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9. Mai 2025

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Gesundheit

„Ich hab‘ Rücken“: Erste Hilfe bei Verspannungen und Co.

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: Karolina Grabowska/pexels

Verdreht, verspannt, überlastet: Rückenschmerzen gehören neben Kopfschmerzen zu den größten Gesundheitsproblemen der Deutschen. Mit den richtigen Tipps lassen sich Schmerzen entlang der Wirbelsäule jedoch in über 90 Prozent aller Fälle vermeiden.

Mehr als 80 Prozent der Deutschen klagen mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen. Während Schmerzen im oberen Rücken dabei häufig die Folge von stundenlangem Sitzen, einer schlechten Körperhaltung – mitunter aufgrund von Fußfehlstellungen oder -fehlbelastungen – oder dem Tragen schwerer Lasten sind, kommt es zu unteren Rückenschmerzen zumeist aufgrund von Verletzungen, verklebten Faszien oder Spannungsungleichgewichten zwischen den Muskeln.

In der Medizin werden Rückenschmerzen vom Schmerzbeginn bis etwa zum 30. Tag als akut eingestuft – sie verschwinden nach einiger Zeit normalerweise wieder von selbst. Eine erste Linderung können Massagen oder Wärmebehandlungen wie auch kurze Spaziergänge verschaffen. Schonhaltungen sowie längeres Liegen und Sitzen sollten hingegen möglichst vermieden werden, da dies die bestehenden Verspannungen und Verhärtungen zum Teil verstärkt. 

Auch das richtige Training sowie gezielte Bewegungstherapien können helfen, schmerzhafte Verspannungen an Nacken, Schulter und Rücken zu lösen. So sorgen beispielsweise Übungen mit einer Faszienrolle für Entspannung und Regeneration des Bewegungsapparates. Das behutsame hin und her Rollen macht die verklebten Faszien – die als Teil des Bindegewebes alle Muskeln und Organe umschließen und den Körper bei der Fortbewegung unterstützen – wieder geschmeidig. Sind Muskelverhärtungen hingegen tastbar und druckempfindlich, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um sogenannte Triggerpunkte handelt. Myofasziale, also im Muskel- und Fasziengewebe vorkommende, Triggerpunkte sind vor allem in den Industrienationen weit verbreitet und eine der häufigsten Ursache für schmerzhafte Verspannungen und Überlastungen der Muskeln. Je nachdem, wo die Punkte liegen, können die Schmerzen variieren und dabei nicht selten in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen. In einigen Fällen können Triggerpunkte sogar Taubheitsgefühle oder Kribbeln auslösen und für Schlafprobleme sorgen. Für die Triggerpunkttherapie kommen daher verschiedene Methoden zum Einsatz, darunter punktuelle (Selbst-)Massagen mithilfe von speziellen Tools oder Faszienbällen. Hierfür einfach einige Sekunden lang leichten Druck auf das schmerzende Areal ausüben oder leicht darüber rollen. Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte Dry-Needling. Hierbei wird der Triggerpunkt mit einer Akupunkturnadel angestochen, was zur Muskelentspannung und zum Abklingen der lokalen Entzündung führt. Liegen die Triggerpunkte sehr tief und sind dadurch schwer erreichbar, wird die Stoßwellentherapie empfohlen. Ebenfalls Schmerzlinderung verschaffen orthopädische Schuheinlagen – sie stabilisieren nicht nur den Fuß, sondern entlasten gleichzeitig auch den Rücken. 

Um Rückenschmerzen generell vorzubeugen, genügen bereits zehn Minuten tägliches Training. Hierbei ist es wichtig, nicht nur den Rücken, sondern auch die Bauchmuskulatur zu trainieren, um ein Ungleichgewicht zu vermeiden. Ein ganzheitliches Training, beispielsweise mit einem Balancekissen oder Schwingstäben, führt zu optimalen Erfolgen. Darüber hinaus können Dehn- und Sprungübungen dazu beitragen, die Rückenmuskulatur zu stärken und zu unterstützen. Zur gezielten Stärkung der Fußmuskulatur empfehlen sich Übungen wie beispielsweise das Laufen auf Zehenspitzen oder das Greifen von diversen Gegenständen mit den Zehen.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.