Diesen Artikel teilen:

14. Mär 2022

|

Gesundheit

Zurück ins Leben mit einer Reha

Journalist: Armin Fuhrer

|

Foto: National Cancer Institute/unsplash

Krebspatienten und -patientinnen benötigen auch nach dem Sieg über die Krankheit Hilfe für Körper und Psyche. Spezielle Reha-Kliniken können sie leisten.

Eine Krebserkrankung ist für die Betroffenen ein einschneidendes Erlebnis. Sie wurden plötzlich und brutal für längere Zeit aus ihrem Alltag und ihrem gewohnten Leben herausgerissen und mit einer schlimmen Krankheit konfrontiert. Operationen folgten, die an Kräften des Körpers zehren, Medikamente können sich ähnlich auswirken und ebenso sind die seelischen Folgen der Ungewissheit über die eigene Zukunft häufi g sehr bitter. In Deutschland erhalten jedes Jahr rund 500.000 Menschen die Diagnose Krebs. Bei Frauen tritt am häufi gsten der Brustkrebs auf, gefolgt von Darmkrebs. Bei Männern leiden die meisten Betroff enen an Prostata-, Lungen- und ebenfalls Darmkrebs.

Die Zahlen zeigen, wie groß das Ausmaß dieser Krankheit ist. Hinter jeder Diagnose steckt ein Einzelschicksal. Und nachdem die eigentliche Erkrankung erfolgreich bekämpft ist, ist die Sache für viele Patienten und Patientinnen noch keineswegs ausgestanden. Jetzt müssen Körper und Seele wieder ins Lot gebracht werden. Nach dem erfolgreichen Kampf gegen den Krebs müssen die Betroffenen den Weg zurück in ihr altes Leben finden. Dafür gibt es die onkologische Rehabilitation, kurz auch Reha genannt.

Die Maßnahmen einer Reha richten sich gegen körperliche, soziale, psychische und berufl iche Folgen der Krebserkrankung. Es gibt stationäre, teilstationäre und ambulante Rehabilitationen. Für die stationäre Reha begibt sich der Patient oder die Patientin in eine spezialisierte Klinik. Die Maßnahmen laufen drei Wochen und beinhalten eine 24-stündige Rundum-Betreuung durch Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal an sieben Tagen in der Woche. Für die teilstationäre wird der Aufenthalt in der Klinik auf einen Teil der Reha-Zeit verkürzt, der andere Teil fi ndet ambulant statt. Bei der vollambulanten Behandlung wohnt der Patient weiterhin zuhause und begibt sich zu den Maßnahmen in Facheinrichtungen.

Der Aufenthalt in einer Klinik hat einige Vorteile. Neben der umfassenden Betreuung, die speziell und individuell auf die Patienten eingestellt ist, bietet er die Möglichkeit, mal so richtig abzuschalten und wieder zu sich zu kommen, die psychischen Folgen der Erkrankung zu verarbeiten und mit Menschen, die das gleiche Schicksal erlitten haben, wie man selbst, in Kontakt und Austausch zu kommen. Wenn eine Klinik in einer landschaftlich schönen Umgebung liegt, kann das den Heilungsprozess ebenfalls fördern. Allerdings ist die Reha nicht mit einem Urlaub zu verwechseln. Auf dem Programm steht nicht nur eine umfassende Behandlung wie zum Beispiel die Wiederherstellung der Beweglichkeit bei Brustkrebs-Patientinnen und die Sprachschulung bei Kehlkopf-Patienten, sondern auch tägliche Programmpunkte wie Beratungen und Vorträge, Sport und Ernährungskurse, Einzel- und Gruppentherapiesitzungen und einiges mehr. Da inzwischen unstreitig wissenschaftlich erwiesen ist, dass der persönliche Lebensstil einen großen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, haben kann, wird viel Wert auf daraufgelegt, den Lebensstil der Patienten genauer unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls auf eine Änderung hinzuarbeiten.

Für die Teilnahme an einer Reha sind medizinische und versicherungsrechtliche Voraussetzungen zu erfüllen. Gesetzlich Versicherte stellen ihren Antrag auf eine Reha gewöhnlich bei der Rentenversicherung, Privatversicherte bei ihrer Krankenkasse. Wer als gesetzlich Versicherter eine Rehabilitation beantragen möchte, muss in den letzten zwei Jahren vor dem Antrag mindestens sechs Kalendermonate Pflichtbeiträge für eine versicherte Beschäftigung gezahlt haben oder die Mindestversicherungszeit von fünf Jahren erfüllt haben. Oder er beziehungsweise sie muss innerhalb von zwei Jahren nach dem Ende einer Ausbildung eine versicherte Beschäftigung oder eine selbstständige Tätigkeit aufgenommen haben.

Die medizinischen Voraussetzungen liegen einerseits in einer fachärztlichen Diagnose. Dabei kann es sich um einen aktuellen ärztlichen Befund, ein Gutachten oder einen Krankenhausbericht handeln. Andererseits muss die operative Behandlung der Krebserkrankung abgeschlossen sein. Eine noch laufende Chemotherapie steht dem Beginn der Reha grundsätzlich aber nicht entgegen.

Sie kann auch während der Reha weitergeführt werden. Zusätzlich müssen die körperlichen, seelisch, sozialen oder beruflichen Einschränkungen des Patienten oder der Patientin therapierbar sein, was ebenfalls ein Arzt oder ein Gutachter bestätigen muss. Ebenso muss der Patient aus Sicht der Mediziner ausreichend belastbar sein.

Eine Reha kann direkt nach dem Ende der eigentlichen medizinischen Behandlung beginnen. Als Ende wird beispielsweise bei der Strahlentherapie der letzte Bestrahlungstermin bezeichnet und bei einer Operation der letzte Tag im Krankenhaus. Frauen mit Brustkrebs können mit der Reha auch starten, wenn noch eine antihormonelle Therapie läuft.

Sie kann aber auch zu einem späteren Zeitpunkt begonnen werden. Gewöhnlich können Patienten und Patienten bis Ablauf eines Jahres nach der Erstbehandlung eine Reha aufnehmen. Jeder Betroffene sollte über diese Möglichkeit nach einer Krebserkrankung nachdenken.

Denn eine Reha erhöht die Chancen massiv, den Weg in den verloren gegangenen Alltag und in sein früheres Leben zurückzufinden.

9. Mai 2025

|

Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

|

Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.