13. Dez 2023
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Gesundheit
Journalist: Armin Fuhrer
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Foto: Presse
Das Darm-Mikrobiom ist nicht nur für die Verdauung zuständig, sondern auch für zahlreiche andere Aufgaben in unserem Körper, erklärt Dr. Johannes Wimmer.
Herr Wimmer, wie wichtig ist eine gute Darmflora für die Gesundheit?
Im Darm leben Billionen von Mikroorganismen, also Bakterien, Viren und Pilze, die zusammen unsere Darmflora bilden, auch bekannt unter dem Begriff Darm-Mikrobiom. Zu ihrem Hauptjob gehört natürlich der reibungslose Ablauf der Verdauung. Die Darmbewohner beeinflussen aber auch unser Immunsystem, also unsere körpereigene Abwehr, unseren Stoffwechsel und unsere Organe. Und all das wirkt sich natürlich auch auf die Gesundheit beziehungsweise auf die Entstehung von Erkrankungen aus.
Wie sieht eine gute Ernährung aus, um den Darm zu unterstützen?
Gut fürs Darm-Mikrobiom sind zum Beispiel die sogenannten Probiotika, wie Joghurt, Buttermilch und Kefir. Sie enthalten von Natur aus wichtige Milchsäurebakterien, die die Darmflora gesund erhalten. Das Mikrobiom liebt aber auch Ballaststoffe. Das sind pflanzliche Faser- und Quellstoffe, die weitgehend unverdaulich sind. Man unterscheidet dabei unlösliche Ballaststoffe, die vor allem in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten, wie zum Beispiel Bohnen, Kichererbsen, Linsen und Sojabohnen sitzen, von den löslichen Ballaststoffen, die wir über Obst und Gemüse zu uns nehmen können.
Was kann man sonst noch gegen Darmträgheit tun?
Wenn Sie an Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfen, Durchfall oder Verstopfung, aber auch Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Hautprobleme leiden, könnte die Darmflora gestört sein. Dann sollten Sie erstmal auf Ihre Ernährung schauen: Habe ich genügend Ballaststoffe gegessen und genug getrunken? Bewege ich mich ausreichend? An diesen Stellschrauben können Sie relativ unkompliziert drehen und schauen, ob sich die Lage zeitnah verbessert. Wenn sich nichts tut oder der Darm häufig träge ist, bitte einen Termin in der Arztpraxis machen. Hinter der Darmbewegungsstörung können nämlich auch einige Erkrankungen stecken, die erstmal ausgeschlossen werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel Diabetes mellitus, also die Zuckerkrankheit, aber auch Probleme mit der Schilddrüse oder verschiedene Darm-Erkrankungen.
Sie unterstützen Menschen in verschiedenen Lebensbereichen und -phasen. Mit Ihrem neuen Projekt, dem Pflege ABC, widmen Sie sich der Pflege von Angehörigen. Können Sie uns mehr darüber verraten?
Hinter dem Pflege ABC steckt ein echtes Herzensprojekt, an dem ich gemeinsam mit wunderbaren Expertinnen und Experten aus der Pflege, der Pflegeberatung, der Psychologie und des Pflegerechts gearbeitet habe. Wir zeigen in Online-Video-Kursen ganz praktische Vorgänge, zum Beispiel, wie man einen anderen Menschen wäscht, an- und auskleidet und lagert, aber auch, wie man den Pflege-Alltag so organisieren kann, dass man als Pflegeperson nicht irgendwann komplett auf dem Zahnfleisch geht. Ein Kurs richtet sich auch speziell an Angehörige, die sich um einen Menschen mit Demenz kümmern. Mit unseren Videos wollen wir die Pflege zu Hause erleichtern, Ängste und Sorgen nehmen und die Angehörigen fit für diese wichtige Aufgabe machen.
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