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20. Mai 2020

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Gesellschaft

Mit nachhaltigen Fonds das Klima schützen

Journalist: Armin Fuhrer

Der Schutz von Klima und Umwelt ist immer mehr Investoren wichtig. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sein Geld umweltfreundlich und sozial anzulegen.

Dass zu viel CO2 für das Klima schädlich ist, ist nicht erst seit der Fridays-for-Future-Bewegung bekannt. Und auch schon vorher stieg die Zahl der Investoren, die nicht nur ihr Geld für sich selbst arbeiten lassen wollen, sondern auch für die Umwelt und ebenso für soziales Engagement. Doch es ist anzunehmen, dass die Zahl der klimabewussten und sozial engagierten Anleger in Zukunft noch einmal deutlich in die Höhe schnellen wird, nachdem das Thema Klimaschutz immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Fondsanbieter reagieren bereits auf diese Entwicklung und werden ihre Anstrengungen zweifellos weiter erhöhen.

Die Zauberformel besteht dabei aus drei Buchstaben: ESG. Dahinter stehen die drei englischen Begriffe Environment (Umwelt), Social (soziales Element) und Governance (Unternehmensführung). Diese drei Begriffe widerlegen das weit verbreitete Vorurteil, dass mit dem Begriff „nachhaltig“ ausschließlich umweltbewusstes Investieren gemeint ist. Es geht um mehr, nämlich auch um die Beachtung von Menschenrechten und den Grundsätzen guter Unternehmensführung bis hin zu der Beobachtung der Gehälter und Boni für die Unternehmensspitze. Mit Hilfe des ESG-Ansatzes lässt sich prüfen, wie nachhaltig ein Unternehmen arbeitet. Studien haben ergeben, dass die Berücksichtigung dieser Aspekte einen langfristigen und nachhaltigen positiven Einfluss auf das Geschäftsmodell und den finanziellen Erfolg des Unternehmens haben. Und das wiederum kommt auch den Anlegern zugute.  

Im Mittelpunkt stehen aber sicher derzeit eindeutig die klimafreundlichen Investitionen. Wer mit seinem Geld den CO2-Ausstoß eines Unternehmens beeinflussen möchte, hat dazu zwei Möglichkeiten. Entweder, er investiert in ein Unternehmen, dass bereits wenig Ausstoß hat. Oder er sucht sich ein Unternehmen, dass noch viel CO2 produziert, er aber gemeinsam mit anderen Anlegern auf einen CO2-armen Kurs bringen möchte. Wer die zweite Variante wählt, engagiert sich also in einem Unternehmen, in dem die Einsparvarianten am höchsten sind. Das fördert den Klimaschutz, zugleich sind aber hier auch die nötigen Investitionen die höchsten.

Um das Ziel zu erreichen, gibt es wiederum verschiedene Wege. So kann ein Fonds beispielsweise die Gewichtung der Investitionen verändern – weg von solchen mit hohem Kohlendioxid-Ausstoß, hin zu einem mit weniger. Diese Veränderung kann zum Beispiel durch eine Verschiebung der Gewichtung von Aktivitäten im Energiebereich auf solche in anderen Bereiche wie Telekommunikations- oder Finanzwerten erreicht werden.

Für den Anleger ist es oftmals schwierig bis unmöglich, den ökologischen Fußabdruck eines Fonds zu überprüfen. Fonds können sich allerdings durch eine Bewerbung für das Siegel des Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG) ausweisen. Hier findet dann eine umfassende Evaluierung statt, die nicht nur das Engagement für Klima und Umwelt, sondern auch die anderen ESG-Kriterien Soziales und Unternehmensführung bewertet. Dabei werden bestimmte Investments wie ABC-Waffen oder Öl-Fracking ausgeschlossen. Auch die Kohle ist inzwischen stark in die Kritik geraten.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.