13. Mär 2024
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Gesundheit
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Foto: Tima Miroshnichenko/pexels
Mediziner und Pflegepersonal werden sich zukünftig noch öfter weiterbilden, denn Diagnose und Therapiemöglichkeiten entwickeln sich rasant.
Im Jahr 2021 waren in Deutschland rund sechs Millionen Menschen im Gesundheitswesen beschäftigt, Tendenz steigend. Wie in vielen Berufen bedeutet ein Job im Health Sektor lebenslanges Lernen, denn der berufliche Alltag von Ärzten, Psychologen, Pflegekräften und allen anderen Berufsgruppen im Gesundheitswesen entwickelt sich durch medizinische Forschung ständig weiter. Gezielte Weiterbildung ist daher wichtig, um Expertin oder Experte auf einem bestimmten Gebiet zu werden und zu bleiben. Der klassische Weg für Ärztinnen und Ärzte ist dabei die Facharztausbildung. Pflegekräfte können sich auch auf ein Fachgebiet spezialisieren, zum Beispiel auf Intensivpflege, Palliativpflege, Kinderkrankenpflege oder Altenpflege.
Wer Führungsambitionen hat, kann sich im Bereich Gesundheitsmanagement weiterbilden, um in Richtung Management oder Verwaltung aufzusteigen. Psychologen haben ebenfalls viele Möglichkeiten zur Spezialisierung, sie können unter anderem Klinische Psychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie, Wirtschaftspsychologie und vieles mehr als Vertiefung wählen. Schulmediziner können mit Wissen über Akupunktur und Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) konventionelle Therapien gut unterstützen, auch Grundlagen der Ernährung sollten sie kennen.
Viele altersbedingte, neurodegenerative und zivilisationsbedingte Krankheiten nehmen rasant zu, seien es Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Demenz. Gleichzeitig wird weltweit intensiv an der Bekämpfung dieser Krankheiten geforscht. Die Krebsforschung konzentriert sich dabei auf innovative Therapien wie Immuntherapien, zielgerichtete Therapien und Krebsimpfstoffe, um wirksamere und weniger toxische Behandlungs-möglichkeiten anbieten zu können. Die Gründer der BioNTech SE, Uğur Şahin und Özlem Türeci, forschen seit mehreren Jahrzehnten an der Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien für eine patientenspezifische Krebsbehandlung.
Weltweit bekannt wurde das Ehepaar jedoch durch die Entwicklung ihres Impfstoffs gegen Covid-19. Zwar scheint die Pandemie inzwischen abgeklungen zu sein, doch die Langzeitfolgen, die die Viruserkrankung bei Millionen Menschen auch Jahre nach der Infektion hinterlässt, werden die Forschung noch Jahre beschäftigen.
In vielen Universitäten uns Universitätskliniken wird aufgrund der steigenden Lebenserwartung intensiv nach Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung von Alzheimer und Parkinson geforscht. Ein vielversprechender Forschungsansatz ist auch die sogenannte „personalisierte“ Medizin. Durch Fortschritte in der Genomik und anderen molekularen Technologien können Krankheiten sehr viel genauer diagnostiziert und behandelt werden. Ein weiteres Forschungsgebiet ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen, um die Genauigkeit von Diagnosen zu verbessern, medizinische Bilder zu analysieren und Therapieentscheidungen zu unterstützen. Dazu sind große Mengen medizinischer Daten erforderlich. Um eine gute medizinische Versorgung bei einer immer älter werdenden Bevölkerung zu gewährleisten, benötigen wir jedoch nicht nur Weiterbildungen beim medizinischen Personal, sondern auch eine hohe Anzahl zusätzlicher Arbeitskräfte im Gesundheitswesen.