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13. Dez 2023

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Gesundheit

Rückengesundheit: Es gibt nicht den einen Weg

Journalist: Detlef Detjen

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Foto: Presse

Egal ob groß oder klein, dick oder dünn, jung oder alt – es gibt kaum einen Menschen, der Rückenbeschwerden nicht kennt. Rückenschmerzen, so belegen die Zahlen, scheinen zum Leben dazuzugehören. Immerhin leiden drei von vier Deutschen mindestens einmal im Leben darunter.

Wir müssen diese Beschwerden aber nicht einfach hinnehmen. Bereits seit über 25 Jahren setzt sich unser unabhängiger Verein „Aktion Gesunder Rücken e. V.“ für die Förderung der Rückengesundheit ein. Für dieses Ziel zeichnen wir besonders rückengerechte Produkte mit dem AGR-Gütesiegel aus, schulen Fachhandel sowie Therapierende zum Thema Ergonomie und informieren die Bevölkerung rund um die Vermeidung von Rückenschmerzen.

 

Wie können Betroffene ihre Beschwerden lindern?

Die gute Nachricht: Nur selten liegen ernsthafte Erkrankungen vor, in über 90 Prozent der Fälle sind Rückenschmerzen unkompliziert. Die häufigsten Gründe für die Beschwerden sind Muskelverspannungen sowie mangelnde Bewegung. Man kann somit einiges für sich tun, damit die Schmerzen schnell verschwinden und nicht wiederkehren.

Erfreulicherweise gibt es auch sehr viele Gesundheitsangebote, Produkte oder Hilfsmittel, die Rückenschmerzen verhindern oder lindern können. Was vielen nicht bewusst ist: Trotz Rückenbeschwerden sollten wir möglichst aktiv bleiben. Sanfte körperliche Tätigkeiten wie Spazierengehen oder Radfahren helfen in der Regel.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass wir uns täglich ausreichend bewegen. In diesem Zusammenhang sind vor allem die alltäglichen körperlichen Aktivitäten wie Treppensteigen oder aktive Minipausen während der Arbeit wertvoll. Darüber hinaus sorgt die Stärkung der Rumpfmuskulatur für eine stabile Wirbelsäule. Am besten lassen sich die tiefliegenden Rückenmuskeln übrigens auf wackeligen Untergründen trainieren.



Es geht nicht ausschließlich um Bewegung

Ein bewegter Lebensstil ist eine wichtige Voraussetzung für unsere Rückengesundheit. Darüber hinaus gibt es jedoch noch viele weitere Möglichkeiten, wie wir unseren Alltag rückenfreundlicher gestalten können. Allen voran hilft ein ergonomisches Umfeld, sowohl am Arbeitsplatz als auch Zuhause. Einrichtungsgegenstände sollten den Rücken unterstützen und das Leben entlasten. Beim Kauf von ergonomischen Produkten bietet das AGR-Gütesiegel Verbrauchern eine verlässliche Orientierung. Aber auch andere Maßnahmen wie Entspannungsmethoden zur Stressreduktion, eine bewusste und vollwertige Ernährung sowie ein erholsamer Schlaf unterstützen einen gesunden Rücken.

 

Der Weg zur Rückengesundheit

Es gibt nicht den einen besten Weg, gefragt ist immer eine individuelle Lösung.

Im Dschungel der Angebote ist jedoch die Orientierung für den Einzelnen oft kompliziert. Hier heißt es, auf sein eigenes Gefühl zu vertrauen und herauszufinden, was dem eigenen Rücken guttut. Darum geht es auch am kommenden Tag der Rückengesundheit. Bereits seit über 20 Jahren veranstalten wir am 15. März gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Rückenschulen e. V. den Aktionstag, um zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden aufzurufen. Mit dem Motto „Dein Kompass zur Rückengesundheit“ möchten wir die Bevölkerung motivieren, ihren ganz persönlichen Weg zur Rückengesundheit und somit zu einem schmerzfreien Leben zu finden.

Am Tag der Rückengesundheit finden bundesweit regionale Veranstaltungen, Vorträge, Ausstellungen und andere Aktionen für ein rückengesundes Leben statt. Auch Praxen, Vereine und Fitnessstudios sind herzlich dazu eingeladen, ihre Türen für Interessierte zu öffnen, um auf ihre Gesundheitsangebote hinzuweisen. Unterstützt werden sie dabei durch die AGR mit einem kostenfreien Marketingpaket, bestehend aus unterschiedlichen Plakaten, einem Veranstaltungskalender und vielem mehr. Alle Informationen rund um den Tag der Rückengesundheit gibt es demnächst auf www.agr-ev.de/tdr.

 

Weitere Informationen auf: www.agr-ev.de

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Gesundheitswende als Schlüsselmoment – mit Dr. Christian Weißenberger

![Portrait_ChristianWeißenberger_2757x3667px_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Portrait_Christian_Weissenberger_2757x3667px_online_5e883d9860.jpg) ```PD Dr. Christian Weißenberger, Spezialist für Strahlentherapie & Palliativmedizin in Freiburg``` Europa und Deutschland stehen an einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Kraft von geopolitischen Spannungen und globalem Wettbewerb unter Druck gerät. Deutschland muss entschlossen handeln, um als Wirtschaftsmotor und Vorbild für Freiheit und Demokratie zu bestehen. Ein zentraler Hebel ist die Modernisierung des Gesundheitssektors. In der Region Freiburg etwa ist der Gesundheitsbereich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und belegt international mit Mittelständlern wie Herstellern von Hightech-Operationsbesteck seine Innovationskraft. Doch während die Weltmärkte wachsen, schrumpft die Medizintechnik-messe Medica in Düsseldorf: Gewinner orientieren sich zunehmend nach Dubai und in den arabischen Raum. Ursache ist häufig eine kurzsichtige Finanzpolitik hierzulande. Statt in innovative Großgeräte zu investieren, flossen Kürzungen in die sprechende Medizin. Hightech-Einrichtungen erlitten ein Minus von teils über 22 Prozent. Die Folge ist absehbar: finanzielle Engpässe, resignierte Anbieter und Abwanderung ins Ausland. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) steht hier als Symbol verfehlter Gesundheitspolitik. Und trotz des Milliarden-Sondervermögens bleibt Gesundheit unterfinanziert. Dabei haben Deutschland und Europa mit exzellent ausgebildetem Personal und Weltklasse-Krankenhäusern Spitzenbedingungen. Entscheidend ist jetzt die politische Entscheidung, Mittel gezielt in Hightech-Medizin, Ausbildung und Digitalisierung zu stecken – nicht erst nach dem Ernstfall. Digitalisierung bedeutet aber zunächst höhere Kosten für Hardware und Schulung, bevor Effizienzgewinne folgen. Und auch Empathie-Arbeit in Pflegestationen lässt sich nicht digitalisieren: Menschliche Ressourcen bleiben die wertvollste Investition! Hier fordere ich Ehrlichkeit: Wenn optimale Medizin für alle nicht mehr finanzierbar ist, muss man das klar benennen. Nur so lassen sich die richtigen Rezepte finden. Deutschland braucht jetzt nicht nur Visionen, sondern konkrete Schritte und das Budget, um seine Vorreiterrolle zu sichern.