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1. Okt 2023

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Gesundheit

Mit Zuversicht ins Elternglück – Interview mit Laura Rohmann-Höhn

Journalist: Jenny Brania

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Foto: RDNE Stock project/pexels, Presse

Die erste Zeit mit Baby birgt viele Herausforderungen. Wir haben die Hebamme und Mutter Laura Rohmann-Höhn zum Elternsein befragt und wissenswerte Antworten erhalten.

Sie sind Hebamme und selbst 4-fach Mutter. Was kommt denn in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt auf frisch gebackene Eltern zu? Da ist einiges, was auf die Eltern zukommt! Erstmal das ganze Geburtsgeschehen zu verarbeiten, zu realisieren, dass man jetzt Mama oder Papa ist und sich auch Stück für Stück mit der Rolle zu identifizieren. Es können Zweifel oder Sorgen hochkommen, genauso auch wunderschöne Momente. Jeder Tag ist neu und richtet sich nach den Bedürfnissen des Babys, mit denen man erst vertraut werden muss. Natürlich kommen da auch der Schlafmangel, viele Fragen rund ums Baby oder körperliche sowie hormonelle Veränderungen hinzu.

Können sich Eltern auf das Wochenbett vorbereiten? Eltern können sich vorab um bürokratische Dinge kümmern, wie den Elterngeld- und Kindergeldantrag oder die Aufteilung der Elternzeit. Neben ausreichend Hygieneartikel für Mutter und Kind ist Meal-Prep auch ganz wichtig, denn die Versorgung im Wochenbett ist essenziell für die Regeneration. Ich habe mir z. B. Soßen vorgekocht und eingefroren, sodass ich nur noch Nudeln kochen musste und immer meine Lieblingsgerichte parat hatte. Zudem sollte man währenddessen und auch danach sein eigenes Wohlbefinden nicht vergessen und auf seine Instinkte vertrauen. Das gilt sowohl für Besuch und die Frage, wer kommen darf oder soll, als auch für die Bedürfnisse des Babys.

Neben dem Wochenbett ist Stillen ein großes Thema. Was sind Ihre drei Stilltipps, die Sie Müttern auf den Weg geben? Der erste Tipp ist, geduldig mit sich und seinem Baby zu sein. Startschwierigkeiten sind nicht ungewöhnlich, da Mutter und Kind sich erstmal einfinden müssen, was manchmal länger dauern kann und völlig in Ordnung ist. Dann häufig Anlegen, da die Stillbeziehung sich erst aufbauen muss und sich die Milchproduktion erst nach vier bis sechs Wochen auf die Bedürfnisse des Babys eingependelt hat. Und als letzten Tipp auf jeden Fall Druck und Stress vermeiden, denn diese Faktoren können Auswirkungen auf die Psyche und Milchproduktion haben.

Nun wird die Liebe der Eltern zum Kind oft als bedingungslos beschrieben. Wie nehmen Sie denn Elterngefühle und diese bedingungslose Liebe im Job und privat wahr? Man liest ja häufig, dass die Gefühle und Liebe sofort da sind, sobald einem das Baby auf die Brust gelegt wird. Aber so muss es nicht sein und so war es auch nicht bei mir. Anfangs war ich einfach überfordert mit der Situation und musste erstmal Bezug zu diesem Kind herstellen und eine Bindung aufbauen. Umso schöner ist es allerdings, festzustellen und mitzuerleben, dass sich die bedingungslose Liebe und die Elterngefühle entwickeln und mit der Zeit immer intensiver werden.

Eltern können sich vorab um bürokratische Dinge kümmern, wie den Elterngeld- und Kindergeldantrag oder die Aufteilung der Elternzeit.

Würden Sie behaupten, dass sich Mutter- und Vatergefühle voneinander unterscheiden? Diese besondere Bindung und bedingungslose Liebe zu einem Kind, die beide Elternteile erfahren, sind was ganz Besonderes. Ich glaube daher, dass die Gefühle schon sehr ähnlich, wenn auch sehr individuell sind.

Abschließend möchten wir Sie fragen, was Familienglück für Sie bedeutet? Für mich bedeutete Familienglück, bedingungslose Liebe zu erfahren. Und das ist für mich so wertvoll und etwas, das ich nie mehr missen möchte.

Fakten:

Laura Rohmann-Höhn ist Hebamme, Mutter von vier Kindern und auf Instagram sowie YouTube als Content Creatorin tätig. Bereits als Teenagerin fand sie Schwangere und das Thema drum herum sehr inspirierend und spannend. Heute begleitet sie Paare auf dem Weg ins Familienglück und betreut sie in der Zeit danach.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.