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3. Jul 2023

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Gesundheit

Schlaganfälle bei jungen Menschen nehmen zu

Journalist: Katja Deutsch

Alles rund um Schlaganfälle, Tendenzen, Symptome und geschlechtsspezifische Punkte.

Bekommen Menschen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren einen Schlaganfall, spricht man vom „juvenilen Schlaganfall“. Ursachen hierfür können angeborene Herzfehler, seltene Gerinnungsstörungen, angeborene Fettstoffwechselstörungen wie ein erhöhtes Lipoprotein, und Gefäßeinrisse an der Halsarterie, so genannte Dissektionen, sein. Eine kleine Verletzung führt hierbei zu einem Einriss in der Gefäßinnenwand, worauf sich ein Wandhämatom bildet, das wiederum zu einer Engstelle oder sogar einem Gefäßverschluss führen kann. Etwa 15 bis 25 Prozent der juvenilen Schlaganfälle lassen sich darauf zurückführen. Doch bei 30 bis 50 Prozent der Betroffenen kann trotz umfassender Untersuchung keine Ursache diagnostiziert werden.

Bei jungen Frauen stieg das Schlaganfall-Risiko innerhalb der letzten zehn Jahren um 30 Prozent aufgrund der Einnahme der Anti-Baby-Pille, bei jungen Männern führen Rauchen, Übergewicht und Drogen zu einer deutlichen Zunahme. Bewegungsmangel, Übergewicht und ebenso Stadtluft mit hoher Feinstaub- und Kohlenmonoxid-Belastung erhöhen das Risiko für junge Menschen deutlich.

Bei jungen Schlaganfallbetroffenen wird zu lebenslanger Blutverdünnung und konsequenter Kontrolle der gefäßbedingten Risikofaktoren geraten. Auch wenn sich viele Patientinnen und Patienten relativ schnell erholen, bleiben bei der Mehrzahl neurologische Schäden.
Foto: Joel Muniz/unsplash

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Männer neigen dazu, Krankheitssymptome zu ignorieren
Weltweit gesehen sind von den Schlaganfall-Betroffenen nur 43 Prozent männlich. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden für beide Geschlechter, dabei trifft er Männer statistisch gesehen früher als Frauen. Viele Faktoren, die beim Mann zu Schlaganfällen führen, sind sogenannte Lifestyle-Risiken: Männer erklimmen häufig Führungspositionen, was mit erhöhtem Stress einhergeht, sie rauchen öfter als Frauen, trinken im Schnitt weitaus mehr Alkohol, bekommen häufig Übergewicht und demzufolge schneller Diabetes und Bluthochruck. Viele ernähren sich zu fleischlastig und bewegen sich zu wenig. Jeder einzelne dieser Faktoren erhöht die Gefahr, einen Schlaganfall zu bekommen. Treffen mehrere Punkte zu, steigt das Risiko entsprechend an.

Männer verfügen insgesamt über eine geringere Gesundheitskompetenz als Frauen und kümmern sich in vielen Fällen nicht genügend um ihren körperlichen und mentalen Zustand. 80 Prozent der Schlaganfälle wären vermeidbar, wenn der Alkoholkonsum reduziert und die Ernährung umgestellt werden würde, wenn man aufhören würde zu rauchen usw. Auch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen könnten dabei helfen, frühzeitig Warnzeichen zu identifizieren und wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Foto: Andrea Piacquadio/pexels

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Die Mehrzahl aller Schlaganfall-Betroffenen ist weiblich
Schlaganfälle sind bei Frauen die dritthäufigste Todesursache und die Hauptursache für bleibende Behinderungen weltweit. Entgegen vieler anderer Annahmen sind weltweit 57 Prozent aller Schlaganfallbetroffenen weiblich.

Die Ursachen liegen in einer höheren Lebenserwartung als der von Männern, denn diese führt automatisch zu einem höheren Schlaganfallrisiko.

Doch geschlechtsspezifische Punkte haben ebenfalls Einfluss: Diabetes könnte bei Frauen im Vergleich zu Männern ein bedeutenderer Risikofaktor sein, Vorhofflimmern ebenfalls. Hormonelle Verhütungsmittel wie neuere Anti-Baby-Pillen erhöhen das Risiko markant, besonders in Verbindung mit Rauchen. Man geht auch davon aus, dass Komplikationen während der Schwangerschaft und eine früh auftretende Menopause das Schlaganfall-Risiko bei Frauen erhöhen.

Ab einer Alkoholmenge von 20 Gramm pro Tag steigt bei Frauen das Schlaganfall-Risiko deutlich an, das entspricht einem 0,2 Glas Wein oder einem kleinen Bier. Stress im Job, zu wenig Schlaf, Müdigkeit und chronische Erschöpfung sind Risikofaktoren, die besonders bei Frauen immer mehr zunehmen und das Risiko für Schlaganfall deutlich erhöhen. Frauen sollten sich dieser Risiken besser bewusst sein und frühzeitig gegensteuern, dann ließen sich sehr viele Schlaganfälle vermeiden.
Foto: RDNE Stock Project/pexels 

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Jeder 40. Mensch bekommt einen Schlaganfall, Tendenz steigend
Rund 270.000 Erwachsene erleiden jedes Jahr in Deutschland einen Schlaganfall, einer von 40 Menschen, 70.000 davon trifft es zum zweiten Mal. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko: Mehr als die Hälfte der Betroffenen sind bei ihrem ersten Schlaganfall älter als 70 Jahre. In über acht von zehn Fällen ist die Ursache eines Schlaganfalls eine Minderdurchblutung des Gehirns, die durch den Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel verursacht wird (Hirninfarkt oder ischämischer Schlaganfall). Platzt dagegen im Gehirn ein Gefäß und beginnt zu bluten, spricht man vom hämorrhagischen Schlaganfall. Das Gehirn wird dann nicht mehr richtig mit dem notwendigen Sauerstoff versorgt und kann ernsthaft geschädigt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt vor allem Bluthochdruck, aber auch Rauchen, Übergewicht, Diabetes, Vorhofflimmern, Fettwechselstörungen, ein hoher Cholesterinspiegel, zu viel Alkohol und vor allem Bewegungsmangel und falsche Ernährung als wichtigste Ursachen eines Schlaganfalls. Würden die Menschen bereits in jüngeren Jahren konsequenter auf diese Punkte achten, ließen sich sehr viele Schlaganfälle verhindern.
Foto: Mart Production/pexels

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.