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13. Dez 2023

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Gesundheit

Haarausfall: Ursachen & Lösungen

Journalist: Pia Rische

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Foto: Presse

Ein Interview mit Dr. med. Frank Neidel, Facharzt für Chirurgie. Er ist seit 1989 auf Eigenhaartransplantationen spezialisiert und ein international anerkannter Experte!

Dr. Neidel, welche Gründe führen zu Haarausfall?

Durch erbliche Veranlagung (Haarsituation von Vater und Großvater) kann das Sexualhormon Testosteron Haarwurzeln bestimmter Bereiche des behaarten Kopfes schädigen und so zu dauerhaftem Haarverlust führen. Daneben können klimatische Veränderungen (z. B. Reisen), Stress oder ein hoher Testosteronspiegel aufgrund von Leistungssport Haarausfall verstärken.

 

Inwiefern wirkt sich Haarausfall auf die psychische Gesundheit aus?

Je jünger die Männer bei beginnendem Haarausfall sind, desto belastender ist die Situation für die Psyche. Viele fühlen sich ausgegrenzt, da die Optik durch den Haarverlust beeinträchtigt wird, vermeiden soziale Kontakte oder tragen häufig eine Kopfbedeckung. Der seelische Druck wird zudem durch die sozialen Medien und den Vergleich mit vermeintlichen Schönheitsidealen extrem verstärkt. Auch bei der Partnerwahl kann der Haarausfall eine Rolle spielen, da für viele Personen volles Haar bei Männern dazu gehört.

 

Gibt es Maßnahmen, die man ergreifen kann?

Der erste Schritt ist die Untersuchung durch einen Hautarzt und die damit verbundene Entscheidung der passenden Behandlung, da es eine Reihe verschiedener Therapiemöglichkeiten gibt. Beginnen kann man mit konservativen Therapien, wie beispielsweise der Einnahme von lokalen oder systemischen Medikamenten wie Minoxidil und Finasterid. Alternativ kann man auch Tinkturen verwenden. Darüber hinaus ist eine Kombination einer PRP (Platelet Rich Plasma, Eigenbluttherapie)-Behandlung und einer Mesotherapie möglich. Diese Anwendungen müssen regelmäßig und lebenslang erfolgen, da sonst der Haarausfall unweigerlich voranschreitet.

 

Wann ist eine Haartransplantation ratsam?

Der Leidensdruck des Patienten bestimmt den Zeitpunkt der Haartransplantation, in der Regel führen die meisten Patienten den Eingriff im Alter von 25-55 Jahren durch. Die wichtigste Voraussetzung ist die Erstellung eines ärztlichen Behandlungskonzeptes in Abhängigkeit von der individuellen Haarsituation. Entscheidend ist dabei, langfristige Lösungen über Jahre zu entwickeln.

 

Wie ist der Prozess einer Haartransplantation?

Aus dem hinteren und seitlichen Haarkranz werden nach örtlicher Betäubung Haarwurzeln einzeln mikrochirurgisch entnommen und in vorher angelegte Empfängerkanälchen transplantiert. Die Behandlung dauert je nach Umfang 4 bis 8 Stunden und ist schmerzfrei. Die Regenerationsphase ist so kurz, dass man bereits nach ein bis zwei Wochen wieder gesellschaftsfähig ist. Das Resultat der Haartransplantation ist nach 10-12 Monaten deutlich sichtbar, da transplantierte Haarwurzeln eine dreimonatige Ruhephase in der Kopfhaut benötigen. Das neue Haar wächst dauerhaft und in der Regel lebenslang. Für eine schöne und ästhetische Optik braucht es etwas Geduld, doch dafür wird man mit natürlich wachsendem Haar belohnt!

 

Weitere Informationen und Ärztetipps: www.vdhc.de.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.