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29. Jun 2020

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Gesellschaft

Smart im Laden und auf dem Amt

Journalist: Helmut Peters

Mit smarter Software können Kundenbeziehungen intensiviert, das Kaufverhalten beeinflusst und der Geschäftserfolg vergrößert werden.

Wer wartet schon gern an Supermarktkassen oder an Behördenschaltern, um manchmal nur Kleinigkeiten einzukaufen oder zu erledigen? Allein im Einzelhandel halten Marktforschungen zufolge 50 Prozent aller Kunden lange Warteschlangen für einen der größten Shopping-Killer. Dabei haben es die Unternehmen, genau wie die Behörden, heute doch ganz leicht, solchem Übel abzuhelfen. Digitale Analysen des Warteschlangenmanagements helfen sowohl Kunden als auch den Angestellten, zu planen, rechtzeitig zu reagieren und Frust zu vermeiden. Eine vorausschauende Analyse etwaigen Kundenaufkommens ist dabei ein Geheimtipp. Nur weil vielen Unternehmen Daten über das Kundenaufkommen auf der Verkaufsfläche fehlen, wird die Anzahl geöffneter Kassen oft zu spät oder gar nicht den Bedingungen angepasst. Ebenso hinderlich ist es, wenn z. B. Kassierinnen und Kassierer plötzlich eine Kasse schließen, nur weil sie spontan Waren bei der Anlieferung annehmen oder einen defekten Pfandflaschenautomaten reparieren müssen. Datenbasierte Empfehlungen unterstützen einen Filialleiter dabei, effektiver zu planen und genau die richtige Anzahl an Mitarbeitern etwa für den Kassenbereich einzuteilen.

Smarte Lösungen sparen Geld. Kein Händler sollte vergessen, dass genervte Kunden Hals über Kopf einen vollen Einkaufswagen einfach stehen lassen und davonlaufen, wenn ihr Einkauf durch Fehlplanungen behindert wird. Am besten ist es natürlich, wenn gut ausgebildete Mitarbeiter eines Ladens Informationen diskret auf einem Endgerät ihrer Wahl erhalten, zum Beispiel ihrem Smartphone. Dann gibt es keine störenden Lautsprecherdurchsagen mehr und der Kunde spürt, dass ein Laden organisiert ist.

Smarte Hilfsmittel ermöglichen einen signifikanten Kontrollgewinn. Dafür gibt es ausgeklügelte Warteschlangenmanagement-Software, aber auch Kundenstrommanagement-Software, die mit einer Zentralserver-Lösung, in allen Filialen moderne Empfangs-, Warteschleifen-, Umleitungen- und Interaktionstools für Kunden mit optionalen Terminplanungs- und Personalplanungsanwendungen bietet.

In diese Kategorie gehört auch das sogenannte Customer Journey Management, das auf den Kunden selbst fokussiert ist. Mit dieser Technik lassen sich die verschiedenen Phasen verfolgen, die ein Kunde vor, während und nach dem Kauf eines Produktes durchläuft. Das bietet dem Händler tiefe Einblicke in das Kundenverhalten und hilft ihm, einen Produktwahlprozess zu strukturieren und den potentiellen Käufer während der verschiedenen Phasen optimal zu betreuen.

Bei Behörden kaufen wir nun zwar kein fesches T-Shirt oder ein leckeres Fertiggericht wie im Supermarkt, wohl aber sind wir auch dort Kunde. Vieles wurde im digitalen Bereich mittlerweile getan, um das Verhältnis des „Kunden Bürger“ und etwaiger Beamter zu verbessern. Mit Hilfe des sogenannten E-Governments werden viele Informations- und Kommunikationsprozesse zwischen Bürgern und staatlichen Institutionen vereinfacht. Seit der Jahrtausendwende ist E-Government in Deutschland eine zentrale Aufgabe der Regierung. Schließlich leistet die elektronische Abwicklung von Geschäftsprozessen der öffentlichen Behörden einen zentralen Beitrag zur Modernisierung der Verwaltung.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.