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17. Mär 2023

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Gesellschaft

Kreislaufwirtschaft in der Baubranche ist längst Realität

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Presse

Eveline Lemke berät Unternehmen der Baubranche auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft. Sie weiß, worauf Auftraggeber und Unternehmen achten müssen, um klimafreundlicher zu werden.

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Eveline Lemke, Founder & CEO von Thinking Circular

Die Baubranche, landläufig als das exakte Gegenteil von Umweltschutz betrachtet, unternimmt mittlerweile in verschiedenen Bereichen Anstrengungen, weniger klimaschädlich zu werden. Viele Auftraggeber versuchen, den Flächenverbrauch zu reduzieren, Grünflächen zu implementieren, klimafreundlich produzierte Produkte zu verwenden und Baustoffe zu recyceln.

Eveline Lemke, Expertin für Circular Economy, unterstützt Bau-Akteure bei diesem Prozess und registriert Erfolge: „Von den rund 219 Millionen Tonnen an mineralischen Bau- und Abbruchabfällen, die 2018 anfielen, wurden laut Initiative Kreislaufwirtschaft-Bau rund 90 Prozent verwertet, vor allem bei Tief- und Straßenbau.“ Nun sei der Hochbau gefordert, seinerseits ebenfalls Rezyklate zum Einsatz zu bringen. Viele Technologien und Praktiken seien längst da, sie würden nur nicht angewendet. Die Expertin geht davon aus, dass die ab August 2023 geltende Ersatzbaustoffverordnung die Kreislaufwirtschaft weiter vorantreibt. Doch einfach wird das nicht: Angekündigte Mindestrezyklat-Anteile für Kunststoffprodukte und ein umfangreicher Normungsprozess zu zirkulären Prozessen und Produkten zeigen den Aufwand, der legislativ und normativ noch damit verbunden ist.

Grundsätzlich ist es bereits jetzt schon möglich, Baustoffe aus Abrissimmobilien wiederzuverwenden. Die Europäische Bauprodukte Verordnung regelt die Bedingungen dafür und unterscheidet zwischen Weiter- oder Wiederverwendung. Problematisch ist dabei der hohe Aufwand, denn Baumaterialien unterliegen vielen Dokumentations-, Berichts- und Anzeigepflichten, wenn sie aufbereitet oder in das Abfallregime überführt werden.

„Abhilfe könnte hier ein neues Vergaberecht für die öffentliche Hand schaffen“, empfiehlt die Fachfrau.“ Dies wird aktuell durch das Bundesumweltministerium überarbeitet und eine Kreislaufwirtschaftsstrategie erstellt. Daneben werden große Prozesse angestoßen, wie die von DIN e. V. vorgelegte Circular Roadmap.“

Alles, was im Ökodesign hergestellt ist oder sich mechanisch gut trennen lässt, wie Ziegel, Beton, Metall, Boden, Sand und Glas ist recycelbar. Kleinere Sanierungsmaßnahmen können ihr Material der Aufbereitung durch spezialisierte Aufbereitungsunternehmen zuführen, für Großprojekte empfiehlt sich der Einsatz mobiler Zerkleinerungs- und Sortieranlagen. Es gibt zunehmend aber auch Recyclinglösungen für Dämmstoffe aus EPS (Expandiertes Polysterol, kurz: Styropor).

Eveline Lemke: „Alle sind gefordert! Wer sich heute nicht strategisch klimaschonend positioniert, wird morgen nicht mehr wirtschaftlich sein. Kreislaufwirtschaft bedeutet mehr, als nur Abfälle zu vermeiden, zu recyceln oder die Sanierung von Gebäuden in den Vordergrund zu rücken. Bauherren sollten klimaschonend und zirkulär beauftragen, Architekten und Stadtplaner müssen Öko-Design, Cradle-to-Cradle und Maßnahmen zur Klima-Anpassung in die Planung einbeziehen. Das beinhaltet Designfragen genauso wie die Planung von Schwammstädten mitsamt Wassermanagement und die Schaffung von Grünflächen zur städtischen Kühlung.“

 

29. Dez 2025

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Gesellschaft

Vorsorge ab 50 – Sicherheit für Körper und Konto – Ein Beitrag von Uwe-Matthias Müller, Vorstand des Bundesverbands Initiative 50Plus Europa

Mit dem Älterwerden verändert sich nicht nur der Blick auf das Leben, sondern auch die Verantwortung für die eigene Zukunft. Menschen ab 50 stehen oft mitten im Leben – beruflich erfahren, familiär gefestigt, mit einem klareren Verständnis für das, was wirklich zählt. Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Vorsorge zu treffen: für die Gesundheit und für die Finanzen. **Gesundheit: Früher erkennen, besser leben** Ab 50 steigt das Risiko für chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Wer rechtzeitig handelt, kann Lebensqualität erhalten und Folgeerkrankungen vermeiden. Auch Impfungen, Zahnvorsorge und Krebsscreenings sind wichtige Bausteine. Prävention bedeutet nicht nur Kontrolle, sondern auch aktives Gestalten: Bewegung, Ernährung und mentale Gesundheit sind entscheidende Faktoren für ein vitales Altern. >Mit 50 beginnt eine Phase der Stabilität – aber auch der Weichenstellung. Wer jetzt handelt, profitiert von Zeit, Übersicht und Entscheidungsfreiheit. Vorsorge ist kein Zeichen von Angst, sondern von Verantwortung. **Finanzen: Klarheit schafft Freiheit** Finanzielle Vorsorge ist ebenso zentral. Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Wer frühzeitig private Altersvorsorge betreibt – sei es durch Immobilien, Versicherungen oder Fonds – schafft sich Spielraum für die Zukunft. Auch das Thema Pflege sollte nicht verdrängt werden: Eine Pflegezusatzversicherung oder ein klarer Vorsorgeplan kann im Ernstfall Entlastung bringen. Wichtig ist, regelmäßig zu prüfen: Sind alle Unterlagen aktuell? Gibt es eine Patientenverfügung oder ein Testament? Wer vorbereitet ist, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch Angehörige. **Warum jetzt?** Mit 50 beginnt eine Phase der Stabilität – aber auch der Weichenstellung. Wer jetzt handelt, profitiert von Zeit, Übersicht und Entscheidungsfreiheit. Vorsorge ist kein Zeichen von Angst, sondern von Verantwortung. Sie schafft Sicherheit, Selbstbestimmung und die Möglichkeit, das Leben auch im Alter aktiv zu gestalten. ## Fazit Vorsorge ab 50 ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie bedeutet, das Leben bewusst in die Hand zu nehmen – für mehr Gesundheit, finanzielle Stabilität und innere Ruhe. Wer heute vorsorgt, lebt morgen entspannter.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes