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2. Sep 2022

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Gesellschaft

Vom Verwalter zum Strategen

Journalist: Christiane Meyer-Spittler

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Foto: Nordwood Themes/unsplash

Die Digitalisierung ist nicht nur im Human-Resource-Bereich angekommen, sondern hat das Berufsfeld des Personalers entscheidend verändert.

Von Recruiting bis zur Kündigung, vom Onboarding bis zu Weiterbildung, von der Gehalts- bis zur Kostenabrechnung – Personalmanagement hat viele Aufgaben. So essenziell für das Unternehmen wie für die Belegschaft selbst, nimmt diese Abteilung eine wichtige Position ein. Doch die wiederkehrenden Tätigkeiten sind zeitaufwändig und fehleranfällig. Werden hier nun analoge HR-Strukturen und Prozesse in digitale überführt, spart das nicht nur Zeit und Geld, sondern gewonnene Daten werden auch intelligent genutzt. Es eröffnet neue Aufgabenfelder, Kompetenzen und Rollen. Durch die Entlastung von Routineaufgaben kann sich das Personalmanagement intensiver der Personalentwicklung widmen und Mitarbeiter fördern. Damit bildet es eine Schnittstelle zwischen Führung und Belegschaft. Auf diese Weise können sich beide Seiten bei ihrer Arbeit unterstützen und für mehr Ausgeglichenheit im Unternehmen sorgen. Das moderne Personalwesen steigt damit von der reinen Verwaltung der Belegschaft zur strategischen Beratung von Führungskräften und Mitarbeitern auf.

Um dieser erweiterten Rolle und den Erwartungen gerecht zu werden, braucht es eine tiefgreifende Transformation. Es ist ein komplexer Vorgang, HR-Prozesse zu digitalisieren, da mehr oder weniger alle Mitarbeiter davon betroffen sind. So empfiehlt es sich, die Umwandlung in eine digitale Gesamtstrategie einzubinden und schrittweise umzusetzen. Das trägt nicht nur zu mehr Flexibilität und Effizienz bei, es verändert auch das Rollenverständnis und Führungskräfteverhalten in einem Unternehmen.

Durch die Automatisierung administrativer Tätigkeiten erschließen sich neue Aufgabenfelder für das Personalmanagement, die großes Wertschöpfungspotenzial haben. So zum Beispiel in puncto Mitarbeitermotivation, die bis zu betriebseigenen Weiterbildungsmaßnahmen führen kann. Denn persönlich geförderte Mitarbeiter sind nicht nur motivierter, sondern können das Gelernte auch gleich im Unternehmen ein- und damit weiterbringen. Das fördert die allgemeine Wertschätzung und wirkt sich auf die gesamte Unternehmenskultur aus. Ebenso gehen Impulse zu Corporate Benefits oder eine gerechtere Bezahlung von hier aus und fördern die Mitarbeiterzufriedenheit und letztendlich die Bindung ans Unternehmen.

Darüber hinaus gelten als unverzichtbare HR Tools die Zeiterfassung, das Abwesenheitsmanagement oder die digitale Personalakte, die Mitarbeitern auch im Home Office jederzeit Zugang zu ihren Daten ermöglicht. Des Weiteren verhelfen Tools wie das Monitoring von Produktivität in Echtzeit zur Erfassung von Leistungsfähigkeit und -effizienz einer Belegschaft. Auch das Social Media Recruiting ist eine schnelle und einfache Möglichkeit, potenzielle Arbeitskräfte zu suchen und zu filtern.

Durch die digitale Neuaufstellung einer Personalabteilung, bei der Faktoren wie faire Arbeitsbedingungen, Inklusion oder psychische Gesundheit am Arbeitsplatz berücksichtigt werden, gewinnen Unternehmen einen echten Wettbewerbsvorteil. Die Mitarbeiterzufriedenheit spielt im digitalen Zeitalter eine enorme Rolle. Doch diese neue digitale Verbundenheit aller Mitarbeiter eines Unternehmens wird ohne eine intelligent vernetzte IT-Infrastruktur nicht umsetzbar sein.

9. Jul 2025

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Gesellschaft

Die Herausforderungen des Wohnens heute und morgen – ein Beitrag vin Dr. Christine Lemaitre

Kaum ein Bereich des Lebens ist so individuell und emotional behaftet wie das Wohnen. Die Gestaltung des eigenen Zuhauses spiegelt unsere Persönlichkeit wider, zeigt, worauf wir Wert legen und was wir bereits erlebt haben. Die eigenen vier Wände bieten Sicherheit und sind Orte der Entspannung. Nun rückt das Thema Wohnen in der aktuellen Debatte immer wieder in den Fokus. Es herrscht ein Mangel insbesondere an bezahlbarem Wohnraum und das in allen Schichten der Gesellschaft. Gründe dafür gibt es viele, darunter der Bevölkerungswachstum, Binnenwanderung und gestiegene Baukosten. Lösungsansätze sind vorhanden, die nicht nur angesichts der politischen Klimaziele im Einklang mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz umgesetzt werden müssen. Denn die Auswirkungen des Klimawandels sind längst spürbar. Die Baubranche steht als einer der Hauptverursacher klar in der Pflicht, Gebäude und Außenräume wieder für den Menschen zu planen und auf eine langfristige, qualitätsvolle Nutzung auszulegen. Das größte Potenzial, um Ressourcen und CO2 einzusparen, bieten der Erhalt und bei Bedarf die Umnutzung bestehender Gebäude, wodurch auch gleich die baukulturelle Identität des Ortes bewahrt wird. Gerade in Städten, wo der Wohnraum besonders knapp ist, stehen Flächen leer deren ursprünglich vorgesehene Nutzung nicht mehr benötigt wird. Durch Offenheit und Mut kann hier etwas ganz Besonderes entstehen. Nachhaltige Strategien wie Suffizienz und Lowtech bieten sowohl im Neubau als auch im Bestand reizvolles Innovationspotenzial. Mit dem Suffizienz-Gedanken geht die Frage einher, wie viel genug ist. Sie sollte immer wieder gestellt werden, um abzuwägen, was bezüglich Fläche, Material und Gebäudetechnik wirklich gebraucht wird. Wer hier einspart, übernimmt Verantwortung. Das gesparte Geld lässt sich an anderer Stelle beispielsweise zugunsten einer hohen Qualität und guter Gestaltung sinnvoll investieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Flexibilität, um auf sich ändernde Lebenssituationen reagieren zu können. Diese Ansätze sind wie geschaffen für einen neuen, zukunftsweisenden Trend beim Planen, Bauen und Erhalten von Gebäuden. Hilfestellung zur Umsetzung kann das speziell für kleine Wohngebäude entwickelte Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen geben. Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Neben dem ganz eigenen, individuellen Rückzugsraum, bestückt mit liebgewonnenen Möbelstücken und Accessoires, entsteht dadurch ein besonderer Wert, nämlich der der körperlichen und geistigen Gesundheit. >Neben Klimaschutz, Kreislauf- und Zukunftsfähigkeit stehen bei der Planung, beim Bau und bei der Sanierung nachhaltiger Wohngebäude der akustische, thermische und visuelle Komfort, sprich die Wohnqualität und das Wohlbefinden der Nutzenden im Mittelpunkt. Als Non-Profit-Verein setzen wir uns bei der DGNB für die nachhaltige Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft ein. Wir klären auf, leisten Hilfestellung und sensibilisieren für ein verantwortungs- und qualitätvolles Bauen und Betreiben von Gebäuden. Das DGNB-Zertifizierungssystem verhilft dabei allen am Bau Beteiligten zu einem gemeinsamen Verständnis darüber, welche Möglich- aber auch Notwendigkeiten das nachhaltige Bauen mit sich bringt, um einen positiven Beitrag für Mensch, Umwelt und Wirtschaftlichkeit zu leisten.