sich auf die interdisziplinäre Behandlung von Brustkrebspatientinnen spezialisiert haben. Verschiedene Fachabteilungen arbeiten darin zusammen und besprechen sich in gemeinsamen Tumorkonferenzen.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.