Ein Portrait von Prof. Dr. Ralf Gutzmer

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13. Mär 2024

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Gesundheit

Sonne meiden, Haut ansehen und zum Hautkrebs-Screening gehen – Interview mit Prof. Dr. Ralf Gutzmer

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Foto: Presse

Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung hellhäutiger Menschen. Im Jahr 2020 gab es rund 245.000 Neuerkrankungen, zehn Prozent mehr als 2010. Basalzellkarzinom und kutanes Plattenepithelkarzinom (heller Hautkrebs) gehen von verhornten Zellen aus und treten vor allem an lichtexponierten Hautarealen wie Kopf, Hals, Unterarmen und Händen auf, während malignes Melanom (schwarzer Hautkrebs) von pigmentbildenden Zellen ausgeht. Bei Männern treten maligne Melanome vor allem am Körperstamm auf, bei Frauen an den Extremitäten. Daneben gibt es seltenere Formen wie das Merkelzellkarzinom oder kutane Lymphome.

Heller Hautkrebs tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf, schwarzer Hautkrebs kann jederzeit auftreten, sogar bei Kindern. Ursachen für den hellen Hautkrebs sind natürliche und künstliche UV-Lichtexposition, ein heller Hauttyp an sich und die Einnahme von Immunsuppressiva. Beim schwarzen Hautkrebs sind Muttermale, die Anzahl der Sonnenbrände in früher Kindheit und familiäre Belastung Risikofaktoren. Neben der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung kann man die MMRISK-Regel anwenden: Muttermal (auffällig?), Anzahl Muttermale, R für rote Haare oder Sommersprossen, I für lichtempfindliche Haut, S für Sonnenbrände in der Kindheit, K für maligne Melanome in der Familie.

Hautkrebs wird meist operativ entfernt, die Hautränder mikroskopisch untersucht. Weit fortgeschrittene Erkrankungen erfordern Spezialwissen und werden umfassend in den zertifizierten Hautkrebszentren und den interdisziplinären Tumorboards dieser Zentren behandelt. Je früher eine Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.