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1. Okt 2024

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Gesundheit

HIV erkennen und behandeln

Journalist: Luisa Riek

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Foto: anna shvets/pexels

Weltweit sind etwa 39 Millionen Menschen an HIV erkrankt. Trotzdem wissen die meisten Menschen wenig über die Erkrankung und die Behandlungsformen.

Was genau ist eigentlich HIV? HIV – ein Humanes Immundefizienz-Virus – wird häufig mit dem Begriff Aids in Verbindung gebracht. HIV und Aids beschreiben unterschiedliche Stadien einer viralen Infektion und deren Auswirkungen auf den Körper. Aids ist dabei das fortgeschrittene Stadium einer HIV-Infektion. Es tritt auf, wenn der Körper bereits stark geschwächt ist und anfällig wird für schwerwiegende weitere Erkrankungen. Die Symptome sind bei beiden Erkrankungen vielfältig. HIV kann, im Gegensatz zu Aids, auch jahrelang ohne Symptome verlaufen. Bei beiden Formen ist es enorm wichtig eine rechtzeitige und effektive Behandlung zu verfolgen, um das Leben der Betroffenen zu retten.

HIV überträgt sich durch Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten z. B. Blut, Sperma, Vaginal- oder Rektalflüssigkeit oder Muttermilch. Übertragungsgefahr besteht daher insbesondere durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, durch die Geburt oder das Stillen des Kindes oder die gemeinsame Nutzung von Injektionsnadeln.

Die Behandlung von HIV kann unterschiedlich ablaufen. Generell zielt eine Therapie darauf ab, das Immunsystem zu stärken, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Virusreplikation zu unterdrücken. Bei allen Therapieformen gilt: Je früher eine HIV- Infektion erkannt wird, desto besser und effektiver lässt sie sich behandeln.

HIV und Aids beschreiben unterschiedliche Stadien einer viralen Infektion und deren Auswirkungen auf den Körper.

Die am meisten verbreitete Therapieform ist die sogenannte Antiretrovirale Therapie (ART). Hierbei wird eine Kombination aus antiretroviralen Medikamenten eingenommen, um die Viruslast im Körper zu reduzieren und gleichzeitig das Immunsystem aufzubauen und vor weiteren Erkrankungen zu schützen. Es gibt hierbei verschiedene Formen von Medikamenten, die teilweise unterschiedliche Wirkweisen haben. Wichtig ist insbesondere, dass die Medikamente dauerhaft und nach Vorgabe genommen werden. Darüber hinaus leiden HIV-positive Patienten häufig an weiteren Erkrankungen, welche ebenfalls behandelt werden und im besten Fall vorgebeugt werden müssen. Dies ist auch Teil der Therapie.

Es ist enorm wichtig die Patienten auch psychisch zu betreuen und zu begleiten. Hierbei können Beratung, der Austausch mit anderen Erkrankten, die Unterstützung durch Peer- Groups sowie psychosoziale Therapien hilfreich sein. Generell ist es wichtig, das Tabu des Themas zu brechen und öffentlich mehr darüber zu sprechen. Therapien, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nach Zukunftsmusik klingen, sind z. B. ein Impfstoff oder die Gentherapie, welche die genetische Ausstattung der Zellen modifizieren soll, sodass sie resistent gegen HIV werden und sich das Virus nicht weiter verbreiten kann.

Generell zielt eine Therapie darauf ab, das Immunsystem zu stärken, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und die Virusreplikation zu unterdrücken.

Es gibt auch präventive Therapieformen, welche sich an Personen richten, die einem erhöhten Risiko für eine HIV-Infektion ausgesetzt sind. Diese können ebenfalls spezielle Medikamente einnehmen, um eine Infektion zu verhindern, nachdem sie möglicherweise HIV ausgesetzt waren. Hierbei ist es wichtig, möglichst schnell nach dem Kontakt mit der Therapie zu beginnen.

Häufig wird eine individuelle Kombination der Therapiearten auf die einzelnen Patienten abgestimmt um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten und die Lebensqualität zu erhalten.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.