Diesen Artikel teilen:

27. Aug 2019

|

Gesundheit

Junge und kranke Haustiere brauchen anderes Futter

Journalist: Katja Deutsch

So klein, so süß! Um lange gesund zu bleiben, benötigen Hundewelpen und Katzenbabys jedoch spezielles Futter. Welpen werden die ersten drei bis vier Lebenswochen ausschließlich gesäugt, danach beginnt man, Welpenfutter zuzufüttern. Dieses ist für ein gesundes Wachstum der Knochen unerlässlich und soll reich an Energie, Eiweiß und Mineralstoffen sein und in der richtigen Zusammensetzung von Kalzium und Phosphor sein. Bei Katzenbabys muss man eventuell Katzen-Ersatzmilch füttern, ab der achten bis zehnten Woche sollte das Kätzchen Junior-Alleinfutter erhalten.

Doch auch der lebhafteste Hund und die neugierigste Katze werden älter und brauchen dann möglicherweise eine Fütterungsumstellung.

Lebererkrankungen kommen bei Hunden häufig vor, besonders chronische Leberfunktionsstörungen, die bis hin zu Leberinsuffizienz führen können. Lebererkrankungen äußern sich nach anfänglicher Appetitlosigkeit durch Durchfall und Erbrechen und geschwollenem Bauch. Da dies jedoch auch nach einem Infekt auftreten kann, schafft nur eine Blutuntersuchung beim Tierarzt Klarheit. Bei Lebererkrankungen sollten Hunde Futter erhalten, das im Darm keine freien Fettsäuren und Giftstoffe entstehen lässt. Das bedeutet, Proteine radikal zu minimieren und sie vor allem in Form von hochwertigem Eiweiß wie Hüttenkäse oder Magerquark zu füttern. Lebensnotwenige Fette, die der Hund weiterhin benötigt, sollten am besten in Form von Öl unters Futter gemischt werden. Der Großteil des Futters sollte aus Reis, Nudeln und Kartoffeln bestehen, also aus reinen Kohlehydraten. Wenn die Schäden an der Leber nicht zu groß sind, kann sie sich in acht von zehn Fällen regenerieren.

Häufig leiden Hunde auch an Nierenproblemen. Bei einer Niereninsuffizienz, die sich durch Durst, konzentrierten Urin und Gewichtsverlust zeigen kann, sollte die Ernährung ebenfalls angepasst werden, jedoch je nach Zustand der Niere individuell an das kranke Tier angepasst. Natrium (Salz) und Phosphor (Knochen) sollten nicht gefüttert werden, bei selbst Gekochtem sollte man auf Hefe verzichten. Hochwertiges Protein ist wichtig – doch die Menge richtet sich nach dem jeweiligen Hund und dem Zustand seiner Niere.

Haben Katzen akute Leberprobleme, färbt sich ihre Haut – wie auch beim Menschen – gelb. Nach der Diagnose beim Tierarzt sollte die Ernährung leberfreundlich angepasst und Fett, Proteine, Kohlenhydrate und Medikamente reduziert werden. Qualitativ hochwertiges Futter mit wenig Natrium, das in mehreren kleinen Portionen gegeben wird, eignet sich gut, um die Leber zu entlasten.  

Die häufigste Erkrankung bei älteren Katzen ist die Niereninsuffizienz. Sie ist zwar unheilbar, kann aber mit konsequenter Diät samt Medikamenten und Infusionen längere Zeit aufgehalten werden. Hochwertige Eiweiße (Proteine), fettreiches Futter, viel Kalium und Magnesium und vor allem viel zu trinken unterstützen nierenkranke Katzen. Die Flüssigkeitszufuhr kann auch durch Nassfutter und beigemischtem Thunfischsaft oder Fleischbrühe im Trinknapf erhöht werden. Unbedingt minimieren sollte man hingegen Natrium und Phosphat im Futter. 

24. Sep 2025

|

Gesundheit

Bunt ist frauengesund – mit Dr. Silja Schäfer

![SiljaSchäfer_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Silja_Schaefer_online_b0806d2908.jpg) ```Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin``` **Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?** Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist. **Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?** Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch. **Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?** Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch. >Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. **Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?** In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.