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1. Okt 2025

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Gesundheit

Gesund atmen, besser leben

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Pixabay/pexels

Unser Körper braucht konstant Sauerstoff, um unsere Zellen mit Energie zu versorgen. Bereits leicht erhöhte CO₂-Werte, wie in schlecht gelüfteten Räumen, können Konzentration und Wohlbefinden spürbar verschlechtern. Neben regelmäßigem Stoßlüften kann man noch weitere Dinge berücksichtigen, um gesunde Raumluft einzuatmen.

Wir leben so gesund – essen kaum noch Fleisch, holen das Gemüse vom Markt, rauchen nicht mehr und Süßigkeiten sind schon lange verpönt! Außerdem machen wir viel Sport! All diese Aktionen sind der Gesundheit tatsächlich förderlich, doch eine Sache wird dabei oftmals vergessen: Wie ungesund die Raumluft sein kann. Denn wer im Fitnessstudio Sport macht, füllt seine Lungen eben nicht mit frischer, sauerstoffhaltiger Waldluft, sondern atmet bei hoher Auslastung schnell Raumluft mit einem CO₂-Gehalt von bis zu 2.000 ppm ein. Kopfschmerzen und Müdigkeit können die Folge sein. Dazu gesellen sich aufgewirbelter Staub, Hautschuppen, Textilfasern und Abriebpartikel der Geräte, während Gummiböden flüchtige, organische Verbindungen (VOCs) freigeben können, und durch die Klimaanlage – falls es überhaupt eine gibt – Keime und Schimmelpilze in die Luft und damit in die Lunge gelangen können. Gesund ist das also nur bedingt. Besonders bei Sport in Innenräumen ist deshalb eine hervorragende Lüftung unerlässlich. Viele Fitnessstudios achten auch penibel darauf und haben hochwertige Lüftungsanlagen integriert, aber beileibe nicht alle.

Doch auch in den eigenen vier Wänden ist die Luft oft weniger gesund, als wir annehmen. Wer morgens das Schlafzimmer nicht lüftet, und dabei nicht das Bett aufdeckt und ausschüttelt, lässt den über Nacht angestiegenen CO₂-Gehalt sowie die während des Schlafs abgegebene Feuchtigkeit im Raum zurück. Das kann besonders im Winter schnell zu Schimmelbildung führen.

Gesunde Raumluft ist keine Selbstverständlichkeit, sie entsteht durch eine Kombination aus guter Planung, hochwertigen, emissionsarmen oder -freien Materialien und bewusster Nutzung mit regelmäßiger Stoßlüftung.

Bereits in der Bauphase werden die entscheidenden Weichen gestellt, denn viele Bauprodukte geben über Jahre flüchtige organische Verbindungen (VOCs) oder Formaldehyd ab. Zertifizierte emissionsarme Baustoffe z. B. mit dem EMICODE-Siegel dem Blauen Engel, der natureplus-Zertifizierung oder dem eco-INSTITUT-Label versichern Bauherren die Verwendung gesundheitlich unbedenklicher Produkte. Das betrifft besonders Bodenbeläge, Farben, Lacke, Kleber, Dämmstoffe und Holzwerkstoffe. Bauherren sollten deshalb rechtzeitig mit ihren Handwerkern die Verwendung zertifizierter Produkte absprechen.

Gesunde Raumluft ist keine Selbstverständlichkeit, sie entsteht durch eine Kombination aus guter Planung, hochwertigen, emissionsarmen oder -freien Materialien und bewusster Nutzung mit regelmäßiger Stoßlüftung.

Wer in eine Mietwohnung zieht, sollte bei nachträglichen Renovierungsarbeiten wie dem Abschleifen der Böden oder der Verlegung neuer Teppiche auf schadstoffgeprüfte Produkte achten. Beim (Holz-)Fußboden sind lösemittelfreie, wasserbasierte Produkte deutlich weniger belastend als Lacke. Massivholzmöbel haben zwar einen hohen Anschaffungspreis, sie sind jedoch weitaus emissionsärmer als Spanplattenmöbel und überstehen vor allem problemlos mehrere Umzüge.

Doch die ungesunde Luft kann auch von außen kommen. Hohe Belastungen durch normalen Straßenverkehr, Schwerlastverkehr, aber auch Industrieanlagen und Schiffsverkehr führen zu Feinstaub, Stickoxiden und Schwefeldioxid – die niemand in den eigenen vier Wänden haben will. Werden Aufenthaltsräume von solchen Emissionsquellen abgewandt ausgerichtet, lässt sich die Belastung deutlich verringern. Gesund zu leben bedeutet auch, gesunde Luft zu atmen. Jeden Tag und jede Nacht.

Massivholzmöbel haben zwar einen hohen Anschaffungspreis, sie sind jedoch weitaus emissionsärmer als Spanplattenmöbel und überstehen vor allem problemlos mehrere Umzüge.

24. Sep 2025

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Gesundheit

Bunt ist frauengesund – mit Dr. Silja Schäfer

![SiljaSchäfer_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Silja_Schaefer_online_b0806d2908.jpg) ```Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin``` **Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?** Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist. **Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?** Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch. **Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?** Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch. >Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. **Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?** In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.