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13. Dez 2023

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Gesundheit

Mit dem Krebs leben

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Rebekah Vos/unsplash

Rund 233.000 Frauen in Deutschland erhalten jährlich die Diagnose Krebs. Heutzutage ist dieser oft behandelbar, und es gibt viel Unterstützung für Betroffene.

Am häufigsten tauchen die Tumore bei Frauen in der Brust auf. War das in früheren Jahren noch ein Anlass zu höchster Beunruhigung, hat sich heute das Bild ein wenig gewandelt: Brustkrebs ist 2023 wesentlich besser behandelbar als früher, die Sterberate ist seit Jahrzehnten beständig rückläufig. Ein Grund dafür ist die stark verbesserte Früherkennung. Unter anderem durch Mammografie können Tumore bereits in einem frühen Stadium erkannt werden; zu einem Zeitpunkt also, zu dem sie noch gut operabel sind. Operative, strahlentherapeutische und medikamentöse Therapien sind zudem heutzutage gezielter, individueller abgestimmt und oft weniger belastend als früher.

Schwieriger ist die Lage beim Eierstockkrebs. Diese Tumore sind nicht so leicht zu identifizieren. Eine gesicherte Diagnose zu Eierstockkrebs kann nur durch eine Operation gegeben werden. Zusätzlich sind zur Bekämpfung der bösartigen Zellen auch Chemotherapien fast immer notwendig. „Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, scheint mit dem Alter anzusteigen. Bei Frauen unter 50 Jahren wird er selten diagnostiziert“, teilt die Deutsche Krebsgesellschaft mit. Liegt in der Familie Brust- oder Eierstockkrebs bereits vor, steigt das Risiko, ihn selbst zu bekommen, allerdings an. Doch ob mit oder ohne familiäre Vorbelastung – die regelmäßige Krebsvorsorge sollte jede Frau wahrnehmen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in vielen Fällen die Kosten dafür.

 

Hilfe annehmen

Eine Krebsdiagnose zu bekommen, ist immer ein Einschnitt ins Leben. Doch muss niemand der Krankheit allein entgegentreten. Krebsinitiativen und Selbsthilfegruppen bieten Rat, Ermunterung und eine Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Sie geben auch Hilfen für das weitere berufliche und soziale Leben, etwa wenn es darum geht, den Job umzustellen oder Rehabilitationsmaßnahmen nach einer Operation durchzuführen. Unter www.krebsgesellschaft.de findet man entsprechende Adressen. Verwandte und Freunde können maßgeblich dabei helfen, die Zeit der Krankheit gut zu überstehen. Wichtig für betroffene Frauen ist es, sich jetzt besonders liebevoll um sich selbst zu kümmern und den eigenen Weg zu finden. Dabei unterstützen kann unter anderem regelmäßiger, sanfter Sport. In verschiedenen Studien wurde beispielsweise nachgewiesen, dass körperliche Bewegung nach einer Operation und anschließender Chemo- oder antihormoneller Therapie das Rückfallrisiko deutlich senken kann. Viele Brustzentren integrieren Sport daher auch in ihre Behandlungen.

 

Schön fühlen trotz Krankheit

Eine der gefürchtetsten Nebenwirkungen der oft notwendigen Chemotherapie ist der Haarausfall. Dazu kommen bei vielen Frauen Veränderungen der Haut, die während der Krebserkrankung sehr sensibel werden kann. Hilfe, damit umzugehen und sich in seinem Körper wieder ein Stück wohler zu fühlen, bietet die Organisation DKMS Life. Deutschlandweit organisiert sie kostenlose Kosmetikseminare für krebskranke Mädchen und Frauen. In einem rund zweistündigen Programm geben ehrenamtliche Kosmetikexpertinnen hier Tipps zur Gesichtspflege und zum Schminken. Ein weiterer Programmpunkt ist eine Tücher- und Kopfschmuckberatung.

 

Selbst die Brust abtasten. Je früher der Krebs bemerkt wird, desto besser ist er behandelbar. Daher ist auch die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust wichtig. Unter www.leben-mit-brustkrebs.de gibt es eine Anleitung, wie jede Frau ihre Brust auf Knubbel oder Veränderungen untersuchen kann.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.