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3. Jul 2023

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Gesundheit

Je näher am Auge, desto besser

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Amanda Dalbjorn/unsplash

Eine Kontaktlinse sitzt direkt auf dem Auge und bildet die Umgebung im richtigen Größenverhältnis ab. Außerdem wandert sie mit, wenn sich unsere Augen bewegen.

Das stundenlange Sitzen vor Bildschirmen und Starren auf die Displays unserer Smartphones verlangt unseren Augen einiges ab. Wer nicht früh die Warnzeichen von Überanstrengung und Sehschwäche ernst nimmt, riskiert erhebliche Einschränkungen. Wie sehr die ganze Gesellschaft davon betroffen ist, zeigt der drastische Anstieg von Sehschwächen in allen Altersgruppen weltweit. Allein bei Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren hat sich Kurzsichtigkeit zum Beispiel seit den letzten 60 Jahren mehr als verdoppelt.

Im Vergleich zur Brille, die abgesehen von ihren Qualitäten als modisches Accessoire ja manche auch lästig finden, hat die Kontaktlinse schon große Vorteile. Kontaktlinsen rutschen nicht wie Brillen an heißen Sommertagen von verschwitzten Nasen oder beschlagen, wenn man im Winter von draußen in heiße Räume tritt. Sie garantieren eine klare Sicht und sorgen für ein uneingeschränktes peripheres Sichtfeld. Und sollte jemand mit Kontaktlinsen dann zusätzlich eine schicke Designer-Sonnenbrille als Accessoire nutzen wollen, kann er sich jedes Modell auf die Nase setzen, ohne die Gläser vorab korrigieren zu müssen wie ein Brillenträger.

Längst sind die Zeiten vorüber, in denen schlechtsitzende Kontaktlinsen auf die Hornhaut gedrückt haben, die Augen juckten oder sogar schmerzten. Die Technik und Vielfalt bei der Anpassung von Kontaktlinsen sind heute so weit fortgeschritten, dass sie für jedes Auge, aber auch für jede Gelegenheit inklusive Sport optimiert werden können. Sie bieten generell mehr Sehschärfe als eine Brille und werden angepasst an jede Situation in den unterschiedlichsten Materialzusammensetzungen angeboten. Die Innovationen bei modernen Kontaktlinsen wirken beim Arbeiten vorm Bildschirm der Ermüdung von Augen entgegen. Und sie helfen auch bei speziellen Anforderungen wie dem sogenannten Astigmatismus, der Hornhautverkrümmung, bei der durch einen Brechungsfehler ein Punkt auf der Hornhaut wie ein Stab erscheint und verzerrt dargestellt wird. Speziell angepasste Kontaktlinsen sorgen hier für eine genaue Ausrichtung und eine bessere Linsenstabilität auf dem Auge.

Je nach Bedarf kann man zwischen Tages-, Monats- oder gleich Wochenlinsen wählen, die eine hohe Atmungsaktivität haben und in der Pflege praktikabel sind.

Was Brillenträger durch das lästige Wechseln von Fern- und Lesebrillen auffangen müssen, können modern designte Linsen von ganz allein. Sie reduzieren von sich aus die Belastung der Augenmuskeln, die zum Fokussieren auf digitale Geräte verwendet werden, sodass man den Blick weit weniger anstrengend zwischen Aktivitäten auf dem Bildschirm und abseits davon wechseln kann. Je nach Bedarf kann man zwischen Tages-, Monats- oder gleich Wochenlinsen wählen, die eine hohe Atmungsaktivität haben und in der Pflege praktikabel sind.

Wenn die Hersteller und ihre Kundinnen und Kunden dann auch noch die Nachhaltigkeit ihrer Produkte mit im Auge behalten, kann man eigentlich nichts falsch machen. Viele Hersteller bemühen sich, die Menge an Materialien bei der Herstellung zu reduzieren und Stoffe, wo es nur möglich ist, zu recyceln. Es gibt auch Anbieter, die plastikneutrale Einmalkontaktlinsen herstellen oder sich – wo Kunststoff für medizinische Produkte eben unvermeidlich ist – für einen umweltschonenden Umgang damit einsetzen.

Fast fünf Prozent der Erwachsenen in Deutschland tragen Kontaktlinsen. Das Angebot an hochwertigen Tages-, Wochen- oder Monatslinsen, die unserer digitalen Umwelt immer besser angepasst sind, ist riesig. Dass dabei auch auf Nachhaltigkeit bei der Herstellung und dem Recyceln geachtet werden muss, rückt immer weiter in den Fokus.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.