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15. Jun 2022

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Gesundheit

Gesunde Zähne ein Leben lang

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Rudi Fargo/unsplash

Eine gewissenhafte Zahnpflege, regelmäßige Vorsorge und eine zahngesunde Ernährung erhöhen die Chancen für gesunde und schöne Zähne bis ins hohe Alter.

Auch Zähne altern – sie nutzen sich ab und verfärben sich, der Zahnschmelz wird dünner. Zahnfleisch und Knochen bilden sich zurück, Zahnzwischenräume werden größer. Das Risiko für Karies und Parodontitis steigt. Durch Parodontitis oder falsche Putztechniken kommt es dazu, dass die Zahnhälse oder gar Zahnwurzeln frei liegen und von Kariesbakterien leichter angegriffen werden können. Auch Zähneknirschen (Bruxismus) kann den Zähnen ordentlich zusetzen. Durch das meist nächtliche, unwillkürliche Aufeinanderpressen oder Mahlen der Zähne wird mit der Zeit der Zahnschmelz abgerieben. Die natürlichen Zahnkronen wetzen sich ab, das Zahnbein wird freigelegt und Verblendungen an Kronen oder Brücken können abplatzen. Auch der Zahnhalteapparat kann in Mitleidenschaft gezogen werden mit der Folge, dass das Zahnfleisch zurückgeht. Rund 20 Prozent der Bevölkerung hierzulande knirschen nachts mit den Zähnen, Frauen häufiger als Männer. Mit steigendem Lebensalter nimmt die Häufigkeit ab.

Die gute Nachricht: Gesunde, schöne Zähne bis ins hohe Alter sind möglich, trotz gestiegener Lebensdauer. Allerdings muss man etwas dafür tun, und zwar noch mehr als in jungen Jahren. Auch das Zähneknirschen lässt sich behandeln. Je nach Ursache gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die häufigste Therapie ist eine Knirscher- oder Aufbissschiene aus Kunststoff. Sie schützt die Zahnsubstanz und den Zahnhalteapparat und bringt den Kiefer in eine entspannte Position. Bei frühzeitigem Behandlungsbeginn lassen sich schwere Schäden an den Zähnen in der Regel vermeiden.

Ein wesentlicher Baustein für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch ist eine intensive, gewissenhafte Mundhygiene. Dazu gehört das gründliche Zähneputzen mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta - mindestens morgens und abends. Besonders gründlich sollte an den Rändern von Brücken oder Kronen geputzt werden, denn dort sammeln sich häufig Bakterien. Einmal täglich sollten zudem die Zahnzwischenräume mit Zahnseide und Interdentalbürsten gereinigt werden, um Essensreste und Zahnbelag zu entfernen. Außerdem empfiehlt sich die tägliche Reinigung der Zunge mit einer weichen Zahnbürste oder einem Zungenschaber, um dortige Bakterien zu vermindern. Herausnehmbarer Zahnersatz bedarf natürlich ebenfalls einer regelmäßigen und gründlichen Pflege – hierzu gibt es besondere Bürsten und Reinigungslösungen.

Eine weitere wichtige Komponente der Zahngesundheit sind halbjährliche Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt. Ergänzend dazu empfiehlt sich mindestens zweimal im Jahr eine Professionelle Zahnreinigung zur vollständigen Befreiung von bakteriellen Belägen. Bei dieser werden auch harte Beläge beseitigt, die eine normale Zahnbürste nicht mehr entfernen kann. Eine zahngesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind ebenfalls unerlässlich. Eine Trinkmenge von zwei Litern Wasser pro Tag sorgt für eine ausreichende Produktion von Speichel, welcher antibakterielle Substanzen enthält, Mineralverluste im Zahnschmelz ausgleicht und Säuren neutralisiert. Eine mineralstoffreiche Ernährung stellt die ausreichende Aufnahme von Kalzium und Phosphaten sicher. Zucker und Säure sind hingegen größtmöglich zu meiden. Und: Keine Scheu vor bissfesten Speisen, da der Kiefer ordentlich arbeiten muss, um kräftig zu bleiben. Zudem regt Kauen den Speichelfluss an.

24. Sep 2025

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Gesundheit

Bunt ist frauengesund – mit Dr. Silja Schäfer

![SiljaSchäfer_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Silja_Schaefer_online_b0806d2908.jpg) ```Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin``` **Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?** Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist. **Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?** Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch. **Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?** Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch. >Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. **Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?** In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.