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7. Dez 2020

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Business

Was sind Herausforderungen für Start-ups und Förderer in Krisenzeiten?

Felix Thönnessen, Autor, Investor und Speaker; Foto: Presse

Die größte Herausforderung für Start-ups ist aktuell, dass niemand Ahnung hat, wie sich der Markt, indem man agiert, im Moment entwickelt, weil der Einfluss externer Faktoren durch Politik und Virus gerade wesentlich größer ist als sonst. Diese Unbekanntheiten erschweren die Planbarkeit. Gleichzeitig muss man auf massive Veränderungen wie Lockdowns, Veranstaltungsverbote und Impfstoffe viel schneller reagieren. Beinahe täglich neue Vorgaben fordern Gründern noch mehr Aktivität ab als sonst. Oft wird betont, wie wichtig das Thema Mindset ist. Doch ein „Wir dürfen uns davon nicht unterkriegen lassen“ ist meist leichter gesagt als getan. Wer Anfang des Jahres ein Start-up gegründet hat, wird sich vielleicht gerade ob des schlechtmöglichen Zeitpunkts an den Kopf fassen. Aber ich betone: Es ist nicht die Schuld der Gründer – niemand konnte das voraussehen. 

Auch für Investoren ist die Situation gerade sehr schwer, denn die aktuelle Bewertung von Start-ups ist dahingehend schwierig, dass die klassischen operativen Zahlen, die sie sonst anführen können, durch die Corona-Thematik sehr stark eingefärbt sind. Man merkt auch, dass die Gründer einen erhöhten Finanzierungsbedarf haben, da sie tendenziell erst später mit Umsätzen kalkulieren können, die sie eigentlich schon früher eingeplant hatten. 

Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft; Foto: Thomas Imo/photothek
Anmerkung der Redaktion: In Gedenken an Herrn Ohoven möchten wir  unseren Lesern seine Worte nicht vorenthalten

Umfragen zeigen, dass neun von zehn Start-ups unter der Corona-Krise leiden, zwei Drittel sind sogar in ihrer Existenz gefährdet. Die größte Herausforderung für Start-ups stellt momentan die Finanzierung dar. Es ist für viele junge Unternehmen deutlich schwieriger geworden, Finanzierungsrunden abzuschließen, da auch die Venture Capital Firmen abwartend agieren. Gerade für Wachstumsunternehmen in der frühen Phase kann dies schnell zum Ende der Liquidität führen und somit zur Aufgabe des Geschäftsbetriebs. Hinzu kommt bei vielen Start-ups eine schlechtere Auftragslage – und die Furcht vor einem erneuten Lockdown. Für Neugründungen bleibt oftmals nur die Option, „auf Sparflamme“ an der Verbesserung ihres Produkts oder ihrer Dienstleistung zu arbeiten und mit Zwischenfinanzierungen und/oder staatlicher Unterstützung durch die Krise zu kommen. In jeder Krise liegt aber auch eine Chance: Da sehr viele Unternehmen – und somit auch Mitbewerber – ihre Werbemaßnahmen massiv zurückfahren, besteht gerade jetzt die Chance, mit innovativem Marketing Marktanteile leichter zu gewinnen. So können soziale Medien und Growth Hacking Ideen ein Schlüssel zum Erfolg sein, bis sich die Marktsituation nach der Krise wieder normalisiert.

Patrik-Ludwig Hantzsch, Pressesprecher & Leiter Creditreform Wirtschaftsforschung Verband der Vereine Creditreform e. V; Foto: Presse

2020 ist für die deutsche Wirtschaft kein gutes Jahr. Konzerne leiden ebenso wie Mittelständler oder Start-ups. Spürbar wird das für Gründer vor allem beim Geld: Förderer sind im B2B und im B2C grundsätzlich weniger spendabel, Kooperationen und Verkäufe werden in Krisenzeiten schwieriger. Dazu kommen die Corona-Beschränkungen, die weniger vertrauensbildende persönliche Termine erlauben. So werden die eigenen Ressourcen mit der Zeit weniger. Potentielle Investoren verzichten auf fakultative „Add-ons“, die das Kerngeschäft nicht weiterbringen. Doch es gibt Alternativen: (Staatliche) Förderungen boomen derzeit enorm. Werden die Voraussetzungen erfüllt, können sie eine Chance sein, das Unternehmen weiter zu finanzieren. Bei etablierten Unternehmen wie Start-ups gilt aber mehr denn je: Umdenken, kreativ sein und neue Kanäle erschließen! Und es gibt auch Gewinner der äußeren Umstände. Der Bereich Digital Health beispielsweise hat in diesem Jahr einen echten Schub bekommen. In einer Zeit, in der Nächstenliebe vor allem „Zuhause bleiben“ heißt, müssen Alternativen zum Arztbesuch genutzt werden. Hier wirkt Corona wie ein Katalysator und treibt Entwicklungen voran. Auch das ist eine Chance.

Achim Berg, Bitkom-Präsident; Foto: Presse

Wie Start-ups durch die Corona-Pandemie kommen, hängt stark vom Geschäftsmodell ab. Wer digitale Gesundheitsangebote wie Plattformen für Videosprechstunden bei Ärzten vermittelt, hat oft steigende Nachfrage verzeichnet. Wer aber auf Mobilitätsdienste oder touristische Angebote setzt, hat es deutlich schwerer. In einer Bitkom-Umfrage hat fast jedes zweite Start-up angegeben, dass die Krise seine Existenz bedroht. Viele Gründer waren von den ersten Hilfsprogrammen ausgeschlossen, etwa weil sie noch nie Gewinne erzielt haben, was eine Voraussetzung für die Zahlung von Unterstützungsgeldern war. Erst mit Verzögerung gab es flächendeckend wirksame Start-up-Hilfen. Gerade mit Blick auf weitere Lockdowns ist wichtig, dass diese Hilfen zu Start-ups passen und schnell ankommen. Das heißt zum Beispiel: Statt sich auf traditionelle Instrumente zu konzentrieren, die sich wie Kurzarbeitergeld an alten Industrien orientieren, wären für Start-ups etwa Personalkostenzuschüsse für die Entwickler sehr viel hilfreicher. Denn damit Start-ups gut durch die Krise kommen, müssen sie ihr Produkt weiterentwickeln und wachsen können. Nur so werden sie am Ende Investoren über-zeugen und sich erfolgreich am Markt positionieren.


7. Dez 2020

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Business

Neuigkeiten aus der Gründerszene

Green Food – tasty and healthy

Ein Drittel aller Lebensmittel landen weltweit im Müll – völlig inakzeptabel bei gleichzeitig Millionen hungernder Menschen und nutzloser Ausbeutung des Bodens, der Meere, der Tierwelt. Besonders viele Start-ups haben sich deshalb im Bereich Food angesiedelt und versuchen auf ihre Weise, mehr Bewusst-sein und mehr Nachhaltigkeit zu schaffen. Beispiele sind die veganen Produkte von Like Meat, die Frikadellen, Chicken, Gyros, Döner und mehr aus Soja und Erbsenprotein produzieren. Statt Käse bietet das Unternehmen Happy Cheeze vegane Alternativen aus Cashewkernen an. Das Unternehmen Agrilution entwickelt „plantCubes“ zum pestizidfreien Anbau frischer Kräuter und Salate zuhause. Und bereits seit acht Jahren verfolgt Original Unverpackt das Konzept des plastikfreien Einkaufens. 

Foto: Tyler Casey/unsplash

Innovationen durch Start-ups

Erfolgreich gründen mit nachhaltigen Produkten. Bereits mehr als 36 Prozent der Start-ups in Deutschland zählten sich 2019 zum Bereich Green Economy und/oder Social Entrepreneurship.

Mindestens 6.000 Startups in Deutschland bauen derzeit ihr Geschäftsmodell mit nachhaltigen Produkten oder Dienstleistungen auf. Die drei wesentlichen Aspekte Ökonomie, Ökologie und Soziales – die so genannte Triple Botton Line – erfordern dabei, den Fokus aller unternehmerischen Handlungen eben nicht auf die maximale Marge und damit häufig ein-hergehender Ausbeutung von Arbeitern, Boden und Ressourcen zu legen, sondern Profit, Planeten und Menschen gleichschwer zu gewichten. 

Aus der Nachhaltigkeitsbewegung, die vor mehreren Jahren in verschiedenen Nischen entstand, ist eine breite Entwicklung geworden. Neben einem Gewinn für die Gesellschaft soll auch der monetäre Gewinn stimmen und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden, denn niemand gründet ein Start-up aus reiner Nettigkeit. Wachstum liegt definitiv in der DNA eines Start-ups.

Nachhaltige Start-ups agieren vor allem in den Sektoren Energie, Mobilität, Chemie, Upcycling, Mode und Textil, Gesundheit und Ernährung sowie Crowdfunding-Plattformen.Im Januar diesen Jahres haben zudem mehr als 20 Wagniskapitalgeber eine Nachhaltigkeitsklausel eingeführt, mit der sie alle neu finanzierten Unternehmen dem Schutz des Klimas verpflichten möchten, darunter Earlybird, Cherry Ventures, Project A und Holtzbrinck Ventures. 

Auch immer mehr Fondsgesellschaften bieten mittler-weile ETFs oder aktiv gemanagte Fonds an, in denen ausschließlich nachhaltig wirtschaftende Unternehmen gelistet sind (z. B. Franklin Liberty Euro Green Bond UCITS ETF). Eine gute Möglichkeit bieten Investments von Fonds, die im NaturaktienIndex (NAI) gelistet sind. Selbst die größten Anbieter wie der MSCI World haben mittlerweile einen „Socially Responsible“-Fonds, der iShares den „World ESG“. Denn grüne Start-ups möchten ihren Gewinn schließlich auch nachhaltig investieren. 

Foto: National Cancer Institute/unsplash

Mit Biotechnologie in eine lebenswerte Zukunft

Mit Forschungen in Biotechnologie können Start-ups nicht nur wirtschaftlich sehr erfolgreich sein, sondern auch vielen Menschen helfen. So gehören chronische Wunden hoffentlich bald der Vergangenheit an, wenn sie mit dem Cold Plasma-Patch behandelt werden – einem Pflaster, das durch das Auflegen auf offene Wunden physikalisches Plasma in Form einer Glimm-haut erzeugt und dadurch Keime und Bakterien vernichtet. Entwickelt wurde die Idee von Dr. Carsten Mahrenholz, Gründer des Start-ups Coldplasmatech.

Auch wenn sich alle Blicke derzeit nur auf die Entwicklung geeigneter Impfstoffe gegen COVID-19 richten, haben etliche Startups weitere bahnbrechende Durchbrüche erreicht. Brandneu: EpiBlock aus Berlin, die einen Genvektor entwickeln, der fokale epileptische Anfälle verhindert, Klavant aus Minden, die die Dichtigkeit von Aortaklappen mittels Intraoperativen Digitalen Aortografien ermittelt, und Nephrolytix aus Berlin mit einer digitalen Plattform für Nierenfunktionsmanagement. Gendefekte korrigieren kann RecTech aus Dresden.

Foto: Presse

Entdecke Deinen Willen!

Wie man Körper und Geist mit den vier Erfolgsfaktoren zusammenbringt.

Focus, Agility, Coordination und Endurance – Konzentration, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer kombiniert, zeigen Dr. Wladimir Klitschko und Tatjana Kiel in dem Methodenbuch „F.A.C.E. the Challenge – Entdecke die Willenskraft in dir!“, das gerade im Ariston Verlag erschienen ist.  Leserinnen und Leser des neuen Buches können hier lernen, mit der Methode des ehemaligen Schwergewichtboxers systematisch Willenskraft aufzubauen und damit Herausforderungen jeglicher Art zu meistern. Die F.A.C.E.-Methode entwickelte Dr. Wladimir Klitschko aus seinen Erfahrungen innerhalb und auch außer-halb des Boxrings. Willenskraft ist die stärkste Kraft im Leben, da sie Probleme in Herausforderungen und Träume in Realität verwandeln kann. Nicht die Ziele anderer zu verfolgen, sondern sich über seine eigenen klarwerden, nichts weniger verspricht das Buch. Ergänzend wird ein Methodenbuch mit Übungen zur Stärkung der Willenskraft angeboten.

7. Dez 2020

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Business

Spitzenplatz in Deutschland

Wer über erfolgreiche deutsche Startup-Ökosysteme spricht, denkt häufig zuerst an Metropolen wie Berlin oder München. Tatsächlich aber sticht eine Stadt besonders heraus, wenn es um das Verhältnis von Gründungen zur Einwohnerzahl geht: Mannheim. Denn keine Stadt in Deutschland hat eine vergleichbar hohe Gründungsaktivität pro Einwohner wie die die Stadt im Südwesten mit ihren rund 310 000 Einwohnern. Das geht aus dem Startup Monitor 2020, der jährlichen Online-Befragung des Bundesverbands Deutsche Startups e.V. hervor, an dem im Mai und Juni diesen Jahres knapp 2000 Startups bundesweit teilgenommen haben. Mit einer Gründungsaktivität von 17 Neugründungen pro 100 000 Einwohner hat sich Mannheim zu einer der gründungsaktivsten, agilsten und innovativsten Standorte Deutschlands herausgebildet.

Auch bei der Zufriedenheit der Gründerinnen und Gründer belegt Mannheim den ersten Platz. 90 Prozent der Befragten bewerten das Ökosystem ihres Standortes mit „sehr gut“. Oberbürgermeister Peter Kurz sieht in den Ergebnissen einen Erfolg der 20jährigen Strategie, Startup-Förderung, kulturelle Stadtentwicklung und Kreativwirtschaft gemeinsam zu fördern. Kurz: „Insbesondere der hohe Zufriedenheitslevel der hiesigen Startups freut mich sehr“. Der Erfolg sei aber nur ein Zwischenergebnis, denn Next Mannheim arbeite daran, die Standortbedingungen weiter zu verbessern. 

Christian Sommer, Geschäftsführer der Mannheimer Gründungszentren GmbH; Foto: Presse

Mannheim lockt mit einem breiten Angebot GründerInnen wollen mehr als „nur“ Beratung und Finanzierung, sagt Christian Sommer von NEXT MANNHEIM. Auch Kultur und Nachtleben müssen stimmen.

Herr Sommer, welche Vorzüge haben die Stadt und die Region Mannheim für Gründerinnen und Gründer?

Wir sind hier in ein unglaublich starkes wirtschaftliches Umfeld eingebettet. Es gibt einen sehr stark ausgeprägten Mittelstand ebenso wie große Industrieunternehmen wie BASF oder SAP und wichtige produzierende Unternehmen. Das bietet eine Menge Anknüpfungspotenzial für Startups, das wir voll ausschöpfen. Zudem sind wir als Region verkehrstechnisch sehr gut angebunden und dadurch für internationale Startup-Ansiedelungen attraktiv. Der dritte Punkt ist die gezielte und strategische Förderung von Start Ups, die Mannheim schon seit 20 Jahren verfolgt. Daraus hat sich ein dynamisches Ökosystem entwickelt aus Startups, Industrie, Mittelstand, Universitäten, Szene sowie Kunst- und Kultur. 

Ein wichtiger Bestandteil dieses Ökosystems zur Förderung von Startups ist NEXT MANNHEIM. Worin liegen Ihre Aufgaben?

Es gibt zwei Säulen unserer Arbeit. Erstens betreiben wir acht Startup-Zentren mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Die Bandbreite reicht von Technologie-Startups, insbesondere MedTech über die Kreativwirtschaft bis zu Female Entrepreneurship. Die zweite Säule ist die Creative City. Dazu gehören Themen wie Musik, kulturelle Stadtentwicklung oder Filmförderung. Das besondere an Mannheim ist, dass wir diese beiden Bereiche in einer Gesellschaft gebündelt haben und sie interagieren lassen. 

Warum?

Wir glauben, dass beispielsweise der „Zauber“ eines Standorts wie Berlin darin zu finden ist, dass Startups Teil des urbanen Lebens sind und nicht irgendwo in ein Industriegebiet außerhalb der Stadt gepfercht wurden. In Mannheim versuchen wir, einen solchen Prozess politisch „top down“ zu gestalten. Wir hatten hier zum Beispiel den ersten deutschen Nachtbürgermeister, weil wir der Ansicht sind, dass man junge Gründer und Gründerinnen nicht ohne ein spannendes Nacht- und Kulturleben in die Stadt bekommt. Daneben müssen wir aber natürlich vor allem unsere eigentlichen Hausaufgaben machen, also die Startups gezielt und kompetent zu anzusiedeln und zu unterstützen. Die Verbindung beider Aufgabenbereiche macht Mannheim außergewöhnlich.

Was tun Sie für die Förderung? 

Dazu gehören Accelatorenprogramme, Startup-Event und passgenaue Beratungsangebote. Dafür haben wir ein breites Netzwerk von Experten und Mentoren. Zugänge zu Finanzierungsmöglichkeiten, Universitätsnetzwerke sowie Programme zur Ansiedelung internationaler Startups sind weitere wichtige Aspekte der Förderung. Das Bereitstellen attraktiver, preiswerter Räumlichkeiten, ist der „Backbone“ unserer Arbeit. Wir haben 35 000 Quadratmeter Fläche nur für Startups, ich glaube, das ist mehr, als jede andere vergleichbare Stadt hat.

An wen richtet sich das Angebot von NEXT MANNHEIM?

Grundsätzlich an Startups im klassischen Sinne: Innovative, meist digital aufgestellte junge Unternehmen mit Skalierungswillen und -potenzial. Aufgrund des guten wirtschaftlichen Umfeldes haben wir dabei einen besonderen Fokus auf B2B-Start-ups, wir versuchen also speziell Startups anzusprechen, die Kontakte in die Industrie oder in den Mittelstand brauchen, um ihr Geschäftsmodell zu implementieren oder zu skalieren. Daneben haben wir auch einen starken Fokus auf dem Thema Medizintechnik – dafür bauen wir gerade ein großes neues Gründungszentrum. Wir möchten aber auch gerne die Kreativen wie Modemacher, Designer, Musiker oder Filmemacher ansprechen.

Wie sieht es speziell mit den Gründerinnen aus?

Zurzeit liegt der Anteil der Gründerinnen wie überall auch bei uns bei etwa 15 Prozent. Das müssen wir steigern. Deshalb fördern wir auch Gründerinnen im Rahmen unseres Programms Female Entrepreneurship noch einmal besonders.

Ist es nicht schwer, das alles unter einen Hut zu bringen?

Wir haben hier gerade rund 300 Startups, das ist eine ganze Menge und eine große Herausforderung. Aber wir sind als kommunale GmbH und „Tochter“ der Stadt Mannheim für diese Tätigkeit sehr gut aufgestellt. Die politische Unterstützung ist das „A“ und „O“, da es sich um eine vielschichtige und komplexe Aufgabe handelt, die auch nur mit sehr viel Engagement und persönlichem Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machbar ist. Zum Glück haben wir diese breite Unterstützung aus Politik und Verwaltung und ein herausragendes Team.

7. Dez 2020

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Business

VYTAL und SoSafe – Zwei erfolgreiche Start-ups aus Köln

VYTAL

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Sven Witthöft, Founder und CEO von VYTAL; Foto: Presse

Der Lockdown bringt viele Menschen dazu, täglich selber zu kochen – oder aber sich ihr Essen mittags und abends als Take-Away zu holen oder liefern zu lassen. 

Nachteil dabei sind die exorbitant steigenden Verpackungsmüllberge. Hier setzt das Kölner Start-up VYTAL an: Kostenlose App herunterladen, registrieren und sein Essen in einer Schale aus hochwertigem, 100 Prozent BPA-freiem Polypropylen genießen. Der Clou daran:  Nach Gebrauch wird sie einfach an einen der vielen teilnehmenden Partner zurückgegeben, wo sie gereinigt werden und wieder in den Kreislauf gelangen. Rund 200 Mal können die Behälter benutzt werden, nach bereits zehn Befüllungen sind sie ökologischer als Einwegverpackungen. 

„Das Feedback auf unsere Idee ist wahnsinnig positiv, da viele Gastronominnen, Gastronomen und Gäste nur darauf gewartet zu haben scheinen“, sagt Sven Witthöft, Founder und CEO von VYTAL. „Selbst Gastronominnen, Gastronomen und denen die Umwelt nicht so wichtig ist, machen begeistert mit, weil sie mit uns Geld sparen und neue Kundinnen und Kunden gewinnen können.“ Die Konsumenten selbst freuen sich, weil sie ihr Lieblingslokal unterstützen und dabei ihr geholtes oder geliefertes Essen endlich ohne schlechtes Gewissen genießen können. Auch einige Supermärkte von Rewe, Edeka und Basic Bio bieten die Behälter von VYTAL bereits an Salatbar, Frischetheke und heißer Theke an. Denn über 280.000 Tonnen Einweg-Verpackungsmüll jährlich in Deutschland sind zu viel.

SoSafe

Dr. Niklas Hellemann,Diplompsychologe und CEO von SoSafe; Foto: Presse

Laut aktuellen BKA-Zahlen ist Cyberkriminalität die größte Bedrohung für die weltweite Wirtschaft. Das Kölner Start-up SoSafe möchte Mitarbeitende zur aktiven Verteidigungslinie gegen Cybergefahren machen, denn neun von zehn Angriffen beginnen beim Menschen. Viele Fälle deuten darauf hin, dass Klicks auf Phishing-Mails und das Installieren von Verschlüsselungstrojanern dabei die größten Gefahren sind. Mitarbeitenden aber die Schuld zuzuweisen, ist aus Sicht von SoSafe der falsche Weg. Organisationen sollten Angestellte vielmehr für den richtigen Umgang mit Sicherheitsrisiken sensibilisieren. In drei- bis achtminütigen Lernmodulen werden Mitarbeitende mit SoSafe’s Awareness-Plattform auf mögliche Angriffe vorbereitet. Zusätzlich simuliert SoSafe Phishing-Angriffe, die über das Jahr verteilt kontinuierlich zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen und schafft dadurch nachhaltige „Awareness“. „Klicken Nutzerinnen oder Nutzer auf eine unserer simulierten Phishing-Mails oder geben sie Daten in einer gefälschten Login-Seite ein, gelangen sie zu einer Lernseite mit individuellen Hinweisen“, sagt Diplompsychologe und CEO Dr. Niklas Hellemann. „Das Ganze geschieht natürlich vollkommen anonym.“ Das schnelle Wachstum von SoSafe und seiner Kundenbasis – darunter etwa Aldi, Avira oder Vattenfall – zeigt, dass der Bedarf nach solch interaktiven Schulungslösungen zur IT-Sicherheit mehr als hoch ist.

Dr. Manfred Janssen, Geschäftsführer der KölnBusiness Wirtschaftsförderung; Foto: Presse

Was bietet Köln Start-ups, um erfolgreich zu werden?

Köln ist offen – für Menschen, Kulturen und Innovationen. Unsere Metropole ist für Start-ups, für Gründerinnen und Gründer eine der ersten Anlaufstellen in Deutschland. Hier leben 1,1 Millionen Menschen, davon sind rund 100.000 Studierende. Kölns breit aufgestelltes B2B-Umfeld ist zudem ideal, um Produkte und Leistungen weiterzuentwickeln und Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Wir bieten eine nahezu flächendeckende Breitbandversorgung, die höchste Ausbauquote bei Glasfaserleitungen in Deutschland. In einer Stunde erreicht man drei internationale Flughäfen. Hinzu kommt die exzellente Schienen- und Straßenanbindung. Wie man sieht, profitieren innovative Geschäftsmodelle von Kölns idealem Umfeld.

Wie unterstützt die KölnBusiness Wirtschaftsförderung konkret?

In Köln generieren rund 500 Start-ups einen Umsatz von einer Milliarde Euro pro Jahr. Den Nährboden dafür bieten 30 Coworking Spaces, Gründer- und Starterzentren sowie ein Investorennetzwerk. KölnBusiness bringt Start-ups mit den für sie relevanten Akteuren zusammen. Wir betreuen Gründerinnen und Gründer persönlich, dadurch bieten wir gleichzeitig Rückhalt. Wir geben Feedback und Impulse für ihre Unternehmensentwicklung. Als städtisches Unternehmen bleiben wir dabei stets neutral, ohne eigenes wirtschaftliches Interesse. Zudem vernetzen wir gezielt Stakeholder und Entscheider, um gemeinsam das Ökosystem voranzubringen. Denn davon profitieren alle.

Wie können sich Start-ups in Köln weiter- entwickeln?

Wir vernetzen, fördern und machen sichtbar. Eine unserer Stärken ist es, dass wir die  etablierte Wirtschaft mit Start-ups zusammen-bringen. Zu den führenden Metropolen zählt  Köln in den Bereichen Medien- und Kreativwirtschaft, Games und E-Sports, Gesundheitswirtschaft und InsurTech. 

KölnBusiness fördert zudem mit passgenauen Programmen. Mit WeWork setzten wir 2020 den Cologne Start-up Boost auf, damit zehn Start-ups ihr Geschäftsmodell internationalisieren. Außerdem bieten wir Start-ups auf nationalen und internationalen Messen und Events eine Bühne. Wir sind für die Stadt Köln beispielsweise Co-Organisator beim Global Start-up Cities Summit. Hier präsentieren wir das Kölner Start-up-Ökosystem, das wir gezielt mit Akteuren aus anderen europäischen Städten vernetzen.

Welche Chancen bieten sich durch Wissenschaft und Forschung?

Die Hochschulen geben wichtige Impulse für unsere Innovationskraft. Dies gelingt durch die Ausbildung von Talenten und jungen Entrepreneuren, zum Beispiel mit dem Programm „fit for invest“, das von vier Kölner Hochschulen gefördert wird. Oder auch durch das ESC Gateway der Uni Köln, in dem Studierende das 1x1 des Unternehmertums lernen. Im neuen „5G Co:Creation Lab“ wer-den zudem Ideen und Geschäftsmodelle für das 5G-Netz entwickelt. Ob Fachkräfte, Wissenschaft oder Netzwerke – Köln bietet in vielerlei Hinsicht eine exzellente Infrastruktur.