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27. Aug 2019

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Gesundheit

Hund und Katze BARFen

Journalist: Andrea Wernien

BARF steht für „Biologisch Artgerechtes Futter“. Immer mehr Hunde- und Katzenbesitzer „BARFen“ ihr Tier.

Der Tierfuttermarkt bietet eine immer größer werdende Palette an fertiger Dosennahrung und Trockenfuttervarianten für Hunde und Katzen. Was wirklich in dem Futter steckt, lässt sich oft nicht genau aus den Inhaltsangaben erkennen. Nicht selten entwickeln Tiere Allergien, Maulgeruch, Magen- und Darmprobleme oder haben stumpfes Fell.

Eine andere Möglichkeit der artgerechten Ernährung bietet das BARFen. „In der menschlichen Ernährung ist man sich einig darüber, dass es gesünder ist, statt Fertigpizza und Mikrowellengerichten, lieber frische, unbehandelte Zutaten zu sich zu nehmen. Warum sollte das bei Hunden oder Katzen anders sein? Auf die Art weiß man genau, was man füttert und kann auf die individuellen Bedürfnisse des Tieres (z. B. Allergien) eingehen“, so Nadine Wolf, Dozentin und Autorin. Doch was versteht man eigentlich unter BARFen und wie macht man es richtig? „BARF das steht im deutschen Sprachraum für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“. Dabei werden Hunde und Katzen, dem so genannten Beutetierprinzip folgend, mit rohen Zutaten ernährt, die der Halter nach bestimmten Regeln selbst zusammenstellt. Diese Regeln orientieren sich an der ursprünglichen Lebensweise einer Tierart.

Im Falle des Hundes dient die Ernährung seines direkten Vorfahren, des Wolfes, als Vorbild, bei Katzen wird der Aufbau von kleinen Nagern nachgeahmt“, erläutert Nadine Wolf. Frisches, püriertes Obst und Gemüse, sowie tierische Bestandteile wie Muskelfleisch, Innereien, fleischige Knochen und bei Hunden auch Pansen sind die Hauptbestandteile einer BARF-Ration. Dabei ist jedoch zu beachten, dass alle Futterkomponenten in einem bestimmten Verhältnis zueinander gefüttert werden müssen. „Weil mit dieser Aufteilung eine Beutetierfütterung nicht perfekt nachgeahmt werden kann, wird die Ration mit Zusätzen wie Vitamin-E-haltigem Fischöl, jodhaltigen Seealgen, eventuell Lebertran und bei Katzen ggf. Taurin ergänzt“, erklärt die Autorin, Nadine Wolf. Zudem ist es wichtig, sich bei der Zusammenstellung des Futters an den genauen BARF-Plan seines Tieres zu halten. „Häufig wird die richtige Aufteilung der Komponenten vernachlässigt oder die Zusätze werden falsch dosiert. Dies kann zu Nährstofffehlversorgung führen.

Außerdem sollte man natürlich Lebensmittel meiden, die insgesamt gesundheitsschädlich sein können, wie z. B. rohes Schweinefleisch, Schilddrüsengewebe, Macadamia-Nüsse oder Weintrauben“, so Wolf. Wer bereits ein Tier mit gesundheitlichen Problemen hat, für den könnte barfen eine gute Alternative sein. „Die Umstellung auf BARF kann durchaus zu einer Verbesserung gesundheitlicher Probleme führen. Einer Untersuchung der Universität Helsinki zufolge gaben 91 % der Befragten an, dass durch die Umstellung weniger Haut- und Fellprobleme auftraten, 94 % berichteten von weniger Magen- und Darmerkrankungen, 66 % gaben an, dass sich Erkrankungen der Harnwege verbessert hätten. Etwa 20 % berichteten von allgemeinen Veränderungen, wie vermindertem Körpergeruch, verbesserter Verdauung und besserer Fellqualität“, erläutert die Expertin.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.