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2. Okt 2023

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Gesundheit

Rund und gesund durch die Schwangerschaft

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: SHVETS production/Pexels

Ein bewusster Umgang mit der eigenen Gesundheit ist unerlässlich, um sichere und angenehme 40 Wochen mit Babybauch zu gewährleisten.

Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit im Leben der werdenden Mütter. Sie ist in der Regel von Vorfreude erfüllt, allerdings machen sich viele Frauen auch Gedanken um ihre Gesundheit und die des Babys. Gerade diejenigen, die zum ersten Mal ein Kind erwarten, fragen sich, ob das, was sie jetzt ganz neu mit ihrem Körper erleben, normal ist. Hier ist es wichtig zu wissen, dass körperliche Veränderungen anstehen, die über den wachsenden Babybauch hinausgehen. Diese sollten erst einmal ohne Angst, aber mit Achtsamkeit begleitet werden.

Zu den häufigsten Problemen von schwangeren Frauen gehören Übelkeit, Müdigkeit und Rückenschmerzen; ebenso geschwollene Füße und gelegentliche Verdauungsstörungen. Gerade die Übelkeit kann in den ersten Wochen belastend sein, sie klingt in vielen Fällen jedoch nach rund drei Monaten ab. Ingwerkekse oder -tee sind bewährte naturheilkundliche Hilfsmittel dagegen. Auch große Müdigkeit und ein verstärktes Durstgefühl sind besonders zu Beginn der Schwangerschaft nicht ungewöhnlich: Der Körper erschafft ein neues Leben, und dazu braucht er entsprechende Ressourcen und Kraft. Schwangere sollten daher viel Wasser trinken und sich vermehrt Ruhe gönnen. Bei dicken Füßen hilft, sie hochzulegen. Darüber hinaus sind ernsthaftere gesundheitliche Probleme während der 40 Wochen der Schwangerschaft nicht ausgeschlossen – eine regelmäßige Kontrolle beim Frauenarzt oder der Gynäkologin sollte daher immer selbstverständlich sein, um sich und das Baby gut versorgt zu wissen.

Essen in der Schwangerschaft

Für eine gesunde Entwicklung des Babys und mehr eigene Power können werdende Mütter einige wichtige Punkte bezüglich ihrer Ernährung beachten. Dazu gehört in erster Linie eine gute Versorgung mit allen Vitaminen und Nährstoffen. Es ist nicht nötig, „für Zwei“ zu essen, dafür aber gesund und ausgewogen, mit viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukten. Wer beispielsweise von Weizen- auf Vollkornbrot umsteigt und viele Hülsenfrüchte zu sich nimmt, kann damit Verdauungsschwierigkeiten sanft entgegenwirken. Ein besonderes Augenmerk sollte auf der ausreichenden Versorgung mit Eisen und Folsäure liegen, diese können auch über Nahrungsergänzung zugeführt werden. Alkohol, Tabak und Drogen dagegen sollten von Tag Eins der Schwangerschaft an tabu sein, da sie dem Baby großen Schaden zufügen können. Ebenso ist bei rohem Fisch und manchen Käsesorten Vorsicht geboten.

Aktiv bleiben 

Als richtig wohltuend empfinden die meisten Schwangeren auch moderate Bewegung. Spazieren gehen, sanftes Yoga oder Schwimmen bringen den Kreislauf in Schwung, lindern Rückenschmerzen und helfen, verspannte Körperpartien zu lockern.

Mentale Gesundheit

In der Schwangerschaft wird zudem auch der Hormonhaushalt auf den Kopf gestellt. Da kann es schon einmal sein, dass die werdenden Mütter wegen einer Kleinigkeit in Tränen ausbrechen oder dass ihre Stimmung schwankt. Solange dies keine auffallend starke Ausmaße annimmt, besteht kein Grund zur Sorge. An anderen Tagen wird die Laune dafür prächtig sein und der Babyglow bringt die Frau zum Strahlen. Wichtig ist, dass die Schwangere die Veränderungen ihres Körpers akzeptieren und sich die Zeit und Ruhe nehmen kann, die sie gerade braucht.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.