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14. Dez 2022

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Gesellschaft

„Ich war schon immer ein Weihnachtskind“

Journalist: Thomas Soltau

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Foto: Presse

Meta Hiltebrand war mit gerade einmal 21 Jahren jüngste Küchenchefin in der Schweiz. Seitdem bereichert die Spitzenköchin die Schweizer Kulinarik-Szene. Wie sie Weihnachten verbringt, verrät die Frau mit den feuerorangenen Haaren im Interview.

Mit ihrem Partner Tom sind Sie zwei Tage vor Weihnachten zusammengekommen. Ist diese Zeit magisch?
Ich liebe Weihnachten nicht erst seitdem es Tom gibt, denn ich war schon immer ein Weihnachtskind. Wir haben das in der Familie sehr zelebriert. Zusammen mit den Liebsten sind diese Tage umso wärmer und schöner. Deshalb arbeite ich auch nicht an den Festtagen, denn für mich ist Weihnachten nun mal ein heiliger Topf!

Wie sieht die Weihnachtszeit bei Ihnen aus?
Bei uns ist Weihnachten dieses Jahr in drei Tage unterteilt. Das heißt, einmal ganz allein mit meinem Freund – das wird wahrscheinlich Heiligabend sein. Dann werde ich mit Tom wahrscheinlich gemeinsam kochen. Ganz romantisch mit Kerzen in der Küche und einem Glas guten Wein. Am 25. geht es dann zu Mutti, wo sich meine Familie trifft. Und am 26. feiern wir mit Tom, seiner Familie und seinen Kindern. Bei Mutti gibt es auch immer das gleiche zu essen, nämlich Raclette. Allerdings haben wir dieses Raclette mittlerweile schon sehr ausgebaut. Der Freund meiner Mutter ist Jäger, deshalb haben wir das Raclette um Rehrücken, Wildschwein und Hirsch erweitert. Ich mache jedes Jahr Soßen – und immer vor dem Essen sagen alle: Ja, Meta, du und deine Soßen, die brauchen wir doch gar nicht. Und dann, in der Mitte des Essens, heißt es: Hast du noch mehr Soße?

Zu Hause gibt es Raclette, aber in Ihrem Kochstudio „CookCouture“ zaubern Sie für Gäste ein Festtagsmenü. Was tischen Sie auf?
Vier Tage hintereinander kochen wir dort ein Weihnachts-Menü, das ich aber noch nicht entwickelt habe. Aber es wird auf jeden Fall viel Zimt, Vanille, Kürbis, Ingwer dabei sein, also die typischen Weihnachts-Zutaten. Neben einem Weihnachtsbaum und festlicher Dekoration gibt es auch tolle Geschichten zum Essen.

Welche Geschenke liegen unter dem Weihnachtsbaum?
Der Tannenbaum ist mir heilig. Eigentlich gibt es die Regel: keine Geschenke. Aber das lasse ich mir nicht sagen. Ich mache Geschenke, wenn ich will – ich erwarte ja auch keine zurück. Ich sehe meine Familie auch nicht so häufig und über das Jahr findet man Dinge, die man dann jemandem schenken möchte. Dabei geht es nicht um teure Geschenke, sondern darum, etwas Persönliches und Liebevolles zu schenken.

Wie bringt man den Duft von Weihnachten ins Haus?
Mit den perfekten Keksen meiner Mutter – die sind für mich fast noch wichtiger als das Raclette. Hey, es gibt niemanden, der so akkurat Kekse backt wie meine Mutter. Die sehen aus, als ob sie aus Plastik gegossen wären, echte Meisterwerke. So extrem duften die Kekse zwar nicht, aber sie gehören einfach zu Weihnachten dazu. Der Klassiker ist sicher die Aprikose, mit der Mandel in Schoko getunkt, ihre Haselnuss-Hirsche oder die Makronen aus Kokos. Den Duft hole ich mir mit Apfel und Zimt-Kerzen ins Haus, die brennen bei mir eigentlich das ganze Jahr. Und weil es die neun Monate im Jahr im Supermarkt nicht gibt, kaufe ich immer Ende Weihnachten den Restbestand auf. Ach ja, Glühwein und Maronen gehören natürlich auch zum Fest.

Welche Dekoration lieben Sie zum Fest?
Also für mich ist Weihnachten mehr als nur Deko. Ich habe in meinem Leben unterschiedliche Zeiten erlebt: mit ein bisschen mehr Geld und viel weniger. Und deshalb finde ich bescheidenere Weihnachtsdeko viel schöner als pompöser Protz. Meine Mutter hatte sich damals von meinem Vater getrennt und wir waren finanziell am Ende. Trotzdem hatten wir den schönsten Weihnachtsbaum meines Lebens. Mutti hatte den Weihnachtsbaum mit alten Geschenk-Bändern geschmückt und alles mit Glitzer eingefärbt. Das hat nichts gekostet. Dazu Nüsse, Äpfel, Mandarinen, kleine rote Kugeln, ein bisschen Licht – fertig. Weihnachten soll kein Tag des Luxus sein. 

Meta, was benötigt man, um Weihnachten einen besonderen Wohlfühlfaktor zu schaffen?
Ich glaube, Weihnachten soll für jeden möglich sein, egal wie viel er im Portemonnaie hat. Man kann mit wunderschönen Dingen, die unsere Natur hergibt, eine tolle Atmosphäre zaubern. Im Herbst können wir Blätter trocknen, die man dann zusammen mit Kindern schön mit Glitzer verzieren kann. Swarovski-Schmuck für den Tannenbaum braucht jedenfalls niemand, um glücklich zu sein.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.