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3. Jul 2023

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Gesundheit

Vorsorge ist wichtig

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: National Cancer Institue/unsplash

Keine Frage: Es gibt schönere Beschäftigungen als sich einer Vorsorgeuntersuchung auf Prostatakrebs zu unterziehen. Und so verzichten auch viele Männer darauf. Diese Nachlässigkeit kann aber lebensgefährliche Folgen haben, denn Prostatakrebs ist die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache bei Männern in Deutschland.

Hierzulande werden pro Jahr rund 64.000 Neu-Erkrankungen diagnostiziert. Jedoch sind die Heilungschancen gut, wenn der Krebs frühzeitig entdeckt wird – u.a. durch die Vorsorgeuntersuchung, die nur wenige Minuten in Anspruch nimmt und deren Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Wird der Krebs im Frühstadium erkannt, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass er die Lebenserwartung des Betroffenen nicht beeinträchtigt.

Die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt deutlich mit dem Alter. Das Karzinom entsteht an der Vorsteherdrüse, entwickelt sich sehr langsam und verursacht oft lange Zeit überhaupt keine Beschwerden. Es gibt aber typische Symptome, die auf ein Karzinom an der Vorsteherdrüse hindeuten können. Dazu zählen Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, Blut in Urin und Sperma sowie eine erektile Dysfunktion. Allerdings können diese Symptome auch auf eine Reihe anderer Erkrankungen hinweisen und müssen keinesfalls zwangsläufig bedeuten, dass der davon Betroffene an Prostatakrebs erkrankt ist. Männer ab 45 Jahre sollten aber in jedem Fall mit ihrem Arzt besprechen, ob eine Untersuchung sinnvoll ist.

In vielen Fällen bildet das Karzinom im späteren Stadium Tochtergeschwüre, also Metastasen, an anderen Körperteilen. Diese oft sehr schmerzhaften Metastasen treten häufig in den Knochen, insbesondere in der Wirbelsäule, auf und verursachen massive Probleme. In diesem fortgeschrittenen Stadium können auch Müdigkeit und Abgeschlagenheit, eine verminderte Leistungsfähigkeit und allgemeine Schwäche mögliche Symptome sein.

Männer ab 45 mit solchen Symptomen sollten sich unbedingt einer Untersuchung unterziehen. Sie besteht aus einer äußeren Untersuchung der Geschlechtsorgane und einer Tastuntersuchung durch den Enddarm (Digitale Rektale Untersuchung, DRU). Zusätzlich kann der Arzt zu einer weiteren Verbesserung der Ergebnisse einen Bluttest durchführen, bei dem das Prostata-spezifische Antigen ermittelt wird (PSA-Test).

Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung, werden Gewebeproben entnommen. Ergibt diese Untersuchung tatsächlich einen bösartigen Tumor, stehen mehrere Therapien wie eine passive oder aktive Überwachung, eine Operation, Strahlen-, Hormon- und Chemotherapie zur Verfügung. Welche angewandt wird, muss im Einzelfall geklärt werden. In vielen Fällen kann der Betroffene nach der erfolgreichen Therapie wieder ein normales Leben führen – wenn der Krebs denn rechtzeitig erkannt wurde.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wertvolle Familiengesundheit – Ein Beitrag von Dr. Klaus Zeh, Präsident des Deutschen Familienverbandes e. V.

Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Krankheit oder Gebrechen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gesundheit ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Seit den letzten globalen Krisen und Ereignissen sind Familien, insbesondere ihre jüngsten Mitglieder, körperlich und psychisch stark unter Mitleidenschaft gezogen. Eltern und Kinder geraten immer wieder an die Grenzen ihrer gesundheitlichen Belastbarkeit. Manchmal reicht bereits der Alltag aus, um Stressfaktoren überhandnehmen zu lassen. Die Gesundheit von Familien ist jedoch nicht nur ihre persönliche Angelegenheit, sondern grundlegend für das Wohl der gesamten Gesellschaft. Dass es den Kindern gut geht, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – der Eltern an sich natürlich, aber auch der Politik, die die Leitplanken für eine gute Vor- und Nachsorge stellen muss. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Gesundheitsvorsorge, damit Eltern und Kinder durch Belastungen gar nicht erst ernsthaft krank werden. Ein sehr gutes Beispiel solcher Vorsorgeeinrichtungen sind die Mutter-Kind-/Vater-Kind-Kuren, die eine Pflichtleistung der Gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, leider aber immer noch nicht alle kurbedürftigen Eltern erreichen. Ein wesentlicher Grund ist, dass die Kurprogramme bei Eltern schlichtweg nicht bekannt sind. Hier sollte es uns ein großes Anliegen sein, diese wichtige Komponente des Gesundheitsschutzes unter den Eltern deutlich geläufiger zu machen. Die Möglichkeiten, präventiv oder gesundheitsfördernd zu wirken, sind in der Tat vielfältig: Workshops zu gesunder Ernährung sowie Bewegung oder zur Stressbewältigung. Kochkurse, Sportprogramme, Schulungen zur Unfallverhütung im Haushalt und viele mehr ergänzen die Vorsorgevielfalt. Hilfreich ist, wenn sie die Bedürfnisse von Familien berücksichtigen. Doch in der Verantwortung stehen Eltern selbst. Bei ihnen fängt Familiengesundheit überhaupt erst an. Dazu gehört die Weitergabe von gesunden Lebensgewohnheiten genauso wie die emotionale Unterstützung. Keine noch so gute Vor- und Nachsorgemaßnahme genügt, wenn sich Familien nicht darauf verlassen können, dass sie sie im Bedarfsfall auch erhalten. Es ist daher unabdingbar, dass die Finanzierung von Angeboten sichergestellt ist. Auch, wenn die Diskussionen um die Geldmittel in diesen Tagen intensiv geführt werden, muss die Familiengesundheit unserer Gesellschaft einiges Wert sein. Hier zu sparen, bedeutet an der Gesundheit zu sparen. Ein falscher Ansatz! Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie. Daher ist auch die Frage relevant: Was können Familien selbst für die Gesundheit tun? Darauf erhalten Sie in diesem Heft Tipps, Hintergrundinformationen und vielfältige Anregungen. Im Mittelpunkt steht dabei der Wert von gegenseitiger Unterstützung, von gemeinsam verbrachter Zeit und einem harmonischen Familienleben, um das Wohlbefinden aller Familienmitglieder zu fördern. >Für das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Liebsten engagieren sich Familienmitglieder zuallererst selbst. Sie informieren sich, beugen vor, unterstützen hilfsbedürftige Angehörige und bilden auch starke Unterstützungsnetzwerke außerhalb der Familie.