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2. Okt 2023

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Gesundheit

Mehr Sicherheit im Kinderzimmer

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Sandy Millar/unsplash

Sinnvolles Spielzeug fördert die Entwicklung von Klein- und Grundschulkindern auf vielfältige Weise. Wie Eltern sichere, langlebige und nachhaltige Produkte erkennen.

Viel zu spielen, gehört unabdingbar zu einer glücklichen Kindheit dazu. Denn das Spielen ist der erste Zugang zur komplexen Welt, und die jungen Menschen sammeln dabei kontinuierlich wertvolle Erfahrungen. Doch sollten Erwachsene darauf achten, altersgerechte, sichere und am besten auch langlebige Produkte zu kaufen. Offizielle Stellen geben dazu nützliche Hinweise.

Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz beispielsweise erinnert unter anderem daran, die aufgedruckten Warnhinweise ernst zu nehmen. „Nicht für Kinder unter 3 Jahren“ etwa macht darauf aufmerksam, dass es ablösbare Kleinteile geben kann, die ein Kleinkind leicht verschlucken könnte. Des Weiteren sei es wichtig, darauf zu achten, dass sich das Batteriefach nicht ohne Weiteres von Kinderfingern öffnen lasse, denn auch hier entsteht Verschluckungs- und dann gleichzeitig Vergiftungsgefahr, so das Ministerium. Bei starkem Geruch, etwa bei manchen Kunststoffprodukten, sei ebenfalls Vorsicht geboten, denn es gasen chemische Stoffe aus.

Auch, wenn Holzprodukte in der Regel einen guten Ruf haben, sollte man sichergehen, dass beispielsweise ein Holzpuzzle nicht aus Sperrholz besteht.

Holzspielzeug
Auch, wenn Holzprodukte in der Regel einen guten Ruf haben, sollte man sichergehen, dass beispielsweise ein Holzpuzzle nicht aus Sperrholz besteht. Bei schlechter Qualität können sich scharfe Splitter lösen und das Kind verletzen. Buntes Holz sollte mit spielzeuggeeignetem Lack behandelt worden sein, zudem zeigt der Hinweis „schweiß- und speichelecht", dass alle Teile auch bedenkenlos in den Mund genommen werden dürfen.

Elektronik
Bei älteren Kindern geht es nicht mehr so sehr um die Frage, was angespeichelt werden darf; stattdessen kommt hier schon recht früh die Überlegungen nach Sinn oder Unsinn der Online-Fähigkeit ins Spiel. Lässt sich ein Spielzeug mit dem Internet verbinden, sollte man Vorkehrungen treffen, dass die Kinder weder aus Versehen in Online-Shops noch auf unangebrachten Webseiten landen. Hier können Eltern beispielsweise darauf achten, dass die Verbindung ins Internet per PIN gesichert ist und dass keine Daten an externe Server übermittelt werden.

Schadstoffberatung und Siegel
Die Verbraucherzentrale empfiehlt, bei jedem Kauf auf das GS-Zeichen zu achten. Damit ausgezeichnetes Spielzeug entspricht den gesetzlichen Anforderungen bezüglich Sicherheit und Schadstoffen. Wer ganz genau wissen will, ob sich ein bestimmtes Spielzeug für das Kinderzimmer eignet, findet eine kostenlose Schadstoffberatung unter www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe. Weitere hilfreiche Siegel sind unter anderem das VDE-Zeichen auf elektronischen Spielsachen, das der Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik für elektronische Sicherheit bei sachgemäßem Gebrauch vergibt; sowie der Hinweis „Spiel gut“, bei dem der Spielwert nach pädagogischen Kriterien beurteilt wird. Dazu begutachtet ein gemeinnütziger Verein Design, Sicherheit und Haltbarkeit sowie Material und Umweltverträglichkeit.

 

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können Interessierte unter www.kindergesundheit-info.de ein kostenloses Merkblatt herunterladen. Sein Titel: „Die wichtigsten Anforderungen der europäischen Norm DIN EN 71 an sicheres Spielzeug und worauf sonst noch beim Spielzeugkauf zu achten ist.“