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3. Jul 2023

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Gesundheit

„Junge Haut präventiv pflegen“

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: No Revisions/unsplash, Presse

Männer, die früh anfangen, wirken der Alterung entgegen, sagt der Stylist Dejan Garz. Längere Haare sollten gegen die Sonne geschützt werden.

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Dejan Garz, Friseurmeister aus Hamburg

Dejan, wir haben Juli, also Hochsommer. Stellt diese Jahreszeit eine besondere Herausforderung für die Männerpflege dar?
Nein, es ist egal, ob Sommer oder Winter ist – die Pflege von Haut und Haaren ist zu jeder Jahreszeit wichtig. Im Winter leiden beide besonders unter trockener Luft, im Sommer ist es hingegen die Sonne, die eine Belastung darstellt.

Das bedeutet, dass Sonnenschutz ganz oben stehen sollte?
Unbedingt! Der Schutz vor den aggressiven UV-Strahlen ist nicht wegzudenken. Das gilt nicht nur für die Haut, sondern auch für die Haare. Wenn jemand lange Haare hat, rate ich dazu, Pflegeprodukte mit Sonnenschutz zu benutzen, denn die UVA- und UVB-Strahlen trocknen das Haar aus. Bei kurzen Haaren, vor allem bei Geheimratsecken oder der typischen Männerplatte ist es wichtig, die Kopfhaut zu schützen.

Und der Bart?
Zunächst einmal ist der Bart ein sehr guter UV-Schutz, denn er schützt die Partien, die er bedeckt. Aber wenn Du nicht gerade ein Rock-am-Ring-Typ mit sehr langem Bart bist, sondern dein Bart alle paar Tage oder Wochen gestutzt wird, benötigt er keine besondere Pflege.

„Bräune, die wir so attraktiv finden, ist eigentlich eine Abwehraktion der Haut. Somit ist Bräune ein Alarmsignal der Haut, die uns sagen möchte, dass wir zu lange in der Sonne waren.“

Sonnengebräunt gehört im Sommer für viele Menschen einfach dazu. Für die Haut ist die Sonne aber eine echte Herausforderung, oder?
Klar. Bräune, die wir so attraktiv finden, ist eigentlich eine Abwehraktion der Haut. Somit ist Bräune ein Alarmsignal der Haut, die uns sagen möchte, dass wir zu lange in der Sonne waren. Viele Menschen nehmen einen Sonnenbrand gar nicht ernst. Inzwischen hat sich aber herumgesprochen, dass die Sonne ein Trigger für Hautkrebs ist.

Aber es gibt auch einen anderen Aspekt, der mit der Sonne zu tun hat – sie trocknet die Haut aus. Deshalb ist ein guter Sonnenschutz das effektivste Anti-Aging-Produkt. So sind zum Beispiel die typischen Flecken auf den Händen, die man bei älteren Menschen sieht, ein Zeichen dafür, dass sie niemals Sonnenschutz verwendet haben. Das Gleiche gilt für Fältchen oder trockene Haut – alles Erscheinungen, die wir möglichst vermeiden möchten.

Also sollte man auf Bräune verzichten?
Nein, aber man kann ihr nachhelfen mit Selbstbräunern, die für die Haut unschädlich sind. Ich benutze so etwas regelmäßig. Es gibt auch Drops, die man auflöst und dann in die Tagespflege mischt. Die Haut wird es einem danken.

Gibt es mit Blick auf die Pflege Unterschiede zwischen jüngerer und älterer Männerhaut?
Junge Haut sollte präventiv gepflegt werden, damit gar nicht erst Pigmentflecken auftreten oder sie früh faltig wird. In einem etwas höheren Alter sollte man auf Dinge, die die Haut belasten, verzichten – also vor allem auf das Solarium. Denn sind die Pigmente einmal in der Haut, sind sie nicht wieder wegzubekommen.

Siehst Du eine Verbindung zwischen Pflege und Psyche? Fühlen sich Männer, die Wert auf ihre Pflege legen, besser?
Das denke ich auf jeden Fall. Ich kann da von mir selbst sprechen. Wenn ich mich morgens im Bad um meine Haut kümmere, gehe ich danach mit dem Gefühl in den Tag, ich habe etwas für mich persönlich getan. Und wenn ich mal einen schlechten Tag habe, gehe ich zum Friseur – wenn danach alles wieder perfekt sitzt, fühle ich mich einfach besser. Ich stelle das in unserem Salon auch bei Männern fest, die nicht so viel Wert auf ihr Äußeres legen. Wenn sie dann einen schicken Haarschnitt haben, gehen sie oft ganz beschwingt aus dem Laden. Also: Es gibt auf jeden Fall eine Verbindung zwischen Pflege und Aussehen und persönlichem Wohlbefinden.

Auf nachhaltige Verpackungen von Pflegeprodukten legt der Hamburger Friseur auch bei den Pflegeprodukten großen Wert. Bei den Produkten selbst klappt das jedoch nicht immer. Am besten für das Arbeiten mit Haaren ist Silikon, aber das ist nicht nachhaltig“, sagt der 29-Jährige. Seine Bitte an die Industrie: „Schafft einen nachhaltigen, aber gleich guten Ersatz.“

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.