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13. Nov 2020

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Gesellschaft

Oldtimer, Uhren, Kunst, Whisky

Journalist: Chan Sidki-Lundius

In Zeiten niedriger Zinsen suchen viele Anleger nach Alternativen zu konventionellen Geldanlagen.

Nicht jedes Investment macht dauerhaft Spaß. Teilweise mage-re Zinsen und Rendite, Berg- und Talfahrten an den Börsen führen dazu, dass sich Anleger zunehmend auch für Sachwerte interessieren, die nicht nur Renditepotenzial bergen, sondern zusätzlich auch noch Freude bereiten. Bei der Entscheidung für ein solches Investment spielen Emotionen und persönliche Leidenschaft eine große Rolle. Da gibt es zum Beispiel Menschen, die ihrer Lust an exquisiten Alkoholika frönen und Geld in Single Malt Whiskys oder edle Rotweine investieren. Tatsächlich ist der Wert so mancher Flasche im Laufe der Jahrzehnte um ein Mehrfaches gestiegen. Das belegen Auktionen wie jene im Oktober 2019, bei der eine Flasche des Whiskys Macallan Fine & Rare 1926 zum Verkauf stand. Die „Pulle“ kam schließlich für umgerechnet 1,7 Millionen Euro unter den Hammer!

Andere Menschen investieren in Edelmetalle, Diamanten und andere Edel-steine, Schmuck oder Uhren. Mit dem richtigen Händchen lässt auch damit sehr viel Geld machen. Ein Uhreninvestment, das Gewinne erzielen soll, ist jedoch immer sehr stark vom richtigen Timing abhängig. Investoren sind gut damit beraten, die erzielten Preise auf den unterschiedlichen Marktplätzen im Auge zu behalten. Als Basis-Investments empfehlen sich Vintage-Uhren der bekannten großen Marken. Daneben kann es sinnvoll sein, sich auf Exoten und Wachstumswerte zu konzentrieren – also Uhren, die aus diversen Gründen in Zukunft wahrscheinlich stark an Wert zulegen werden. Im Trend sind derzeit zum Beispiel historische Militäruhren. Gute Preise für Schmuck und Uhren las-sen sich meistens bei den großen Auktionshäusern erzielen, weil diese normaler-weise über eine zahlungskräftige Klientel verfügen – wobei die stark voneinander abweichenden Ergebnisse unbedingt mit einzukalkulieren sind.

Ähnliches gilt für die Investition in Kunst. Ob Bilder oder Grafiken, Skulpturen, Plastiken und Objekte, Design oder Fotografie: Der Glaube an die Kunst als Sachwert ist ungebrochen. Wer in Kunst investiert, will ebenfalls meistens Leidenschaft mit Rendite verbinden. Dass das funktionieren kann, dafür gibt es viele Beispiele. Denn auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten zeigt sich der Kunstmarkt oft robust. Die Blue Chips in der Kunstwelt müssen nicht nur Werke international bekannter Künstler sein. Es können auch Kunst-werke von Künstlern sein, die noch nicht so bekannt sind. Wer sich nicht aus-schließlich von eigenen Vorlieben leiten lassen möchte, lässt den Schätzwert eines Kunstwerks am besten von einem Experten, Kunstberater oder Sachverständigen ermitteln, der aufgrund seiner Erfahrung und Marktübersicht eine professionelle Einschätzung abgeben kann. Ist ein aktiver Sammlermarkt vorhanden, sind erhebliche Wertsteigerungen drin. Weiterer Vorteil: Gewinne sind nach Ablauf der einjährigen Spekulationsfrist steuerfrei. 

Abgefahren: Auch Oldtimer sind derzeit begehrte Anlageobjekte. Vor dem Kauf empfiehlt sich ein Studium der Marktlage. Potenzielle Käufer, die kein Oldtimerexperte sind, sollten sich beim Autokauf von jemandem Unterstützung holen, der Ahnung von dem entsprechen-den Modell und seiner Technik hat. Ist man erstmal infiziert, bleibt es meistens nicht bei einem Young- oder Oldtimer. Zum Glück lassen sich Garagenplätze ja fast überall anmieten.

30. Apr 2025

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Gesellschaft

Eine benutzerfreundliche Infrastruktur ist ein Muss für den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland – mit Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM)

![Christian Heep Vize-Präsident BEM Bundesverband eMobilität -Online.JPG](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Christian_Heep_Vize_Praesident_BEM_Bundesverband_e_Mobilitaet_Online_14b581b45a.JPG) ``` Christian Heep, Vorstand im Bundesverband eMobilität (BEM) ``` **Welche strategischen Bereiche stehen derzeit im Fokus des BEM?** Wir setzen auf die systemische Transformation des Mobilitätssektors. Dabei liegt unser Augenmerk auf dem flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, der Verknüpfung mit erneuerbaren Energien, klaren regulatorischen Rahmenbedingungen und der Stärkung der industriellen Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland. **Wie gestaltet sich der Ausbau der Ladeinfrastruktur?** Ein leistungsfähiges Ladenetz ist entscheidend für die Akzeptanz der Elektromobilität. Wir fördern eine interoperable und benutzerfreundliche Infrastruktur, die intelligente Netzintegration, bidirektionales Laden und Speicherlösungen umfasst. Bestehende Tankstellen sollen als multifunktionale Energiehubs umgerüstet werden. **In welcher Verbindung stehen E-Mobilität und erneuerbare Energien?** Elektromobilität ist nur dann nachhaltig, wenn der Strom aus Wind und Sonne kommt. Daher muss eine direkte Verbindung zwischen Ladeinfrastruktur und erneuerbaren Energien geschaffen werden – unterstützt durch intelligente Netzsteuerung, lokale Erzeugung und Speicherlösungen. Regulatorische Anreize sollen Betreibende und Nutzende dazu motivieren, verstärkt Grünstrom zu verwenden. >Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. **Welche Rolle spielt die Verkehrswende im Klimaschutz?** Die Verkehrswende ist ein zentraler Hebel, um CO₂-Emissionen zu senken und die Luftqualität zu verbessern. Neben der Elektrifizierung des Straßenverkehrs setzen wir auf multimodale Verkehrskonzepte und die effiziente Nutzung vorhandener Infrastruktur. **Wie trägt E-Mobilität zur Stärkung der deutschen Wirtschaft bei?** Der Übergang zur Elektromobilität bietet Deutschland die Chance, sich von fossilen Technologien zu lösen und in Zukunftsbranchen zu investieren. Wichtige Bereiche sind hier die Forschung, Entwicklung und Produktion von Batterien, Ladeinfrastruktur und digitalen Mobilitätsdiensten – essenziell, um international wettbewerbsfähig zu bleiben. **Ist staatliche Förderung noch notwendig?** Ja, staatliche Förderungen bleiben essenziell, müssen aber zielgerichtet, degressiv und langfristig ausgerichtet sein. Sie sollen den Markthochlauf, den Infrastrukturausbau und die Forschung unterstützen – während gleichzeitig Subventionen für fossile Kraftstoffe reduziert werden müssen. >Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. **Wie sollten staatliche Fördermaßnahmen gestaltet sein?** Es braucht eine Förderpolitik, die die Transformation gesamtheitlich betrachtet: Infrastruktur, Fahrzeugflotten, Speichertechnologien und Netzintegration. Gleichzeitig müssen regulatorische Hemmnisse abgebaut werden, etwa bei Netzentgelten oder Abgaben auf Eigenstromnutzung. Neben regulatorischen Rahmenbedingungen und politischer Lenkungswirkung sind sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Förderungen notwendig. Jeder investierte Euro zahlt sich langfristig aus, indem er Innovationskraft, Arbeitsplätze, Wertschöpfung und Klimaschutz sichert. **Wie bewertet der BEM die erhöhten Zölle auf chinesische Elektroautos?** Protektionismus ist kein zielführender Ansatz. Statt Handelsbarrieren sollten wir unsere eigenen Stärken in der Elektromobilität ausbauen, um die Wertschöpfung in Europa zu erhöhen und langfristig eine nachhaltige Industriepolitik zu verfolgen. ## Factbox: **Christian Heep ist Vorstand beim BEM** und leitet Marketing, Medien, PR, Kommunikation, Politik, Messen und Events. Seine Leidenschaft für erneuerbare Energien und Elektromobilität inspiriert ihn zu innovativen Projekten für eine nachhaltige Mobilität.