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15. Jun 2022

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Gesundheit

Was tun mit der Immobilie im Alter?

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Egor Myznik/unsplash

Die Leibrente ist eine ideale Möglichkeit, das eigene Haus mit lebenslangem Wohnrecht zu verkaufen und zusätzlich die eigene Rente aufzubessern.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Gesamtsituation, der unsicheren weltpolitischen Lage und der bundespolitischen Bestrebungen in puncto Energiewende stellen sich viele Haus- und Wohnungseigentümer die Frage: Wie soll es mit der Immobilie weitergehen? Will man sie behalten, verkaufen oder vererben? Oder vielleicht verrenten? Insbesondere mit dem Eintritt ins Rentenalter sehen sich viele Immobilienbesitzer mit der Tatsache konfrontiert, dass ihre Altersvorsorge im Eigenheim gebunden ist. Oft kommt auch noch eine niedrige Rente hinzu, dadurch entstehen schnell finanzielle Engpässe. Für kostspielige Sanierungen oder Umbauten an der Immobilie fehlt dann häufig das nötige Geld. Und auch lang gehegte Pläne, zum Beispiel für längere Urlaubsreisen, müssen in der Schublade bleiben.

Ob Leibrente, Immobilien-Teilverkauf, Verkauf mit Wohnrecht beziehungsweise Rückmietung: Es gibt mehrere Lösungen, um mit der eigenen Immobilie das Alter zu finanzieren. Das ist tröstlich, zumal der Verkauf des Eigenheims und der damit verbundene Umzug in ein neues Domizil für viele ältere Menschen unvorstellbar sind. „Alle Produkte haben ihre Existenzberechtigung. Allerdings passen nicht alle Produkte zu den Vorstellungen und Möglichkeiten der Eigenheimbesitzer“, gibt Alexander Krolzik, Experte für Immobilienfinanzierung der Verbraucherzentrale Hamburg, zu bedenken. Unter dem Strich komme es bei der Entscheidung, was mit einer Immobilie geschehen solle, in erster Linie darauf an herauszufinden, welche Möglichkeiten am besten zu den eigenen Wünschen und Bedürfnissen passen und mit welchen rechtlichen beziehungsweise finanziellen Vor- und Nachteilen diese verbunden sind.

Bei der Leibrente handelt es sich um eine wiederkehrende Zahlung (Rente), die bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gezahlt wird – üblicherweise bis zum Tod des Zahlungsempfängers. Vom Grundsatz her verkauft der Eigentümer die Immobilie und bekommt dafür die monatliche Rente. Zudem erhält er ein lebenslanges Wohn- oder Nießbrauchrecht, das wie auch der Anspruch auf die Leibrente im Grundbuch abgesichert werden sollte. Die Leibrente lässt sich individuell ausgestalten. Neben der Rentenzahlung - entweder lebenslang oder als Zeitrente – ist beispielsweise auch eine Einmalzahlung denkbar – oder die Kombination von beidem. Grundsätzlich gilt: Je älter die Verkäufer sind, desto höher fällt die Rentenzahlung aus (wegen der kürzeren Lebenserwartung). Bei Kopplung mit Wohnrecht fällt die Zahlung geringer aus. Viele Anbieter setzen ein Mindestalter für die Verkaufenden fest, in der Regel sind das 65 Jahre. Bevorzugt werden lastenfreie Immobilien. Die Vorteile des Modells: Man kann in der vertrauten Wohnumgebung bleiben und weil die Eigentumsrechte abgegeben werden, ist man nicht mehr für die Instandhaltung der Immobilie zuständig. Verbraucherschützer empfehlen jedoch, wichtige Fragen zu Immobilieninstandhaltung, möglichen Pflichtmodernisierungen oder auch zu Straßenausbaubeiträgen vertraglich zu klären, damit es keine bösen Überraschungen gibt. In jedem Fall ist es ratsam, genau hinzuschauen und die Angebote von Anbietern gut miteinander zu vergleichen.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.