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5. Jul 2024

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Gesundheit

Wissen ist Macht – auch bei einer Krebserkrankung

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Thirdman/pexels

Betroffene, die sich gut über ihre Erkrankung informieren, können sich viel zielgerichteter behandeln lassen. Patient Empowerment kann für bessere Heilung sorgen und das Leben verlängern.

Eine Krebserkrankung ist für Betroffene fast immer ein Schock, der eine existentielle Krise auslöst. Warum trifft es mich? Werde ich überleben? Werde ich weiterarbeiten können? Was wird aus meinen Kindern und meiner Beziehung? Habe ich eine (Mit-)Schuld an meiner Erkrankung? War ich nicht glücklich genug, habe ich zu schlecht auf mich geachtet?

Die Wissenschaft verneint einen Zusammenhang zwischen psychischer Belastung und Krebs, aber Betroffene, Angehörige und medizinisches Personal sehen diesen Punkt oftmals anders. Trainerlegende Christoph Daum schreibt den Ursprung seines im letzten Jahr diagnostizierten Lungenkrebses beispielsweise in seinem urplötzlichen Rauswurf vom FC Köln zu, der ihn damals völlig aus der Bahn geworfen habe. Immer wieder sieht man auch eine entstehende Krebserkrankung nach schweren Beziehungskrisen, Todesfällen und anderen schweren Einschnitten im Leben.  

Psychische Belastung, ungesunder Stress und Depressionen beeinflussen den gesamten Lebensstil: Viele Betroffene bewegen sich in solchen Fällen kaum noch, bekommen zu wenig Tageslicht, schlafen schlecht und greifen verstärkt zu Süßigkeiten, Alkohol und Zigaretten.

Betrachtet man die Auslöser für Tumore, sieht man einen Zusammenhang aus diesen Faktoren und Krebserkrankungen: 30 Prozent der Krebsmortalität ist auf starkes Übergewicht, fehlende oder zu wenig Bewegung, hohen Alkohol- und Tabakkonsum und fehlendes Obst- und Gemüse auf dem Speiseplan zurückzuführen – also alles Punkte, die man selbstbestimmt steuern könnte.

Trotzdem können auch Menschen, die offensichtlich sehr gesund leben, eine Krebserkrankung bekommen, denn die Erkrankung ist sehr komplex.

Jeder Mensch hat zudem eine andere genetische Veranlagung, eine andere Resilienz, eine andere Sensibilität und reagiert anders auf Umwelteinflüsse. 

Klingt der erste Schock nach der Diagnose ab, erwacht bei vielen Betroffenen die Kampfeslust. Sie suchen alles über ihre Erkrankung heraus, informieren sich, begeben sich in Selbsthilfegruppen, stellen ihre Ernährung um und fokussieren sich (oft das erste Mal seit sehr langer Zeit) nur auf sich und ihre Gesundheit. Ein ganz neuer Blick auf das eigene Leben kann das Ergebnis sein.

Informierte Patientinnen sind kraftvolle Patientinnen. Wissen ist Macht – das gilt auch bei Krebs. Patient Empowerment bedeutet, sich nicht in eine Opferrolle zu begeben, sondern sich aktiv um sein Gesundwerden zu kümmern. Dem medizinischen Personal zu sagen, wenn man es nicht versteht, um auf Augenhöhe kommunizieren zu können. Und vielleicht, Menschen und Dinge, die einem nicht guttun, aus seinem Leben zu entfernen.

Empowerment soll aber nicht bedeuten, dass die Patientin sich alle Informationen auf eigene Faust beschaffen soll, vielmehr sollen sie vom medizinischen Personal wie auch von der Pharmaindustrie in verständlicher Form bereitgestellt werden.

Betroffene sollen aber in die Lage versetzt werden, ihre Situation besser zu verstehen und so bei der gemeinsamen – fachlich fundierten – Entscheidungsfindung mitzuwirken. Neben Informationen über die Erkrankung an sich betrifft das auch Informationen über die möglichen Behandlungen samt dazugehöriger Risiken. Der wichtigste Punkt ist anschließend die Motivation, seinem Behandlungsplan so gut es geht zu folgen, um gesund zu werden und langfristig zu bleiben.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.