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28. Mär 2025

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Gesundheit

Nicht ohne Folsäure!

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Arnaldo Aldana/unsplash

Empfindliches Vitamin mit grosser Bedeutung: Folsäure schützt in der Schwangerschaft vor Fehlbildungen des Fötus und sollte in der Zeit supplementiert werden.

Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, ist ein wasserlösliches Vitamin. Der Körper kann es nicht selbst bilden, sondern muss es mit der Nahrung aufnehmen. Folsäure ist wichtig für die Blutbildung und diverse Wachstumsprozesse. So braucht der Körper Folsäure für die Herstellung der Erbsubstanz, für Zellwachstum und Zellteilung sowie für die Bildung der roten und weissen Blutkörperchen. Darüber hinaus stärkt Folsäure das Immun- und Nervensystem sowie Arterien und Blutgefässe. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene beträgt 0,4 Milligramm (400 μg).

Folsäure ist wichtig für die Blutbildung und diverse Wachstumsprozesse.

Eine besondere Bedeutung hat Folsäure für Schwangere beziehungsweise Frauen mit Kinderwunsch. So ist Vitamin B9 von essenzieller Bedeutung für die Entwicklung von Gehirn und Rückenmark des Fötus – insbesondere in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten. Eine Unterversorgung in der Schwangerschaft kann zu Fehlbildungen, Wachstumsverzögerungen sowie Früh- und Fehlgeburten führen. Insbesondere das Risiko von neuralen Defekten wie der offene Rücken (Spina bifida) ist bei Folsäure-Mangel erhöht. Daher wird Frauen empfohlen, vor und während einer Schwangerschaft Folsäure-Präparate einzunehmen – in der Schwangerschaft 0,55 Milligramm am Tag und während der Stillzeit 0,45.

Insbesondere das Risiko von neuralen Defekten wie der offene Rücken (Spina bifida) ist bei Folsäure-Mangel erhöht.

Gute natürliche Folsäure-Quellen sind grünes Blattgemüse wie Spinat und Salat sowie Kohl, Fenchel, Gurken und Tomaten. Auch in Zitrusfrüchte, Nüssen, Kartoffeln, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchten findet sich das Vitamin – besonders viel in Weizenkeimen und Sojabohnen. Bestimmte tierische Produkte wie Milch, Eigelb und Leber enthalten ebenfalls Folsäure. Darüber hinaus sind eine Reihe von Lebensmitteln wie Erfrischungsgetränke, Milchprodukte, Cerealien, Süsswaren und Speisesalz hierzulande mit Folsäure angereichert.

Dennoch deuten Studien darauf hin, dass die Folsäurezufuhr in der Schweiz nicht ausreichend ist. Dies könnte auch daran liegen, dass Folsäure aus Lebensmitteln überaus hitze- und lichtempfindlich ist. So geht ein Grossteil des wasserlöslichen Vitamins durch Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel verloren. Um den Folsäure-Gehalt zu erhalten, sollte Gemüse und Salat deshalb dunkel gelagert werden. Um Verluste durch Kochen und Waschen zu minimieren, sollte Gemüse nur kurz gewaschen und gedünstet sowie die Speisen nicht allzu lange warm gehalten werden.

Vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wird die Messung des Folsäure-Spiegels im Blut angeraten. Zu viel Folsäure wird zwar üblicherweise über die Nieren ausgeschieden. Eine Überdosierung (mehr als 1000 μg täglich) über einen längeren Zeitraum hinweg, kann jedoch zu Nebenwirkungen sowie möglichen Schäden beim Ungeborenen führen.