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12. Nov 2021

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Gesellschaft

Impact Investing macht nachhaltige Geldanlage transparent

Journalist: Thomas Soltau

12. Nov 2021

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Gesellschaft

3 interessante Börsenmythen

„Die Börse ist den Reichen vorbehalten“

Dieses Gerücht hält sich vermutlich schon genauso lange, wie es die Börse an sich gibt. Natürlich ist es leichter, höhere Gewinne zu erzielen, wenn auch höhere Geldsummen investiert werden – doch bei weitem ist nicht jede:r Anlegende steinreich – der Großteil gehört nicht zu den Reichen! Auch die Geldanlage mit kleinen Summen und Beiträgen, beispielsweise mithilfe eines Sparplans, lohnt sich langfristig schon. Die allermeisten Aktionär:innen, die durch das Anlegen an der Börse reich geworden sind, haben auch einmal klein angefangen. Gleichwohl kann das Investieren an der Börse natürlich als Motor für wachsenden Reichtum genutzt werden – was ja in den meisten Fällen auch der Motivation entspricht.

Ein Name, an dem Sie an der Börse nicht vorbeikommen, ist vermutlich der berühmte und erfolgreiche Investor Warren Buffett. Und auch dieser fing nicht mit großen Anlagesummen an! Bereits in seiner Kindheit zeigte er sein unternehmerisches Talent im Handel mit Kaugummis oder auch Zeitschriften. Schließlich begann er stufenweise, sein Geld an der Börse anzulegen, steigerte somit sein Einkommen immer weiter und gelang so zu seinem Reichtum. 

Insbesondere durch Apps und Online-Trader der heutigen Zeit sind die Eintrittshürden zur Börse so niedrig wie nie zuvor. Ein monatlicher Sparplan kann schon ab zehn Euro pro Monat eingerichtet werden. Natürlich reicht dies nicht für hohen Reichtum aus, dennoch bietet es einen guten Anfang und Sie können sich nach und nach steigern, und vor allem Erfahrungen sammeln – denn die Börse ist kein Glücksspiel! 

Die Börsenwelt steckt voller Fachvokabeln, schein-bar komplizierter Zusammenhänge und Formeln, die Laien gar nicht verstehen können. Und was man selbst nicht versteht, schreckt ab. Das muss aber hier nicht unbedingt gelten! Machen Sie es sich als Anlegender nicht unnötig schwieriger als es ist. Es ist nicht schlimm, wenn Sie Begriffe wie „Bollinger-Bänder“ oder „Earnings-per-share“ noch nie gehört haben, genauso wie Sie auch keine Fundamentelanalyse der Aktien durchführen können müssen. Auch ohne Kenntnisse des Fachjargons können Sie durchaus erfolgreich investieren! 

Gerade die Investments in ETFs (Börsengehandelte Fonds) bieten für Einsteiger:innen eine tolle und vor allem sichere Möglichkeiten, auch ohne großes Fach-wissen und Vokabelkennen, Geld zu investieren und erste Schritte in der Welt der Aktien machen zu können. 

Und selbst wenn es Anlegende gibt, welche die Begriffe in- und auswendig beherrschen, bedeutet dies nicht zwangsläufig höhere Gewinne und Dividenden – insbesondere, wenn die Anlegestrategien langfristig betrachtet und miteinander verglichen werden. 

Scheuen Sie sich nicht und lassen Sie sich nicht abschrecken – beginnen Sie noch heute und eröffnen Sie Ihr erstes Depot! 

Kaum gab es tatsächlich mal einen Crash an der Börse, warten sogenannte Expertinnen und Experten und Börsen-Profis auf den nächsten – und raten dies auch Privatanlegenden und Einsteigenden ohne viel Erfahrung. Natürlich stimmt dies gewissermaßen, denn es gibt immer einen nächsten Börsencrash, doch der Zeitpunkt ist in den allermeisten Fällen unvorhersehbar und kaum kalkulierbar – insbesondere für Anlegende ohne viel Börsenerfahrung und Fachwissen. Würde man also tatsächlich ausschließlich nach diesem Mythos Geld investieren, wäre man stets am Warten auf den perfekten Zeitpunkt – und das Geld bleibt wo es ist, wird jedoch gar nicht angelegt. Was hinzu kommt, ist der Fakt, dass (bisher) jeder Börsencrash auch wieder aufgeholt wurde und darauf schließlich ein neues Allzeithoch kam, wovon man natürlich auch als Anlegender vor dem Crash profitiert. Selbst wenn vor einem Crash Geld in einen internationalen ETF investiert wird, geht man immer noch mit mehr Gewinn heraus. Wichtig ist an der Börse generell ein langer Atem, mit Ungeduld und der Hoffnung auf kurzfristigen Gewinn sind auch Enttäuschungen und die Gefahr von Verlusten nahe. Setzen Sie auf eine, oder besser noch mehrere langfristige Strategien, um sich bestmöglich an der Börse aufzustellen und von beständigen Dividenden zu profitieren. 

Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit: Diese zeigt uns, dass Langfristigkeit sich auszahlt – im wahrsten Sinne des Wortes. Spätestens nach 15 Jahren haben sich bisher 99,99 Prozent aller internationalen Märkte wieder erholt.

18. Okt 2021

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Superleicht und unendlich oft recycelbar

Warum Verpackungen aus recyceltem Aluminium nachhaltig sind – für eine Zukunft ohne Müll

Vielen Verbraucher:innen ist es gar nicht bewusst, aber Aluminium spielt eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer klimaneutralen und kreislauforientierten Wirtschaft. Es ist leicht und anders als andere Materialien unendlich oft recycelbar – ohne Qualitätsverlust. Heute befinden sich 75 Prozent des seit etwa 100 Jahren produzierten Aluminiums noch immer in Verwendung. Zwar ist die Produktion von Primäraluminium energieintensiv, aber einmal produziert, kann es immer wieder recycelt werden. Das Recycling benötigt 95 Prozent weniger Energie und reduziert entscheidend die CO2-Emissionen. Seine wichtigste Eigenschaft, die unendliche Recycelbarkeit, ermöglicht einen geschlossenen Wertstoffkreislauf und macht Aluminium in Zeiten von zunehmender Entsorgungsproblematik von Verpackungsmüll zu einem optimalen Wertstoff. Effiziente Materialkreisläufe sind ideal geeignet, um den Herausforderungen durch die Klimaerwärmung und dem steigenden gesellschaftlichen Bewusstsein für nachhaltige Produkte zu begegnen.

Echtes Recycling – nach 60 Tagen zurück im Regal

Verpackungsprodukte aus Aluminium sind designed für echtes Recycling – in einem nicht endenden Kreislauf. Die Getränkedose aus Aluminium ist die am häufigsten recycelte Getränkeverpackung der Welt. Sie ist superleicht, besteht aus nur einem Material, ideal zu sortieren und effizient zu recyceln. 

In Deutschland werden über 99 Prozent aller Getränkedosen recycelt. Novelis, weltgrößter Aluminium-Recycler, recycelt jährlich weltweit 74 Milliarden Getränkedosen und ermöglicht, dass die Dose nach etwa 60 Tagen wieder im Supermarktregal stehen kann. In Europa bestehen Dosenkörper aus Novelis Aluminium heute bereits aus dem Leichtmetall mit einem Recyclinganteil von mehr als 80 Prozent. Aluminium ist ein idealer Verpackungswertstoff für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft zukünftiger Generationen. 

Was ist nachhaltiger: Einweg oder Mehrweg?

Im deutschen Mehrweg-System ist heute der Individualisierungsgrad mit bis zu 1.500 verschiedenen Flaschensorten sehr hoch. Diese müssen alle leer zurück zu den Getränkeabfüllern gebracht werden. Das führt zu Leerguttransporten über weite Distanzen, wie auch zu einer komplexen Flaschen-Logistik, die den Flaschentausch erschwert. Mehrweg ist also nicht grundsätzlich nachhaltiger als Einweg, wie häufig pauschal angenommen.

Wählt der Konsument ein überregionales Getränk, das von der Abfüllung bis zum Supermarkt mehr als 200 km zurück-gelegt hat, punktet die etwa 15 g leichte 0,5 l Aluminiumdose mit seinem geringen Gewicht und dem dadurch niedrigeren CO2-Ausstoß beim Transport gegenüber schwereren  Verpackungsmaterialien.

Novelis – Pionier für Aluminium-Kreislaufkonzepte

In Nachterstedt betreibt Novelis, der Weltmarktführer für flachgewalzte Aluminiumerzeugnisse und weltweit größter Aluminium-Recycler, das größte und technologisch fortschrittlichste Aluminium-Recyclingwerk der Welt. Dort werden im Jahr bis zu 400.000 Tonnen Aluminiumschrotte zerkleinert, sortiert, thermisch gereinigt, geschmolzen und zurück in den Kreislauf gebracht, für Kaffeekapseln, Getränkedosen, Automobilbauteile und vieles mehr. 

Gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt Novelis innovative und kohlenstoffarme Aluminium-Lösungen. Dazu zählen vor allem Aluminium-Legierungen, die zu einem Großteil aus recyceltem Aluminium bestehen. So entstand auch in Partnerschaft mit Nespresso, dem Pionier für Premium-Portionskaffee, die erste Kaffeekapsel aus 80 Prozent recyceltem Novelis Aluminium. Geschlossene Materialkreislaufkonzepte sorgen dafür, Wertstoffschrotte sortenrein im Kreislauf zu führen und die hervorragende Recyclingfähigkeit von Aluminium bestmöglich zu nutzen. 

Novelis investierte in den vergangenen zehn Jahren weltweit über 700 Millionen Dollar in Recycling und hat seit 2011 seine Recyclingkapazitäten verdoppelt. Der Pionier für Aluminium-Kreislaufsysteme konnte den Recyclinganteil zu Ende des letzten Geschäftsjahres auf 61 Prozent steigern, im Durchschnitt über alle Produktgruppen hinweg. Ziel des Marktführers für Recycling-Aluminium ist es, diesen Anteil kontinuierlich zu steigern und so das nachhaltigere, zirkuläre Geschäftsmodell auszubauen.

Netto CO2-neutral bis 2050

Dafür hat sich Novelis ambitionierte Ziele gesetzt. Emilio Braghi, Executive Vice President & President, Novelis Europe betont: „Wir haben als Unternehmen das Ziel, unseren CO2-Fußabdruck bis 2026 um 30 Prozent zu reduzieren und darüber hinaus, bis 2050 oder früher netto CO2-neutral zu werden. Wir sind dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet und treiben seine Umsetzung aktiv voran.“

Erfahren Sie mehr: Novelis‘ Weg in eine nachhaltige und kreislauforientierte Zukunft

In rund 60 Tagen zurück im Regal – der Lebenszyklus einer Getränkedose:

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12. Nov 2021

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Gesellschaft

Impact Investing macht nachhaltige Geldanlage transparent


Georg Schürmann, Geschäftsleiter der Triodos Bank Deutschland; Foto: Presse

Wir spüren bei den breiten nachhaltigen Geldanlagen einen deutlichen Schub. Früher mussten wir das Prinzip potenziellen Anlegenden erklären – heute fragen Menschen aktiv nach Produkten. Ein Bereich ist das Impact Investing, das noch weiter als die ESG-Kriterien greift und Anlagen viel transparenter machen soll. Zudem nehmen Impact Investierende in der Regel aktiv und engagiert am Wirkungskreislaufteil teil. Seit es die EU-Verordnung zur Transparenzpflicht nachhaltiger Finanzprodukte gibt, haben Anlegende einen Fixpunkt, um wirklich in grüne Unternehmen oder Fonds zu investieren. 

Nachhaltige Fonds subsumieren sich unter Artikel 8 und 9 der Verordnung. Doch lediglich in der höchsten Klasse findet Impact Investing statt – bislang aber nur mit wenigen Fonds samt börsenorientierter Gesellschaften. Daneben lässt sich auch in Mikrofinanzfonds investieren. Leider haben wir bislang noch keine allgemein gültige Definition der Messbarkeit. Die Transparenz dagegen lässt sich darstellen – etwa durch Impact Reportings. Eine weitere Orientierung bietet das FNG-Siegel. Produkte mit drei Sternen sind schon nahe am Impact Investing, weil dort Engagement verlangt wird. Auch wenn Impact Investing noch in den Kinderschuhen steckt, sehe ich eine gesellschaftliche Verankerung und damit Akzeptanz. Wir brauchen Investitionen für die Transformationen hin zur CO2-Neutralität. Noch mehr Unternehmen werden sich der Nachhaltigkeit öffnen – und damit gibt es auch mehr transparente Möglichkeiten für Anlegende.


Volker Weber, Vorstandsvorsitzender Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V.; Foto: Presse

Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG) ordnet Impact Investing als eine von acht Hauptinvestment-Strategien ein. Neben dem Best-in-Class-Ansatz und der Stimmrechtsausübung weist der Marktbericht des FNG für 2020 Impact Investing als die am stärksten gewachsene Investment-Strategie aus. Entscheidend dabei ist, dass die positive Wirkung auf Gsellschaft, Ökologie und Wirtschaft messbar und nachvollziehbar ist – und somit die Wirkungseffekte transparent werden.

Das FNG hat in seiner jüngsten Impact Studie fünf Impact Merkmale identifiziert, die auf den Impact-Grad bzw. den Transformations-Beitrag Einfluss nehmen. Dazu zählen: Intentionalität: Mit dem Investment wird beabsichtigt, zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft beizutragen. Zusätzlichkeit: Der positive Beitrag

des Investments – zum Beispiel zu den Sustainable Development Goals (SDGs) beziehungsweise zur EU-Taxonomie – soll signifikant sein und glaubhaft dargelegt werden. Mögliche negative Beiträge sind hierbei auch zu berücksichtigen. Wirkungskanäle: Die direkten oder indirekten Wirkungskanäle des Investments sollen erläutert werden. Messbarkeit: Der positive Beitrag muss anhand messbarer Kriterien – zum Beispiel SDGs, EU-Taxonomie beziehungsweise Governance-Kriterien –dargelegt werden. Transparenz: Über den positiven Beitrag muss transparent berichtet werden. Damit leistet Impact Investing einen wichti-gen Beitrag dazu, Transparenz im Nach-haltigkeitsmarkt zu schaff en, der weit über den Bezug auf Klimaneutralität oder andere ausgewählte Umweltthemen hinaus geht. 


Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW e.V.; Foto: Presse

Impact Investments haben neben der finanziellen Rendite auch eine tatsächlich messbare soziale und ökologische Auswirkung zum Ziel. Das investierte Geld soll also dazu beitragen, gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Probleme zu lösen. Das kann dadurch gelingen, dass etwa in erneuerbare Energien, Bildungsprojekte oder nachhaltige Landwirtschaft investiert wird. Es ist also noch mehr, als negative Auswirkungen von wirtschaftlichen Tätigkeiten abzumindern. Oder zum Beispiel als Kriterium zu haben, dass nicht in Waffenproduzenten investiert wird sowie in Bekleidungsunternehmen, die bei der Produktion nicht auf soziale Arbeitsbedingungen achten. Inzwischen gestaltet sich der Markt beim Impact Investing vielfältig. Nachhaltige Investments erzielen heute ganz hervorragende Renditen. Für Privatanlegende bieten sich professionell gemanagte Investmentfonds an. Meist sind Aktien von Unternehmen enthalten, die einen direkten Einfluss auf die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der UN haben. Anlegende sollten sich jedoch damit befassen, welche Schwerpunkte auch noch innerhalb des Nachhaltigkeitsuniversums eines Fonds gelegt werden. Hier gibt es erhebliche Abweichungen: zum Beispiel mit Schwerpunkt auf Wasser, Agrar oder Gesundheit. Auch Staatsanleihen von Staaten, die durch Gesetze und Initiativen die Grundlage für nachhaltige Veränderungen schaffen, kommen in Betracht. Anlegende sollte sich banken- und produktunabhängig beraten lassen, um die Chance zu haben, aus der Bandbreite des Marktangebotes bedient zu werden.


Christoph Klein, Managing Partner, ESG Portfolio Management GmbH; Foto: Presse

Wir glauben, dass durch die Investition in Unternehmen, die nachhaltige Produkte und Dienstleistungen anbieten, ein Drei-fach-Gewinn erzielt werden kann. Erstens sind diese Unternehmen häufig erfolgreicher und profi tabler. Zweitens sollten dadurch deren Aktien- und Anleihe-Kurse längerfristig höhere risikoadjustierte Renditen erwirtschaften. Drittens sind wir der Überzeugung, dass diese Unter-nehmen einen positiven Impact auf die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) erreichen und das Leben vieler Stakeholder verbessern.

Die Messung des Impacts ist anspruchs-voll. Wichtig ist uns zunächst das Erkennen und Vermeiden negativer Wirkungen. Dazu dienen neben der Einbeziehung von Ausschlusskriterien und Mindeststandards die Analyse von Kontroversen sowie die Berechnung der sogenannten Principal Adverse Impacts für alle in den Fonds enthaltenen Positionen. 

Eine von Impact Investoren häufig gestellte Forderung ist die Additionalität. Hier können Green und Social Bonds, die internationalen Standards folgen, geeignete Instrumente sein, da mit „frischem Geld“ eindeutig nachhaltige, klar definierte Projekte finanziert werden. Auch aktives Engagement kann einen Impact bewirken, da optimalerweise in einem konstruktiven Dialog mit dem Management der Unternehmen Schwächen reduziert und positive Wirkungen verstärkt werden. Darüber berichten wir transparent. Wir sind überzeugt, dass sich die Mühe lohnt, um ökologische und soziale Wirkungen zu verbessern und gehen dafür gerne die Extra-Meile.


Peter Jäderberg, CEO der JC Impact Investing-Gruppe; Foto: Presse

Diese These lässt uns stolpern. Für uns liest sich das als Nachweis dafür, welche Verwirrung über nachhaltiges Investieren und dadurch über Impact Investing vorherrscht. Zugegeben: Als unternehmerischer Impact Investor, dauerhaft direkt an der Praxisfront agierend, haben wir das Privileg einer seltenen Sichtweise. Unsere These lässt andere stolpern: Über 99 Prozent dessen, was als nachhaltiges Investieren verkauft wird, ist Etikettenschwindel. Nicht im Sinne von Greenwashing, sondern, weil das Kaufen von Aktien über den Börsen systembedingt kaum eine Nachhaltigkeitswirkung hat. 

Verkürzt: Man schaue auf das Verhältnis zwischen Börsenumsatz und liquide Kapitalerhöhung einer AG an. Es mögen zwar gute Wetten auf Nachhaltigkeit sein, aber die realwirtschaftliche Wirkung beträgt nahezu null. Wenn aber ein markanter Anteil des investierten Geldes für zusätzliche, reale Nachhaltigkeit (nicht ESG!) sorgt, dann qualifi ziert sich das als Impact Investing. Daher eignen sich insbesondere Projektfinanzierungen hierfür. Was sich nicht qualifiziert, aber dennoch mit „nachhaltiger Wirkung“ schmückt, begeht Impact-Washing.

Insoweit könnte die These der Überschrift Sinn ergeben. Denn, wenn man unsere strengen Maßstäbe für Impact Investing anwendet, dann sieht man die Wirkungslosigkeit oder den Etikettenschwindel einer „nachhaltigen Geldanlage“.

Nur bedingt hilfreich sind hierbei nach unserer Erfahrung: Messbarkeit, Art. 9, geschweige denn Engagement/Stimmrechtsausübung und die Iconisierung der SDGs.


Prof. Dr. Andreas Oehler, Lehrstuhl für Finanzwirtschaft, Direktor der Forschungsstelle für Verbraucherfinanzen Universität Bamberg

Bei den ESG-Anlagen fehlt es noch an einer transparenten, vergleichbaren Kennzeichnung, insbesondere auch zur konkreten Wirkung hinsichtlich E, S und G. Zudem: Die drei Rubriken E, S und G sind meist überlappend und kaum zu trennen, auch nicht von ökonomischen Kriterien. Man sollte also nicht der Illusion unterliegen, genau das zu bekommen, was man sich vorstellt. Umwelt (E), Soziales (S) und gute Unternehmensführung (G) erhält man nur näherungsweise und noch mit bescheidener Transparenz. So empfiehlt es sich, einen weltweit breit streuenden ETF zu kaufen, der möglichst viele der eigenen ESG-Kriterien erfüllt. Etwa einen, der Branchen ausschließt, die fossile Energieträger nutzen. Man geht zwar das Risiko ein, dass man im Fonds Anteile hat, die nicht lupenrein umwelt- oder sozialfreundlich sind. Aber das ist immer noch besser, als wenn man überhaupt nicht darauf achtet. Reines Impact Investing in wenig diversifizierte Fonds ist dagegen riskant und nur sinnvoll, wenn man dieses Extrarisiko auch gut tragen kann. Die Politik ist dringend gefordert, einen gesetzlichen Mindeststandard zu schaffen, an dem man die Risiken und den Nutzen gut erkennt, und sieht, ob ESG drinnen ist, wenn es darauf steht. Es braucht klare Regeln, um Greenwashing zu vermeiden. Ein Anbieter muss etwa nachvollziehbar belegen und nicht lediglich behaupten, mit der Geldanlage Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Zudem geht es etwa um die Frage, ob beim Investment fünf Prozent Anteil des Geschäftsmodells mit Kinderarbeit toleriert oder mit erneuerbaren Energien verrechnet werden dürfen.

18. Okt 2021

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Superleicht und unendlich oft recycelbar

Warum Verpackungen aus recyceltem Aluminium nachhaltig sind – für eine Zukunft ohne Müll

Vielen Verbraucher:innen ist es gar nicht bewusst, aber Aluminium spielt eine wichtige Rolle beim Übergang zu einer klimaneutralen und kreislauforientierten Wirtschaft. Es ist leicht und anders als andere Materialien unendlich oft recycelbar – ohne Qualitätsverlust. Heute befinden sich 75 Prozent des seit etwa 100 Jahren produzierten Aluminiums noch immer in Verwendung. Zwar ist die Produktion von Primäraluminium energieintensiv, aber einmal produziert, kann es immer wieder recycelt werden. Das Recycling benötigt 95 Prozent weniger Energie und reduziert entscheidend die CO2-Emissionen. Seine wichtigste Eigenschaft, die unendliche Recycelbarkeit, ermöglicht einen geschlossenen Wertstoffkreislauf und macht Aluminium in Zeiten von zunehmender Entsorgungsproblematik von Verpackungsmüll zu einem optimalen Wertstoff. Effiziente Materialkreisläufe sind ideal geeignet, um den Herausforderungen durch die Klimaerwärmung und dem steigenden gesellschaftlichen Bewusstsein für nachhaltige Produkte zu begegnen.

Echtes Recycling – nach 60 Tagen zurück im Regal

Verpackungsprodukte aus Aluminium sind designed für echtes Recycling – in einem nicht endenden Kreislauf. Die Getränkedose aus Aluminium ist die am häufigsten recycelte Getränkeverpackung der Welt. Sie ist superleicht, besteht aus nur einem Material, ideal zu sortieren und effizient zu recyceln. 

In Deutschland werden über 99 Prozent aller Getränkedosen recycelt. Novelis, weltgrößter Aluminium-Recycler, recycelt jährlich weltweit 74 Milliarden Getränkedosen und ermöglicht, dass die Dose nach etwa 60 Tagen wieder im Supermarktregal stehen kann. In Europa bestehen Dosenkörper aus Novelis Aluminium heute bereits aus dem Leichtmetall mit einem Recyclinganteil von mehr als 80 Prozent. Aluminium ist ein idealer Verpackungswertstoff für eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft zukünftiger Generationen. 

Was ist nachhaltiger: Einweg oder Mehrweg?

Im deutschen Mehrweg-System ist heute der Individualisierungsgrad mit bis zu 1.500 verschiedenen Flaschensorten sehr hoch. Diese müssen alle leer zurück zu den Getränkeabfüllern gebracht werden. Das führt zu Leerguttransporten über weite Distanzen, wie auch zu einer komplexen Flaschen-Logistik, die den Flaschentausch erschwert. Mehrweg ist also nicht grundsätzlich nachhaltiger als Einweg, wie häufig pauschal angenommen.

Wählt der Konsument ein überregionales Getränk, das von der Abfüllung bis zum Supermarkt mehr als 200 km zurück-gelegt hat, punktet die etwa 15 g leichte 0,5 l Aluminiumdose mit seinem geringen Gewicht und dem dadurch niedrigeren CO2-Ausstoß beim Transport gegenüber schwereren  Verpackungsmaterialien.

Novelis – Pionier für Aluminium-Kreislaufkonzepte

In Nachterstedt betreibt Novelis, der Weltmarktführer für flachgewalzte Aluminiumerzeugnisse und weltweit größter Aluminium-Recycler, das größte und technologisch fortschrittlichste Aluminium-Recyclingwerk der Welt. Dort werden im Jahr bis zu 400.000 Tonnen Aluminiumschrotte zerkleinert, sortiert, thermisch gereinigt, geschmolzen und zurück in den Kreislauf gebracht, für Kaffeekapseln, Getränkedosen, Automobilbauteile und vieles mehr. 

Gemeinsam mit seinen Kunden entwickelt Novelis innovative und kohlenstoffarme Aluminium-Lösungen. Dazu zählen vor allem Aluminium-Legierungen, die zu einem Großteil aus recyceltem Aluminium bestehen. So entstand auch in Partnerschaft mit Nespresso, dem Pionier für Premium-Portionskaffee, die erste Kaffeekapsel aus 80 Prozent recyceltem Novelis Aluminium. Geschlossene Materialkreislaufkonzepte sorgen dafür, Wertstoffschrotte sortenrein im Kreislauf zu führen und die hervorragende Recyclingfähigkeit von Aluminium bestmöglich zu nutzen. 

Novelis investierte in den vergangenen zehn Jahren weltweit über 700 Millionen Dollar in Recycling und hat seit 2011 seine Recyclingkapazitäten verdoppelt. Der Pionier für Aluminium-Kreislaufsysteme konnte den Recyclinganteil zu Ende des letzten Geschäftsjahres auf 61 Prozent steigern, im Durchschnitt über alle Produktgruppen hinweg. Ziel des Marktführers für Recycling-Aluminium ist es, diesen Anteil kontinuierlich zu steigern und so das nachhaltigere, zirkuläre Geschäftsmodell auszubauen.

Netto CO2-neutral bis 2050

Dafür hat sich Novelis ambitionierte Ziele gesetzt. Emilio Braghi, Executive Vice President & President, Novelis Europe betont: „Wir haben als Unternehmen das Ziel, unseren CO2-Fußabdruck bis 2026 um 30 Prozent zu reduzieren und darüber hinaus, bis 2050 oder früher netto CO2-neutral zu werden. Wir sind dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet und treiben seine Umsetzung aktiv voran.“

Erfahren Sie mehr: Novelis‘ Weg in eine nachhaltige und kreislauforientierte Zukunft

In rund 60 Tagen zurück im Regal – der Lebenszyklus einer Getränkedose:

1. Okt 2021

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Gesellschaft

Neuigkeiten aus der Verpackungsindustrie

Mit dem ASI-Zertifikat  Verantwortungsbewusstsein beweisen

Zertifizierungen sind sinnvoll, um die Transparenz zu erhöhen und die Nachhaltigkeit sicherzustellen. Das gilt auch für Betreiber von Bergwerken und Verarbeiter und Hersteller von Aluminium. Für sie gibt es den Standard der Aluminium Steward Initiative (ASI). Diese ASI-Richtlinien müssen nicht unbedingt für das gesamte Produkt genutzt werden, sondern können auch zur Auditierung einzelner Stationen der Lieferkette angewendet werden. 

Die Zertifizierung nach den ASI-Richtlinien ist ein neutraler und anerkannter Qualitätsnachweis. Sie unterstützt Unternehmen dabei, eine nachhaltige Aluminiumgewinnung zu gewährleisten. Von einer ASI-Zertifizierung profitieren Klima und Umwelt und die gesamte Aluminiumindustrie. Ebenso profitieren von der nachhaltigen Produktion die Unternehmen, die mit ASI zertifiziert sind und damit unternehmerisches Engagement für Klima und Umwelt zeigen, weil auch in den Augen der Kund:innen das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird. 

Mit rPET entsteht ein geschlossener Matarialkreislauf

rPET steht für rezykliertes Polyethylenterephthalat (PET). Dabei handelt es sich um einen Rohstoff, der aus leeren, gesammelten und wiederverwendeten PET-Verpackungen entsteht und als Verpackung von Lebensmitteln verwendet werden kann. Damit entsteht ein geschlossener Materialkreislauf. Die nach dem Gebrauch eingesammelten Flaschen werden sortiert, zerkleinert und gereinigt. Durch diesen Vorgang werden sogenannte Flocken gebildet, die eingeschmolzen und zu einem PET-Rohling verarbeitet werden. Dieser Rohling wird anschließend zu einer Flasche aufgeblasen und kann nun wieder befüllt werden. 

Je höher der rPET-Anteil steigt, umso größer ist der Nutzen für Umwelt. Für die Herstellung von rPET-Flaschen wird nur ein etwa die Hälfte der Energie be-nötigt und 20 Prozent des CO2-Ausstoßes verursacht wie für Herstellung von neuem PET. rPET ist etwas dunkler als neues PET und lässt sich aufgrund der Materialeigenschaften schwieriger verarbeiten. Auf den Geschmack und die Qualität der Getränke hat das aber keine Auswirkungen. In der EU müssen PET-Getränkeflaschen ab 2025 mindestens zu 25 % aus rPET bestehen.

Mit Fairtrade  gute Bedingungen schaffen

Um für einen fairen Handel zu sorgen, vergibt die Initiative Transfair e.V. ihre  Fairtrade-Siegel. Die unabhängige Initiative schließt Lizenzverträge mit  Handelspartnern ab, die nach den  Fairtrade-Standards gehandelte Produkte anbieten.

Mit Fairtrade werden Waren gekennzeichnet, die aus fairen Handel stammen und bei denen alle Zutaten zu 100 Prozent unter Fairtrade-Bedingungen gehandelt werden. Bei der Herstellung dieser Waren müssen festgelegte soziale, ökologische und ökonomische Kriterien beachtet werden – nur dann ist die Verleihung des Siegels möglich. Mit Hilfe der Siegel können Kleinbauernkooperativen vor allem stabilere Prei-se erzielen. Bauern und Bäuerinnen sowie Beschäftigte auf Plantagen erhalten eine Fairtrade-Prämie. Mit der Vergabe der Siegel sollen zugleich Demokratie, Umweltschutz und sichere Arbeitsbedingungen gewährleistet werden. 

Es gibt verschiedene Fairtrade-Siegel. Neben dem Zertifikat für Produkte wie Bananen und Kaffee gibt es auch solche für Mischprodukte, Gold, Kosmetik- sowie Textilprodukte. Zusätzlich werden auch Siegel für Rohstoffe vergeben.

Überprüft wird die Einhaltung der Bedingungen von der Zertifizierungsgesellschaft FLOCERT. Nur wenn Produzenten und Händler die Fairtrade-Standards einhalten sowie die sozialen, ökonomischen und ökologischen Standards erfüllen, haben Sie einen Anspruch auf eins der Siegel. Ebenso kontrolliert FLOCERT, ob die Produzentenorganisationen den festgelegten Mindestpreis und die Fairtrade-Prämie ausbezahlt bekommen.

Infos: fairtrade-deutschland.de 

Neues Programm für mehr Nachhaltigkeit

Der Schutz des Waldes steht im Mittelpunkt der Arbeit von Rainforest Alliance, einer inter-national agierenden gemeinnützigen Organisation an der Schnittstelle von Handel, Land- und Forstwirtschaft. Die Rainforest Alliance will erreichen, dass verantwortungs-bewusste Geschäftspraktiken zur Selbstverständlichkeit werden und auf diesem Wege der Wald geschützt und die Lebensbedingungen von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugern und Erzeugerinnen verbessert werden.

Mitte des kommenden Jahres soll ein neues Zertifizierungsprogramm an den Start gehen und die aktuellen Zertifizierungen ersetzen. Die Non-Profit-Organisation verspricht sich davon aussagekräftigere und wirkungsvollere Kriterien und Messinstrumente. Es besteht aus dem 2020 Nachhaltigkeitsstandard für die Landwirtschaft mit Anforderungen an Farmen und Lieferketten. Ebenso beinhaltet es ein neues Qualitätssicherungssystem und neue Werkzeuge, die bei der Einschätzung helfen sollen, welche Erfolge auf dem Weg in Richtung Nachhaltigkeitsziele schon erreicht wurden.

Das Programm soll mindestens zwei Millionen Farmern und Farmerinnen helfen, ihre Ernteerträge zu steigern, sich an den Klimawandel anzupassen und zugleich die Kosten zu senken. Es soll von führende Marken und Unternehmen in der Lieferkette genutzt werden, in der Hoffnung, dass sie ihrer Verantwortung nachkommen und die wachsende Nachfrage der Konsumenten und Konsumentinnen nach mehr nachhaltigen Produkten nachzukommen.