Ein Portrait von Ariella Kaeslin

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26. Mär 2024

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Gesundheit

Wohlbefinden auslösen – Ein Interview mit Ariella Kaeslin

Journalist: Julia Butz

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Foto: Presse

Mit Leichtigkeit fit und aktiv sein und dabei ganz nebenbei die Gesundheit stärken. Im Gespräch mit der ehemaligen Kunstturnerin Ariella Kaeslin.

«Von null auf Hundert ist nie eine gute Idee.», sagt Ariella Kaeslin. Die 20-fache Schweizermeisterin, Europameisterin im Kunstturnen und mehrfache Schweizer Sportlerin des Jahres, weiss, wovon sie spricht. Ihre Erfahrung aus dem Spitzensport und ihr Wissen aus dem Bachelor-Studium der Sportwissenschaft, Psychologie und Physiotherapie (aktuell wird dies noch um ein Masterstudium Psychologie erweitert) vermittelt sie heute in Workshops: «Ich möchte meine Erfahrungen teilen und anderen helfen, mehr in die Gesundheit zu kommen. Vielen ist oftmals gar nicht klar, wie viel Einfluss Sport und Bewegung auf unsere Psyche hat und wie viel man durch einen aktiven Lifestyle auch präventiv beeinflussen kann.» Denn die Botenstoffe, die dabei im Gehirn freigesetzt werden, sind pure Endorphine, also Glückshormone. Ein Gefühl, das jeder kennt, der sich nach dem Sport zwar erschöpft, aber rundum glücklich fühlt. Dazu komme der Stolz über das Erreichte aus eigener Kraft – was als zusätzliches Belohnungssystem im Körper reagiere, so Kaeslin.

Funktioniert dies grundsätzlich mit jeder Sportart, wollen wir wissen: Ariella Kaeslin hat die Erfahrung gemacht, dass die unterschiedlichsten Bewegungsarten auch unterschiedlich auf den Körper wirken: «Wenn ich innere Unruhe verspüre, brauche ich etwas Intensives, um mich richtig auszupowern. CrossFit tut mir da unheimlich gut. Bin ich mal niedergeschlagen, ist eine Ausdauersportart wie Joggen passender.» Das gelte natürlich nicht für jeden: «Jeder sollte selbst für sich ausprobieren und auch ein Gespür dafür entwickeln, was ihm guttut.» Und nicht zuletzt würde durch Bewegung oftmals einfach die ‘Time-Out’-Funktion im Kopf eingeschaltet und die negative Gedankenspirale abgeschaltet.

Natürlich gibt es Menschen, die am liebsten gemütlich auf der Couch sitzen, nicht alle haben denselben Bewegungsdrang. Fakt ist aber auch, dass zu wenig Bewegung zu Muskelabbau führt, Haltungsschäden und Rückenschmerzen sind vorprogrammiert. Aber auch viele kleinere Beschwerden, wie Kopfschmerzen oder Verdauungsproblemen, die man nicht unmittelbar mit mangelnder Bewegung als Ursache in Zusammenhang bringt, können die Folge sein. Zudem unterstützt regelmäßiges Ausdauertraining das Immunsystem und senkt den Blutdruck.

Ein aktiver Lifestyle heisst nicht, dass jeder plötzlich sportverrückt sein muss. Kleine Umstellungen im Alltag helfen aber schon. «Bewegung im Freien, ein Spaziergang an der frischen Luft ¬¬– das macht unheimlich viel aus, auch für Menschen, die keine Sport-Asse sind.», sagt Kaeslin. Wichtig sei dabei, die Aktivität regelmäßig in den Alltag zu integrieren: «Wenn ich Mühe damit habe und es keinen Spass macht, ist es nicht das Richtige. Finde Deine Sportart und überfordere Dich nicht». Ariella Kaeslin ist davon überzeugt, dass jeder Mensch sein eigener Experte in Bezug auf seinen Körper werden kann. Und empfiehlt, ruhig ein wenig Detektiv zu spielen: «Erspüren, ausprobieren, lernen, seinem Körper zu vertrauen – das ist ungemein wichtig. Du kennst Dich selbst am besten.» Letztendlich sei das A und O, auf das zu vertrauen, was Spass macht. Dazu gehören auch Hobbys, Reisen und das soziale Umfeld – eben ein rundum aktiver Lebensstil.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.