Eine Blutzuckermessung

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13. Mär 2024

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Gesundheit

Zuviel Zucker im Blut – Diabetes

Journalist: Silja Ahlemeyer

Diabetes ist eine Stoffwechselkrankheit. Es gibt mehrere Varianten davon, und bei allen geht es um das Hormon Insulin und um die Glukosewerte im Blut.

Insulin wird bei gesunden Menschen in der Bauchspeicheldrüse produziert. Es ist lebensnotwendig, damit Zucker aus der Nahrung richtig verstoffwechselt und als Energie für die Körperzellen bereitgestellt werden kann. Bei der „Zuckerkrankheit“ Diabetes kommt es hier zu Fehlfunktionen. Man unterscheidet mehrere Diabetes-Arten, hauptsächlich aber Typ 1 und Typ 2.

Typ-1 ist eine nicht beeinflussbare Autoimmun-Erkrankung. Hier ist die Bauchspeicheldrüse kaum oder gar nicht in der Lage, Insulin zu bilden. Es liegt also ein Hormon-Mangel vor, der dazu führt, dass die Blutzuckerwerte der Betroffenen ohne ausreichende Behandlung dauerhaft erhöht sind und die Körperzellen nicht ausreichend mit Energie versorgt werden. Typische Symptome, die Anlass für einen Arztbesuch sein sollten, sind unter anderem übermäßiger Durst; schlecht heilende Wunden, starke Abgeschlagenheit ebenso wie plötzlicher Gewichtsverlust. Typ-1-Diabetes beginnt meist im Kindes- und Jugendalter und ist bislang nicht heilbar. Die Patientinnen und Patienten müssen ihren Blutzuckerspiegel beständig kontrollieren, denn sowohl eine Über- als auch eine Unterzuckerung kann lebensgefährlich sein. Sie sind darauf angewiesen, ihr ganzes Leben lang mehrmals täglich Insulin zu spritzen oder über eine Pumpe zuzuführen. Eine Insulintherapie ist heutzutage jedoch auf die individuellen Bedürfnisse im Alltag anpassbar. Beispielsweise gibt es automatisierte, schlauchlose Pumpsysteme, die selbstständig die Menge an konkret benötigtem Insulin ausrechnen.

Diabetes Typ 2

Bei Typ-2-Diabetes kann der Körper zwar Insulin bilden, jedoch reagieren die Zellen nicht ausreichend darauf. Die Folge: Zucker aus der Nahrung sammelt sich im Blut, anstatt als Energie verwertet zu werden. In früheren Jahren wurde der Typ-2-Diabetes auch „Altersdiabetes“ genannt, da er vornehmlich bei Senioren auftrat. In den letzten Jahren erkranken jedoch auch zunehmend junge Erwachsene und sogar Jugendliche daran. Einen Hauptgrund dafür sehen Experten in einem ungesunden Lebensstil. „Übergewicht und Bewegungsmangel gelten mit als die wichtigsten Verursacher eines Typ-2-Diabetes“, informiert das deutsche Bundesgesundheitsministerium. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine Änderung des Lebensstils hin zu gesunder Ernährung und mehr Bewegung hilft, den Blutzuckerspiegel zu senken. Besonders empfohlen werden mindestens 30 Minuten aktive Bewegung pro Tag. Beim Essen sollte man auf viele Ballaststoffe setzen, die unter anderem in Vollkornprodukten vorkommen. Gute Nachrichten für Kaffeeliebhaber: Studien legen nahe, dass etwa vier getrunkene Tassen täglich das Risiko für Diabetes Typ-2 um 25 Prozent senken können. Das berichtet die Deutsche Diabetes Stiftung.

Wer diese Diagnose erhält, sollte sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn bleibt Diabetes unbehandelt, drohen schwere Folgeerkrankungen. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nieren- und Nervenschäden, Augenprobleme bis hin zu Amputationen. Jedoch stehen heutzutage verschiedene Medikamente zur Verfügung. Typ-2-Diabetiker steigen in der Regel mit Tabletten in die medikamentöse Behandlung ein. Erst wenn es damit nicht gelingt, den Diabetes damit in den Griff zu bekommen, muss täglich Insulin gespritzt werden.

Schwangerschaftsdiabetes

Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes ist die Bezeichnung für eine Störung der Glukoseverwertung während einer Schwangerschaft. Häufig verschwindet diese Erkrankung nach der Entbindung wieder. Sie erhöht jedoch das Risiko, später einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln.