11. Jul 2025
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Gesundheit
Journalist: Silja Ahlemeyer
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Foto: Pavel Danilyuk/pexels
Die moderne Medizinforschung macht Fortschritte. Damit wächst die Hoffnung auf wirksamere Behandlungen auch bei chronischen und seltenen Erkrankungen.
Die neuen Therapieansätze gehen in der Regel über klassische Medikamente hinaus. Dabei stehen oft nicht mehr nur die Symptome im Fokus, sondern die zugrunde liegenden Prozesse im Körper. Ein entscheidender Trend in der Entwicklung neuer Behandlungsformen ist die Personalisierung. Moderne Diagnostik ermöglicht es, die genetische Ausstattung eines Patienten oder die spezifischen Merkmale beispielsweise eines Tumors genau zu analysieren. Basierend auf diesen Erkenntnissen können Ärzte dann individuelle Therapiepläne erstellen. Das erhöht nicht nur die Wirksamkeit der Behandlung, sondern reduziert oft auch Nebenwirkungen, da die Medikamente gezielter wirken und weniger gesunde Zellen angreifen. Dieser Ansatz der Präzisionsmedizin revolutioniert viele Bereiche, von der Onkologie bis zu seltenen Erkrankungen, und verspricht in Zukunft noch präzisere und effizientere Lösungen. Digitalisierung und KI spielen ebenfalls eine immer größere Rolle, denn sie ermöglichen die Analyse großer Datenmengen und die Überwachung des Therapieerfolgs mittragen.
Bei Asthma beispielsweise, einer chronischen Entzündung der Atemwege, forscht man derzeit an neuen Biologika. Diese hochspezialisierten Wirkstoffe blockieren gezielt bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe. Das bietet vor allem Patient:innen mit schwerem Verlauf neue Chancen. Unterstützt wird diese Therapie durch intelligente Inhalatoren, die Anwendung und Wirkung digital dokumentieren. Die Daten helfen, die Therapie besser zu steuern.
Ein entscheidender Trend in der Entwicklung neuer Behandlungsformen ist die Personalisierung.
Beim Typ-1-Diabetes etwa – einer chronischen Erkrankung, bei der der Körper kein Insulin mehr bildet – galt lange die tägliche Injektion als Standard. Derzeit wird die sogenannte Zelltherapie in den Fokus genommen: Dabei setzen Forschende Zellen ein, die selbst Insulin produzieren können. Erste Studien zeigen, dass dies die Abhängigkeit von externem Insulin deutlich senken könnte, auch wenn dieser Ansatz noch stark im Forschungsstadium ist.
Noch grundlegender ist der Fortschritt beim Stiff-Person-Syndrom (SPS). Die seltene neurologische Erkrankung führt zu schmerzhaften Muskelverkrampfungen. Ein innovativer Therapieansatz stammt aus der Krebsmedizin: Bei der CAR-T-Zelltherapie werden die eigenen Immunzellen des Patienten gentechnisch so verändert, dass sie krankmachende Zellen erkennen und ausschalten. Erste Fallberichte zeigen deutliche Verbesserungen, jedoch handelt es sich hierbei noch um einen hoch experimentellen Ansatz. Weitere Forschungen, etwa zur Stammzelltherapie, befinden sich ebenfalls in Erprobung.
Auch bei Morbus Crohn, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, entstehen neue Perspektiven, die aus der Krebstherapie abgeleitet sind. Neben Biologika rückt zunehmend die sogenannte Mikrobiom-Therapie in den Fokus. Das Ziel ist es dabei, das gestörte Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Dabei kommen speziell aufbereitete Stuhltransplantate oder neuartige Bakterienpräparate zum Einsatz. Erste Studien zeigen, dass sich so Entzündungen im Darm nachhaltig reduzieren lassen – mit potenziell weniger Nebenwirkungen als herkömmliche Medikamente. Diese Therapieansätze sind jedoch ebenfalls noch Gegenstand intensiver Forschung.
Wer sein Gehirn schützen will, achtet nicht nur auf Vitamine. Er schützt seine innere Uhr, sorgt für erholsamen Schlaf, natürliches Tageslicht, regelmäßige Bewegung und bewusste Phasen der Ruhe.
In Deutschland arbeiten laut Bundesärztekammer rund 581 000 Ärzt:innen (Stand12/2024), davon etwa 52 Prozent in Krankenhäusern, rund 168 000 ambulant und der Rest in Behörden und anderen Einrichtungen. Ungefähr 5000 Ärzt:innen sind in Forschung tätig. In der Bundesrepublik findet man an 39 Universitäten eine medizinische Fakultät.