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13. Dez 2023

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Gesundheit

Schnelle Hilfe durch Hausmittel

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Anna Pou/pexels

Viele Menschen leiden unter Magen- und Darmbeschwerden. Oft helfen Kamille, Ingwer oder Ballaststoffe – aber manchmal ist ein Gang zum Arzt unerlässlich.

Weihnachten steht vor der Tür – die Zeit von Christstollen, Spekulatius und Weihnachtsgans. Da kann es schnell mal passieren, dass Magen und Darm mit den ungewohnten Belastungen nicht mehr ganz mitkommen und Probleme bereiten. Die Folgen sind Schmerzen, Krämpfe und Völlegefühl. Aber auch außerhalb der Weihnachtszeit können solche Probleme vorkommen. Sollten sie häufig oder über einen längeren Zeitraum auftreten, ist es dringend ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Doch nicht jeder Magenkrampf ist gleich ein Grund, zum Arzt zu gehen, denn es gibt eine Reihe von Hausmitteln, die wirksam helfen.

Neben ausreichender Bewegung, durch die die Darmtätigkeit aktiviert wird, kann auch Wärme helfen. Im Fall des Falles einfach eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen, ist schon mal eine gute Idee. Zusätzlich kann man eine Reihe von Mitteln versuchen, die bei normalen Beschwerden helfen sollten. Ein seit langer Zeit bewährtes Hausmittel ist Kamille. Als Tee eingenommen beruhigt sie den Magen-Darm-Trakt, löst Verkrampfungen und beugt Entzündungen vor. Mit einem Teelöffel Honig gesüßt ist Kamillentee ein schmackhaftes und gesundes Getränk. Auch die Ingwerwurzel stellt ein altbewährtes Mittel dar. Die im Ingwer enthaltenen Gingerole beruhigen ebenfalls den Magen und wirken entzündungshemmend. Ingwer kann wie Kamille als Tee eingenommen werden – als fertiger Teebeutel oder als Wurzel, über die einfach heißes Wasser gegossen wird. Ein paar Minuten ziehen lassen, fertig ist das wohltuende Getränk, das übrigens auch bei Erkältungen hilft.

Pfefferminze wirkt durch ihre kühlende und frische Wirkung krampflindernd und fördert die Verdauung durch Aktivierung der Verdauungssäfte. Ebenso ist Fencheltee sehr magenfreundlich und hilft insbesondere auch bei Blähungen und Völlegefühl. Als viel einsetzbares Multitalent kann auch Apfelessig gegen Magen- und Darmkrämpfe Anwendung finden. Am besten schon einen Teelöffel in einem Glas Wasser aufgelöst vor der Mahlzeit einnehmen, denn Apfelessig hat eine vorbeugende Wirkung.

Um die Verdauung grundsätzlich anzukurbeln, können auch Ballaststoffe eingenommen werden. Allen voran Flohsamen: Sie quellen im Magen und Darm auf und können daher sowohl Verdauungs- als auch Verstopfungsbeschwerden lindern. Wenn Flohsamen vor einer Mahlzeit in Wasser aufgelöst und dann aufgenommen werden, können sie effektiv helfen – ein Tipp, der einfach zu befolgen ist. Auch probiotische Lebensmittel fördern die Verdauung. Darunter fallen zum Beispiel Joghurt und Kefir oder auch fermentiertes Gemüse. Denn diese Lebensmittel enthalten Bakterien, die die Verdauung gezielt unterstützen können. Der regelmäßige Konsum kann sich also positiv auswirken und präventiv dafür sorgen, dass Beschwerden weniger stark sind oder gar nicht auftreten.

Es ist also relativ einfach, gegen ein lästiges Völlegefühl oder auch Verkrampfungen im Magen- und Darmtrakt lindernd mit Hausmitteln einzuschreiten. Sie verschwinden meist nach kurzer Zeit wieder. Sollte das nicht der Fall sein, bleibt aber nur der Weg zum Arzt.

Ein Tipp: Wer an Weihnachten und auch sonst Maß hält, geht solchen Problemen möglicherweise aus dem Weg. 

Häufige Magenschmerzen können verschiedene Gründe haben. Dazu zählen Infektionen, ein Reizdarm- oder Reizmagensyndrom, Abknickungen im Darm, ein Geschwür, die Refluxkrankheit oder auch Krebs. Wer regelmäßig Magenkrämpfe hat, sollte die Ursache unbedingt von einem Arzt klären lassen.

24. Sep 2025

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Gesundheit

Bunt ist frauengesund – mit Dr. Silja Schäfer

![SiljaSchäfer_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Silja_Schaefer_online_b0806d2908.jpg) ```Dr. Silja Schäfer, Hausärztin und Ernährungsmedizinerin``` **Frau Schäfer, dass die Ernährung allgemein zum Großteil aus Obst, Gemüse und Ballaststoffen bestehen sollte, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wie jedoch können Frauen ihre Gesundheit besonders gut fördern?** Indem sie vor allem auf eine stimmige Basis achten. Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. Das Motto sollte sein „Eat the rainbow“. Das bedeutet, dass wir Lebensmittel in allen Farben zu uns nehmen sollten. Wer das berücksichtigt, darf auch gern etwas zyklusorientiert essen und sich zum Beispiel während der Periode mal Schokolade oder ein Stück Kuchen gönnen, wenn das Bedürfnis da ist. **Wie stehen Sie zu Nahrungsergänzungsmitteln?** Supplemente sind da sinnvoll, wo sie benötigt werden. Bei jungen Frauen mit starker Blutung etwa ist es manchmal notwendig, Eisen zuzuführen. Wer die Pille nimmt oder auch viel Stress hat, zum Beispiel durch Kleinkinder im Haushalt, der hat oft ein einen verstärkten Bedarf an B-Vitaminen. Im Winter herrscht bei sehr vielen Frauen ein Vitamin-D-Mangel. Allerdings sollte man die Notwendigkeit für Zusatzvitamine zuerst einmal beim Hausarzt abklären und sie nicht einfach nach dem Gießkannenprinzip verteilen. Ein Zuviel an Nahrungsergänzungsmitteln kann auch schaden. Und auch hier gilt: Die allgemeine Ernährung muss ausgewogen sein. Wer drei Burger im Fast-Food-Restaurant isst und denkt, sich dann mit einer Multivitamintablette als Ausgleich etwas Gutes zu tun, liegt leider falsch. **Wie verändert sich die Ernährung in den Wechseljahren?** Die Wechseljahre bedeuten Umschwung. Die Muskulatur wird weniger, wenn man sie nicht trainiert, und der Grundumsatz sinkt. Diese Voraussetzungen führen bei vielen Frauen zu Übergewicht und ungesundem Bauchfett. Das ist oft der Beginn zukünftiger Krankheiten. Deshalb ist es wichtig, die Ernährung so einzustellen, dass man gar nicht erst ins Übergewicht kommt. Das klappt unter anderem durch regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten und auch mal mehrstündigen Essenspausen zwischendurch. >Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenorientierte Ernährungsweise mit wenig tierischen Anteilen, ebenso eine gute Tagesstruktur beim Essen. **Was können Frauen tun, wenn sie merken, dass in den 40ern die Hormone abfallen?** In den Wechseljahren nimmt erst das Progesteron, etwas später dann Östrogen, immer weiter ab. Frauen sollten jetzt darauf achten, genug Proteine zu sich zu nehmen, etwa aus Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Bohnen. Zucker stört den Hormonhaushalt zusätzlich und sollte so gut wie möglich gemieden werden. Wichtig ist auch: Der Mythos „Fett macht fett“ ist falsch. Gesunde Fette sind wichtig für uns Frauen. Olivenöl, Leinöl, Fisch und Algen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen und helfen ebenfalls, gut durch die Wechseljahre zu kommen. Wer vermehrt Probleme mit dem Hormonumschwung hat, kann fermentiertes Soja ausprobieren, am besten in Form von Misopaste oder Tempeh.