4. Mär 2025
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Gesundheit
Journalist: Julia Butz
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Foto: Mart Production/pexels
Wenn es nicht mehr richtig läuft: Schmerzen, Schwellungen und Beschwerden in den Beinen können vielfältige Ursachen haben.
Kribbeln, Stechen oder Schweregefühl? Wenn die Beine sich mal wieder wie Blei anfühlen oder am Abend unruhig sind und unablässig kribbeln, kann dies ein Zeichen kurzfristiger Überbelastung sein. Vom Joggen um den See, dem anstrengenden Shopping in der Stadt oder weil man beruflich eh den ganzen Tag auf den Beinen ist. Oder steckt vielleicht doch mehr dahinter?
Wassereinlagerungen treten nicht nur bei übergewichtigen Bewegungsmuffeln auf. Jeder Mensch trägt das sogenannte Gewebewasser mit sich, welches von den arteriellen Gefäßen zur Versorgung der Zellen sauerstoffreiche Nährstoffe an das Gewebe abgibt. Rund 90 Prozent der Flüssigkeitsmenge werden dabei in einem gesunden System von den Venen zurücktransportiert, zehn Prozent verbleiben im Gewebe und werden vom reinigenden Lymphsystem abgebaut. Fühlen sich die Beine sehr häufig oder sogar ständig schwer an, ist dies häufig ein Zeichen für ein Zuviel an Gewebewasser. Es kann nicht richtig abfließen, staut sich an einer oder mehreren Stellen des Körpers und schwillt an: Ein Lymphödem entsteht. Aber auch schon ein einschneidendes Sockenende deutet darauf hin, dass das Gefäßsystem nicht zu 100 Prozent intakt ist. Leichte Bewegungen wie Gehen helfen, den Rückfluss der Gewebeflüssigkeit schnell zu verbessern. Bestenfalls mit flachen Schuhen, da die Wadenmuskulatur dann noch ein bisschen freier arbeiten kann. Wer viel und lange am Schreibtisch sitzt, hilft den Gefäßen bei der Arbeit, in dem er zwischendurch die Füße kreiseln lässt oder die Zehen nach oben und unten streckt. Und am Abend gilt: Hinlegen erlaubt. Denn die Grundregel „L vor S“, also besser Liegen oder Laufen als Sitzen oder Stehen, kann durchaus beherzigt werden.
Wer viel und lange am Schreibtisch sitzt, hilft den Gefäßen bei der Arbeit, in dem er zwischendurch die Füße kreiseln lässt oder die Zehen nach oben und unten streckt. Und am Abend gilt: Hinlegen erlaubt.
Überschüssige Flüssigkeitsansammlungen treten auch in Verbindung mit einem Lipödem auf. Die chronische Störung in der Fettverteilung betrifft ausschließlich Frauen und tritt meist an Beinen oder Armen auf. Das Fettgewebe ist dort nur an einzelnen Stellen verdickt und verstärkt sich im weiteren Verlauf zu schmerzenden Knötchen. Da die Erkrankung nicht durch Übergewicht hervorgerufen wird, helfen Diät oder Ernährungsumstellung nur wenig. Physiotherapie, Lymphdrainagen und Kompressionskleidung können Schmerzen und Symptome lindern und mehr Fettzellenansammlungen verhindern. Krampfadern sind ein weiteres weit verbreitetes Leiden, das viele Frauen betrifft. Aber auch bei Männern kommt es zu verdickten Venen und sichtbaren Besenreisern, wenn der Blutfluss nicht mehr optimal läuft. Regelmäßige Kompressionsbehandlung und Bewegung verlangsamen das Fortschreiten. Cremes aus Rosskastanie oder rotem Weinlaub verhelfen mit ihren bioaktiven Wirkstoffen zu mehr Leichtigkeit. Eine operative Entfernung oder ein alternatives Verfahren wie eine Laser- oder Radiofrequenztherapie können bei anhaltenden Beschwerden eingesetzt werden, auch um die potenzielle Gefahr eines Blutgerinnsels auszuschließen.
Gegen die Schwerkraft: Täglich werden über unser venöses System etwa 7.000 Liter sauerstoffarmes Blut von den Füßen zum Herzen zurücktransportiert. 2024* verwendeten rund 2,34 Millionen Personen innerhalb von 3 Monaten rezeptfreie Mittel gegen Venenbeschwerden oder Krampfadern.