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22. Dez 2020

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Gesellschaft

Unternehmer mit Stil

Journalist: Alicia Steinbrück

Langeweile kennt der Schweizer Antoine Konrad, auch als DJ Antoine bekannt, nicht. Die aktuelle Lage und die Massnahmen der Coronapandemie treffen viele Künstler und Musiker schwer – der DJ hingegen hat sich neben seiner Musikkarriere ein grosses Business im Lifestylesegment aufgebaut. Wir sprachen mit ihm über bewährte und neue Projekte sowie die kommenden Festtage. 

Herr Konrad, wie nehmen Sie die aktuelle Zeit der Corona-Massnahmen als Künstler wahr?

Ich vergleiche das immer ein bisschen mit Liebeskummer: Mein Beruf ist meine Leidenschaft, ich liebe es, auf der Bühne zu stehen und mit dem Publikum zu interagieren. Das fehlt mir jetzt natürlich sehr. In diesem Jahr konnte ich erst vier Mal Auftritte spielen, ansonsten sind es etwa 70 Auftritte im Jahr. 

Können Sie denn die Zeit für neue Projekte nutzen und frische Kreativität schöpfen?

Normalerweise könnte ich die Zeit natürlich gut nutzen, um im Studio neue Musik zu produzieren. Das Problem ist aber, dass ich meine Musik normalerweise immer im Club teste, um zu sehen, was dem Publikum gefällt. Ein Release kam immer erst, wenn ich wusste, dass das Publikum das auch gut findet. Ausserdem ist es aufgrund der Reisebestimmungen natürlich schwierig, gemeinsam mit internationalen Musikern im Studio Musik zu machen.

Was war es für Sie für eine Erfahrung, als Juror bei „The Voice of Switzerland“ teilzunehmen?

Es war ein grosses Projekt mit hoher Einschaltquote. Leider endete das Finale dann auch online, jeder sass mit seiner Webcam zuhause – das war natürlich schade und auch schwierig, denn das Format lebt von dem Live-Konzept und somit auch von dem Publikum. Auch das Touren fiel natürlich leider weg.

Zusätzlich war ich ja auch Juror und Investor bei „Höhle der Löwen“. Das wurde vor Corona aufgenommen, aber erst während der Pandemie ausgestrahlt. 

Wie verbringen Sie die Zeit im Lockdown bzw. während der Pandemie nun, wenn nicht mit Ihrer Leidenschaft der Musik? 

Vor ein paar Jahren habe ich zusätzlich meine Holding „Konrad Lifestyle“ gegründet. Dabei betreue ich Immobilienprojekte, beispielsweise schöne Villen, und kümmere mich um Inneneinrichtung. Zusätzlich produziere ich einen eigenen Champagner und Wein unter der Marke Konrad. Dieses Projekt hält mich mental am Leben – denn man hat trotzdem Kontakt zu anderen, wenn auch limitiert, und ich kann meine eigenen Wünsche verwirklichen. 

Meine Kunden haben zusätzlich die Möglichkeit, Mitglied in meinem exklusiven Konrad Memberclub zu werden, welcher sich in Basel befindet. 

Haben Sie Pläne für 2021?

Durch den Lockdown habe ich mir viele Gedanken über zukünftige Projekte gemacht. Einfach rumsitzen kann ich nicht, ich muss immer etwas zu tun haben. Ich werde mich weiter auf mein Unternehmen Konrad Life-style konzentrieren und kleine Events veranstalten, sowie die Produktlinie erweitern. Da befinde ich mich gerade schon in Gesprächen mit diversen Supermarktketten.

Ein weiterer Punkt, an dem ich aktuell arbeite, ist, gemeinsam mit internationalen Künstlern neue Hits zu produzieren. 

Und wie sind Sie darauf gekommen, sich mit Immobilien selbstständig zu machen?

Das war für mich schon immer ein Thema. Ich denke, dass es intelligent ist, sein Geld in Immobilien anzulegen, statt es einfach auf der Bank liegen zu lassen. Ausserdem ist es natürlich gut, ein weiteres Standbein zu haben – für Zeiten, in denen ansonsten nicht viel Geld reinkommt. 

Wenn Sie Zeit zuhause verbringen: Wie machen Sie es sich gemütlich? Was ist Ihnen an Ihrem Zuhause wichtig? 

Ich esse gerne gut und hochwertig, dazu darf es auch gerne mal ein leckeres Glas Wein oder auch eine Zigarre sein. Schöner ist es natürlich auch immer, Abende in Gesellschaft zu verbringen. Eigentlich lerne ich gerne neue Leute kennen, oder lade Freunde ein und koche für sie. Ich würde sagen, dass ich ein Geniesser bin, der das Leben auf der guten Seite lebt – trotz des Alltagsstresses und den vielen Projekten, um die ich mich kümmere.

Ist Smart Home bei Ihnen ein Thema?

Bei mir Zuhause tatsächlich noch nicht so, da bin ich eher klassisch unterwegs. Mein neues Office hingegen ist sehr technologiegesteuert. Das ist eine grosse Unterstützung in vielen Bereichen!   

Welche Pläne haben Sie für die kommenden Festtage?

An den Weihnachtstagen lege ich nicht auf – das war immer so und wird auch so bleiben. Ich liebe es, die Weihnachtszeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen. Leckeres Essen, gemütliches Beisammensein und kitschige Weihnachtsdeko: Das ist schon mein Ding. 

Wie läuft der Heiligabend bei Ihnen ab?

Vor dem Essen ist es für mich ein Muss, in den Gottesdienst zu gehen und den Heiligabend richtig zu zelebrieren. Danach sitze ich dann gerne mit meinen Lieben zusammen, wir essen grosszügig, stossen mit leckerem Champagner an und geniessen die Zeit. Oft lade ich auch Freunde von Freunden ein, welche sonst die Tage alleine verbringen müssten – denn es gibt ja nichts Schöneres, als an Weihnachten Zeit gemeinsam zu verbringen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.