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13. Dez 2023

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Gesundheit

Vom Glück und den Sorgen

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: cottonbro studios/pexels

Stimmungsschwankungen, Babyblues & Wochenbett: Psychisches Erleben in Schwangerschaft und Babyzeit. 

So aufregend und einmalig die neue Lebensphase ist, so vielfältig kann sie sich auf die eigene Gefühlswelt auswirken. So geraten etwa zwölf Prozent aller werdenden Mütter während der Schwangerschaft in eine depressive Phase. Im ersten Drittel sind Stimmungshochs und -tiefs zwar oftmals hormonell bedingt, wenn Ängste und Sorgen jedoch dauerhaft überwiegen und der Stimmungswechsel hin zu positiven Gefühlen ausbleibt, spricht man von einer Schwangerschaftsdepression. Dies kann weitreichende Folgen haben – von Frühgeburten über ein zu geringes Geburtsgewicht bis hin zu Entwicklungsverzögerungen. Eine frühzeitige Erkennung und adäquate Therapie sind deshalb wesentlich für die Gesundheit von Mutter und Kind. Vor allem Frauen, die bereits zu unterschiedlichen Lebensphasen unter depressiven Verstimmungen gelitten haben, tragen grundsätzlich ein erhöhtes Risiko mit sich, peri- und postpartale Probleme zu entwickeln.     

Vor allem in der Anfangszeit einer Schwangerschaft ist es daher wichtig, sich Zeit für jene Phase der Neuorientierung zu geben und sich ggf. mit einer vertrauten Person auszutauschen oder psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken, wie Atemübungen, meditativen Bewegungen oder einer progressiven Muskelentspannung kann zunächst helfen. Im letzten Trimester können zudem der Besuch eines Geburtsvorbereitungskurses und die Begleitung durch eine Hebamme Sicherheit vermitteln. Nach der Entbindung sollte sodann strikte Ruhe herrschen.

Drei bis fünf Tage nach der Geburt beginnt bei etwa 50 bis 70 Prozent aller Frauen aufgrund der abrupten Hormonumstellung der sogenannte Babyblues. Dieser ist in der Regel nur von kurzer Dauer und verschwindet nach einiger Zeit von allein; oftmals helfen hier bereits ausreichend Schlaf, Verständnis und Unterstützung bei der Versorgung des Neugeborenen. Bei 10 bis 15 Prozent treten in den ersten zwölf Monaten überdies postpartale Depressionen auf, allgemein bekannt unter Wochenbettdepressionen. Betroffene leiden dann häufig unter Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit, sind niedergeschlagen und haben starke Selbstzweifel. Mitunter liegt der Auslöser in einer komplizierten Geburt – bei welcher die psychische Versorgung der Mutter zugunsten des Babys oft auf der Strecke bleibt. Viele Frauen fallen in ein tiefes Loch, aus dem sie sich selbst nicht mehr befreien können, fühlen sich leer und haben Probleme, eine Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Die Stigmatisierung mentaler Krankheiten im Zusammenhang mit dem Muttersein trägt jedoch dazu bei, dass solche Probleme oft nicht ausreichend ernstgenommen werden.

 

In Deutschland sind jährlich rund 100.000 Frauen von peri- und postpartalen Depressionen betroffen. Organisationen wie der Verein Schatten & Licht e. V., profamilia oder die Marcé Gesellschaft für Peripartale Psychische Erkrankungen e. V. bieten Unterstützung, Beratung und Informationen.

1. Okt 2024

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Gesundheit

3 Fragen an Frank Abraham

![2022.08.31 1.Vorsitzender Frank Abraham_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/2022_08_31_1_Vorsitzender_Frank_Abraham_online_f877170233.jpg) ```Frank Abraham, 1. Vorsitzender des Harzer Sonnenzwerge e. V.``` **Herr Abraham, wie können Familien von Kindern, die an Krebs, insbesondere DIPG erkrankt sind, unterstützt werden?** Es ist wichtig, betroffene Familien emotional und finanziell zu unterstützen. Mithilfe von Seelsorge und Beratung z. B. zu Therapiemöglichkeiten, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden oder aber durch das Organisieren von geeigneten Hilfsmaßnahmen wie bspw. Renovierungen für behindertengerechte Wohnräume. **Was möchten Sie betroffenen Familien mit auf den Weg geben?** Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen. Diverse Vereine, Organisationen und Beratungsstellen sind dazu da, um zu helfen und Sie durch diese schwierige Zeit zu begleiten. **Gibt es weitere Möglichkeiten, die über die klassische Hilfe hinausgeht?** Neben der finanziellen Hilfe erfüllen wir vom Verein Harzer Sonnenzwerge e. V. letzte Wünsche. Wenn die Krankheit fortschreitet, versuchen wir, den betroffenen Kindern und ihren Familien besondere Momente zu ermöglichen, als kleine Auszeit von den immensen Herausforderungen, die das Leben nun bestimmen. Das können bspw. Ausflüge in Freizeitparks oder Wohnmobilreisen sein. Weiterführende Infos über den Verein und dessen Arbeit unter [www.harzer-sonnenzwerge.de](www.harzer-sonnenzwerge.de)