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5. Jul 2024

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Gesundheit

Jungbrunnen ewiges Eis – mit Denise Biellmann

Journalist: Kirsten Schwieger

Eiskunst-Königin Denise Biellmann verrät, wie sie Körper und Geist fit hält und, dass in ihr Bircher Müsli doppelt Schlagsahne gehört.

Was hat sie dazu bewegt, mit 61 Jahren noch einmal bei Holiday on Ice mitzumachen? Man hat mich für das 80-jährige Jubiläum von Holiday on Ice in Berlin angefragt und der Name der Show, «No Limits», passte einfach zu gut. Nach 20 Jahren so ein Comeback zu geben, ist schon eine spannende Geschichte. Und sie wussten ja, dass ich noch im Training bin und deswegen haben die drei Monate Vorlaufzeit gereicht. Für die Show habe ich mein tägliches Training auf dem Eis noch etwas gesteigert und in den letzten Wochen den Unterricht, den ich selbst gebe, wegfallen lassen, um mich voll auf die Show zu konzentrieren.

Wie halten Sie sich denn normalerweise fit? Ich trainiere jeden Vormittag auf dem Eis und zu Hause noch mit Gewichten und Gummis, also Kettlebell, Powerbands & Co. Ausserdem mache ich noch Tae Bo als Gruppentraining. Am Nachmittag unterrichte ich junge Eislauftalente auf dem Eis und abends Konditionstrainings, wo ich viele der Übungen auch mitmache. Beispielsweise HIIT-Training, also ein hochintensives Ganzkörper-Intervalltraining, mal mit und mal ohne Gewichte. Ausserdem laufe ich jeden Sonntag zehn Kilometer.

Wie überwinden Sie Ihren inneren Schweinehund – oder haben Sie gar keinen? Also mir fällt es tatsächlich nicht so schwer, weil ich das Gefühl liebe, sich auszupowern. Und ich weiss ja, wie gut man sich nachher fühlt – wenn der Kreislauf so richtig hochgefahren und ordentlich Adrenalin ausgeschüttet wurde. Bei mir ist natürlich viel Routine und Selbstdisziplin im Spiel. Wenn ich mir vornehme, nachmittags Konditionstraining zu machen, dann muss ich es durchziehen, um mich nicht wie ein Loser zu fühlen.

Wie ernähren Sie sich? Gesund: viel Salate, Gemüse, Obst aber auch Kartoffeln und andere Kohlenhydrate, die brauche ich für den Sport. Ausserdem gönne ich mir jeden Tag zwei Reihen dunkle Schokolade.

Gibt es vielleicht noch ein anderes Geheimnis Ihrer „ewigen Jugend“? Wahrscheinlich habe ich auch gute Gene. Meine Mutter ist 93 und für ihr Alter noch unglaublich fit. Aber sie macht auch jeden Morgen ihre Übungen und lässt sich nicht hängen. Dass ich viel mit jungen Menschen zusammenarbeite und immer in Action bin, hält mich ebenfalls jung – auch im Kopf.

Welche Rolle spielt erholsamer Schlaf und bewusste Regeneration? Meine acht Stunden Schlaf brauche ich schon regelmässig. Und ich gönne mir einmal die Woche eine Fussreflexzonenmassage oder eine Sportmassage. Auch Physiotherapie steht bei mir öfter auf dem Plan.

Können Sie auch mal loslassen und feiern? Ja, alle drei Monate ziehe ich mit meinen «Ausgehfreunden» los. Das ist dann immer sehr lustig, aber danach bin ich auch froh, wieder in meine Welt zurückzukehren.

Wie sieht es aus mit Urlaub? Im Frühling und im Sommer mache ich zwei Wochen Pause, im Herbst eine Woche. Im Sommer fahren wir dann auch mal weg, Italien oder Mallorca, höchstens noch die Kanarischen Inseln, damit wir nicht so weit fliegen müssen. Meine Fitnesssachen nehme ich dann immer mit oder gehe ins Fitnesscenter vom Hotel.

Welchen sommerlichen Lieblingsaktivitäten frönen Sie? Ich gehe sehr gerne an den Zürichsee. Im Sommer fast jeden Morgen, da tanke ich meine Energie für den Tag.

Wie verbringen Sie Zeit mit Familie und Freunden? Bis auf Mittwoch frühstücke ich jeden Morgen mit meiner Mutter, entweder bei ihr oder in einem schönen Café. Wir sind uns sehr nahe. Mit einer langjährigen Freundin gehe ich alle zwei Wochen essen. Ansonsten laden mein Partner und ich ab und zu Freunde zum Essen ein. Oder wir machen es uns zu zweit mit Take Away von unserem Lieblingsinder gemütlich.

Haben Sie tatsächlich vor, mit 70 Ihrem langjährigen Lebenspartner zum 2. Mal das Ja-Wort zu geben? Das ist theoretisch schon irgendwie der Plan. Aber momentan haben wir gar keine Zeit dafür. Wir werden es spüren, wenn es so weit ist.

Haben Sie keine Probleme mit dem Älterwerden? Also ich fühle mich sehr, sehr wohl. Ich bin ein Mensch, der in der Gegenwart lebt. Ich sehe, dass ich älter werde, aber gräme mich nicht wegen Falten oder so. Ich freue mich irgendwie, älter zu werden – wenn man jung ist, hat man immer das Gefühl, etwas zu verpassen. Mein Ziel ist, dass ich das alles so wie jetzt mitnehmen kann ins Älterwerden, also meine Beweglichkeit und Gesundheit. Ich möchte auch richtig alt werden. Dann hätte ich auch endlich mal mehr Zeit ;-)

Wie alt fühlen Sie sich? Definitiv nicht wie 61. Ich glaube, ich fühle mich vielleicht wie 40 oder so. Wenn ich auf dem Eis bin, dann fühle ich mich wie 20.

Fakten:

Die berühmte – nach ihr benannte – Biellmann-Pirouette schafft die 61-Jährige noch immer. In Sachen Sehnsuchtsorte muss die gebürtige Zürcherin nicht in die Ferne schweifen: Für ihr Glück braucht es nur den Zürichsee in den Morgenstunden bei Sonne oder ihr Lieblingscafé mit Blick auf die Limmat. Speiseeis lässt die Eisprinzessin dagegen kalt – sie schwört auf Bircher Müsli mit doppelt Schlagsahne.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.