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11. Jul 2025

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Gesundheit

Seltene Diagnosen

Das Stiff-Person-Syndrom ist eine sehr seltene, neurologische Autoimmunerkrankung. Sie führt dazu, dass sich Muskeln unkontrolliert anspannen und versteifen – oft in Rücken, Bauch oder Beinen. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten beim Gehen und können, ausgelöst durch plötzliche Geräusche oder Stress, regelrechte Muskelkrämpfe bekommen. Manche werden mit der Zeit sogar bewegungsunfähig. Ursache sind fehlgeleitete Abwehrstoffe im Körper, sogenannte Autoantikörper, die wichtige Nervensignale blockieren. Behandelt wird SPS mit Muskelentspannern und Medikamenten, die das Immunsystem dämpfen, etwa Immunglobulinen. Auch Psychotherapie kann helfen, mit der Angst vor neuen Krampfanfällen umzugehen. Die Diagnose des SPS ist oft langwierig, da die Symptome zunächst nicht eindeutig sind. Eine frühzeitige Behandlung kann jedoch den Verlauf positiv beeinflussen. In Deutschland leben nur etwa 300 Menschen mit dieser Krankheit. Zum Vergleich: An Typ-1- oder Typ-2-Diabetes leiden in Deutschland rund 8,7 Millionen Menschen. ![pexels-yaroslav-shuraev-8088593 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_yaroslav_shuraev_8088593_online_64f6772e7a.jpg) **Goodpasture-Syndrom** Das Goodpasture-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich die Nieren und die Lunge angreift. Es entstehen Entzündungen, die lebensbedrohlich sein können. Typische Symptome sind Blut im Urin, Atemnot, Husten mit Blut sowie schnelle Erschöpfung. Unbehandelt kann die Erkrankung zu akutem Nierenversagen führen. Sie tritt meist bei jungen Erwachsenen oder älteren Menschen auf. Die Behandlung erfolgt mit starken Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (etwa Cortison), und mit einer sogenannten Plasmapherese. Dabei werden schädliche Antikörper aus dem Blut entfernt. Bei schwerem Verlauf kann es sein, dass die Patienten dauerhaft Dialyse benötigen oder eine Nierentransplantation in Betracht ziehen müssen. Auch die Lungenfunktion kann dauerhaft eingeschränkt bleiben, was den Alltag erheblich beeinträchtigt. Die Erkrankung erfordert daher häufig eine langfristige medizinische Betreuung. Das Goodpasture-Syndrom tritt nur sehr selten auf: In Deutschland gibt es nur etwa 50 bis 100 Neuerkrankungen pro Jahr. ![pexels-karolina-grabowska-4506166 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_karolina_grabowska_4506166_online_eaa3bdcd2a.jpg) **Dermatomyositis und juvenile Dermatomyositis** Dermatomyositis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Muskeln entzünden und in der Folge schwach werden. Zusätzlich entstehen auffällige Hautveränderungen – etwa violette Ausschläge um die Augen oder an den Händen. Wenn die Krankheit im Kindesalter auftritt, spricht man von juveniler Dermatomyositis. Sie betrifft meist Kinder zwischen fünf und 15 Jahren. Typische Beschwerden bei allen Betroffenen sind Muskelschmerzen, Erschöpfung, Probleme beim Treppensteigen oder beim Anheben der Arme. Auch die Haut kann jucken oder brennen. Die Ursache ist noch nicht genau bekannt. Behandelt wird mit Cortison und anderen Medikamenten, die das Immunsystem beruhigen. Mit frühzeitiger Therapie ist ein fast normales Leben möglich. Eine regelmäßige physiotherapeutische Betreuung kann helfen, die Muskelkraft zu erhalten und Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Auch psychologische Unterstützung kann für Kinder und Familien wichtig sein. Schätzungsweise gibt es zwischen 10.000–14.000 Betroffene in der Bundesrepublik. ![pexels-pavel-danilyuk-5996762 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_5996762_Online_2fe39621ef.jpg) **Morbus Behçet** Morbus Behçet ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Sie kann viele Organe betreffen. Besonders typisch sind schmerzhafte, immer wiederkehrende Geschwüre und Aphten im Mund und im Genitalbereich, häufige Augenentzündungen und Hautausschläge. Auch Gelenke, Darm, Gehirn oder Gefäße können betroffen sein. Die Krankheit verläuft in Schüben und ist schwer vorhersehbar. Häufig beginnt sie im jungen Erwachsenenalter, kann aber auch schon bei Kindern auftreten. Die genaue Ursache ist bislang unbekannt, eine genetische Veranlagung wird vermutet. Morbus Behçet lässt sich nicht heilen, aber gut behandeln – etwa mit Cortison oder modernen Immunmedikamenten wie TNF-Hemmern. Auch eine interdisziplinäre Betreuung durch Rheumatologen, Neurologen und Augenärzte ist oft notwendig. Nach Angaben der Rheuma-Liga findet sich in Deutschland pro 100.000 Menschen nur etwa 1 Erkrankter. Da die Erkrankung viele verschiedene Beschwerden verursacht, dauert es oft lange, bis eine eindeutige Diagnose gestellt wird.
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Das Stiff-Person-Syndrom ist eine sehr seltene, neurologische Autoimmunerkrankung. Sie führt dazu, dass sich Muskeln unkontrolliert anspannen und versteifen – oft in Rücken, Bauch oder Beinen. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten beim Gehen und können, ausgelöst durch plötzliche Geräusche oder Stress, regelrechte Muskelkrämpfe bekommen. Manche werden mit der Zeit sogar bewegungsunfähig. Ursache sind fehlgeleitete Abwehrstoffe im Körper, sogenannte Autoantikörper, die wichtige Nervensignale blockieren. Behandelt wird SPS mit Muskelentspannern und Medikamenten, die das Immunsystem dämpfen, etwa Immunglobulinen. Auch Psychotherapie kann helfen, mit der Angst vor neuen Krampfanfällen umzugehen. Die Diagnose des SPS ist oft langwierig, da die Symptome zunächst nicht eindeutig sind. Eine frühzeitige Behandlung kann jedoch den Verlauf positiv beeinflussen. In Deutschland leben nur etwa 300 Menschen mit dieser Krankheit. Zum Vergleich: An Typ-1- oder Typ-2-Diabetes leiden in Deutschland rund 8,7 Millionen Menschen. ![pexels-yaroslav-shuraev-8088593 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_yaroslav_shuraev_8088593_online_64f6772e7a.jpg) **Goodpasture-Syndrom** Das Goodpasture-Syndrom ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich die Nieren und die Lunge angreift. Es entstehen Entzündungen, die lebensbedrohlich sein können. Typische Symptome sind Blut im Urin, Atemnot, Husten mit Blut sowie schnelle Erschöpfung. Unbehandelt kann die Erkrankung zu akutem Nierenversagen führen. Sie tritt meist bei jungen Erwachsenen oder älteren Menschen auf. Die Behandlung erfolgt mit starken Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken (etwa Cortison), und mit einer sogenannten Plasmapherese. Dabei werden schädliche Antikörper aus dem Blut entfernt. Bei schwerem Verlauf kann es sein, dass die Patienten dauerhaft Dialyse benötigen oder eine Nierentransplantation in Betracht ziehen müssen. Auch die Lungenfunktion kann dauerhaft eingeschränkt bleiben, was den Alltag erheblich beeinträchtigt. Die Erkrankung erfordert daher häufig eine langfristige medizinische Betreuung. Das Goodpasture-Syndrom tritt nur sehr selten auf: In Deutschland gibt es nur etwa 50 bis 100 Neuerkrankungen pro Jahr. ![pexels-karolina-grabowska-4506166 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_karolina_grabowska_4506166_online_eaa3bdcd2a.jpg) **Dermatomyositis und juvenile Dermatomyositis** Dermatomyositis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich Muskeln entzünden und in der Folge schwach werden. Zusätzlich entstehen auffällige Hautveränderungen – etwa violette Ausschläge um die Augen oder an den Händen. Wenn die Krankheit im Kindesalter auftritt, spricht man von juveniler Dermatomyositis. Sie betrifft meist Kinder zwischen fünf und 15 Jahren. Typische Beschwerden bei allen Betroffenen sind Muskelschmerzen, Erschöpfung, Probleme beim Treppensteigen oder beim Anheben der Arme. Auch die Haut kann jucken oder brennen. Die Ursache ist noch nicht genau bekannt. Behandelt wird mit Cortison und anderen Medikamenten, die das Immunsystem beruhigen. Mit frühzeitiger Therapie ist ein fast normales Leben möglich. Eine regelmäßige physiotherapeutische Betreuung kann helfen, die Muskelkraft zu erhalten und Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Auch psychologische Unterstützung kann für Kinder und Familien wichtig sein. Schätzungsweise gibt es zwischen 10.000–14.000 Betroffene in der Bundesrepublik. ![pexels-pavel-danilyuk-5996762 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_5996762_Online_2fe39621ef.jpg) **Morbus Behçet** Morbus Behçet ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Blutgefäße, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Sie kann viele Organe betreffen. Besonders typisch sind schmerzhafte, immer wiederkehrende Geschwüre und Aphten im Mund und im Genitalbereich, häufige Augenentzündungen und Hautausschläge. Auch Gelenke, Darm, Gehirn oder Gefäße können betroffen sein. Die Krankheit verläuft in Schüben und ist schwer vorhersehbar. Häufig beginnt sie im jungen Erwachsenenalter, kann aber auch schon bei Kindern auftreten. Die genaue Ursache ist bislang unbekannt, eine genetische Veranlagung wird vermutet. Morbus Behçet lässt sich nicht heilen, aber gut behandeln – etwa mit Cortison oder modernen Immunmedikamenten wie TNF-Hemmern. Auch eine interdisziplinäre Betreuung durch Rheumatologen, Neurologen und Augenärzte ist oft notwendig. Nach Angaben der Rheuma-Liga findet sich in Deutschland pro 100.000 Menschen nur etwa 1 Erkrankter. Da die Erkrankung viele verschiedene Beschwerden verursacht, dauert es oft lange, bis eine eindeutige Diagnose gestellt wird.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.