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13. Mär 2024

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Gesundheit

Hoffnungsträger Immuntherapien – Interview mit Dr. Wilfried Stücker

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Foto: Louis Reed/unsplash

Im Gespräch mit Dr. Wilfried Stücker, Spezialist für Immunonkologie am Immun-Onkologischen Zentrum Köln (IOZK)

dr_wilfried_stuecker_foto_roland_baege.jpgDr. Wilfried Stücker, Spezialist für Immunonkologie am Immun-Onkologischen Zentrum Köln (IOZK)

Herr Dr. Stücker, können Immuntherapien wie die Tumorimpfung mit anderen Krebstherapien kombiniert werden?

Bösartige Tumore müssen immer multimodal behandelt werden. Eine Krebstherapie ist nur dann wirklich erfolgversprechend, wenn mehrere Verfahren – aufeinander abgestimmt – genutzt werden. Das gilt auch für die aktiv-spezifische Immuntherapie, die beispielsweise mit einer Chemotherapie in zeitlichem Abstand kombiniert werden kann.

Warum sind Immuntherapien so aufwendig?

Tumore sind sehr unterschiedlich und verändern sich im Zeitverlauf einer Krebserkrankung. Im Rahmen der Immuntherapie wird individuell für den Patienten auf diese spezifische Situation hin ein Arzneimittel angepasst und hergestellt. Da dieser Ansatz keine Standardisierung ermöglicht, macht es die Immuntherapien zudem durch den hohen Aufwand vergleichsweise kostenintensiv.

Gibt es Neues aus der Forschung?

Die Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Immuntherapien sind sehr dynamisch. Unser besonderes Augenmerk ist aktuell auf das Knochenmark der Patienten gerichtet, das häufig potente Gedächtnis-T-Zellen enthält, die im Kampf gegen das Auftreten von Tumorrezidiven eine bedeutsame Rolle spielen. So kann noch besser die Bildung von Metastasen erschwert werden. Werden die Tumorzellen wieder aktiv, ist das Immunsystem lernfähig. Ziel ist es, das Tumorwachstum selbstständig in Schach zu halten.